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Toleranz zwischen den Religionen

#1 von Brigitte Queck , 07.06.2015 13:01

Toleranz zwischen den Religionen
Nur der Kapitalismus ist gegen Toleranz- denn er braucht den Krieg !

Hier eine interessannte Web-Seite:

http://www.promosaik.blogspot.de/2015/06/judentum-und-islam-


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zuletzt bearbeitet 13.06.2015 | Top

RE: Toleranz zwischen den Religionen

#2 von Thomas Steffen , 12.06.2015 18:20

Zitat
Jeder ehrliche Jude, der die Geschichte seines Volkes kennt, kann gegenüber dem Islam nur große Dankbarkeit empfinden. Der Islam hat die Juden 50 Generationen lang geschützt, während die christliche Welt die Juden verfolgte und viele Male "mit dem Schwert" versuchte, sie von ihrem Glauben abzubringen. | mehr

(Uri Avnery)

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Interreligiöser Dialog

#3 von Thomas Steffen , 14.08.2015 23:11

Zitat
"Wir glauben nicht an den einen Gott"

Das gilt nach seinen Worten auch für den Dialog mit anderen Religionen. Die Kirche müsse Unterschiede klar benennen, anstatt sich naiv dem Gedanken des Glaubens an den einen Gott zu verschreiben. Gottesdienste in einer Kirche mit Beteiligung von Vertretern anderer Religionen lehnt der künftige Landesbischof ab: "Denn wir glauben nicht an den einen Gott, und wir beten nicht zu dem einen Gott."

(Carsten Rentzing, künftiger sächsischer Landesbischof, im Interview - 10.08.2015)
http://www.idea.de/thema-des-tages/artik...tung-83408.html

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Kriminalgeschichte des Christentums

#4 von Thomas Steffen , 04.02.2017 11:26

Zitat
Blutspur durch die Jahrhunderte

"Kriminalgeschichte des Christentums", der zehnte und letzte Band: Karlheinz Deschner schließt sein historisches Monumentalwerk ab. […]

Ein besonders prägnantes Beispiel aus den ersten Triumphjahren des christlichen Abendlandes ist ihm das »Verdener Blutbad«. Da richten im Jahr 782 bei Verden an der Aller die Mannen Karls »des Großen« 4500 Sachsen hin, weil sie die Taufe verweigert haben.

[...]

http://www.zeit.de/2013/13/Karlheinz-Des...hte-Christentum



Zitat
In diesen Zusammenhang gehören die Kriege, die auf Drängen, mit Beteiligung oder unter dem Kommando der Kirche geführt worden sind: die Vernichtung ganzer Völker, der Wandalen, der Goten, im Osten die unentwegte Niedermetzelung der Slawen – für die christlichen Chronisten der Karolinger und Ottonen bloß in heidnischer Finsternis befangene Verbrecher, die mit allen Mitteln, des Verrats, Betrugs, der Grausamkeit bekehrt werden mußten.

Im Hochmittelalter ist jede Glaubensbelehrung vor allem auf Streit und Kampf für Christus ausgerichtet, die Schwertmission, der «Heilige Krieg», die «nova religio», ...

(Karlheinz Deschner: "Kriminalgeschichte des Christentums", Band 1, S. 18)

http://www.al-adala.de/Neu/buchauszug-ka...ieg-der-kirche/



Zitat von Fatima Özoguz im Beitrag Offener Brief eines patriotischen deutschen Muslims an PEGIDA
Und dass ausgerechnet die früher zwangsgetauften und später durch den Sozialismus von Gott entfernten Sachsen das "christliche Abendland" befreien wollen, entbehrt nicht einer gewissen Komik.

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Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung

#5 von Thomas Steffen , 17.02.2017 18:48

Zitat

"Es gab nie ein christlich-jüdisches Abendland"

"IZ-Begegnung" mit dem Rabbiner, Autoren und Aktivisten Armin Langer ...

Armin Langer: Es gab nie ein christlich-jüdisches Abendland. Juden wurden nie als Teil Europas angesehen. Wir waren über 2000 Jahre unterdrückt in diesem Land, teilweise verfolgt, standen vor der Vernichtung oder wurden vereinzelt geduldet. Wir wurden aber nie als Teil der Gesellschaft anerkannt. ...

http://www.islamische-zeitung.de/es-gab-...ches-abendland/



Zitat

Der Missbrauch der Juden durch die Politik

(von Heribert Prantl)

So innig wie heute war die Beziehung zwischen Christen und Juden in Deutschland noch nie. Die neue Innigkeit ist nicht von Theologen und Pastoralklerikern ausgerufen worden, sondern von Politikern. Im Jahr 72 nach der Reichspogromnacht haben sie etwas entdeckt, was es nicht gibt: eine christlich-jüdische Tradition, eine gemeinsame Kultur. ...

Die christliche-jüdische Geschichte besteht vor allem in der Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung der Juden ...

http://www.sueddeutsche.de/politik/geden...litik-1.1021220

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Blanker Hass

#6 von Thomas Steffen , 26.02.2017 10:42

Zitat

Pogrome im Mittelalter

Seit den Kreuzzügen wurde blanker Hass gegen Juden gepredigt, der schließlich in die Pogrome mündete. Um die Übergriffe zu rechtfertigen, griff man immer wieder auf dieselben Denunzierungsmuster zurück: Ritualmord, Hostienschändung, Brunnenvergiftung.

[...]

http://www.br.de/themen/religion/juden-b...udentum106.html



Ausschreitungen in Franken ... praktisch gegen sämtliche Juden. 4.000 bis 5.000 von ihnen wurden dabei von den aufgehetzten Massen erschlagen oder bei lebendigem Leib verbrannt. (1298)


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Vertreibung und Ghetto-Bildung

#7 von Thomas Steffen , 26.02.2017 10:48

Zitat

Vertreibung im großen Stil

Im 15. Jahrhundert setzten Vertreibung und Ghetto-Bildung ein, d.h. Juden mussten isoliert in eigenen Stadtvierteln leben. Das erste gesetzlich für Juden vorgeschriebene Ghetto wurde 1555 von Papst Paul IV. befohlen.

... Der Hass gegen Juden nahm im 15. Jahrhundert deutlich zu. Vor allem kirchliche Mächte legten einen bislang kaum gekannten christlichen Rigorismus an den Tag. Das Baseler Konzil (1431-1437) machte die Ausgrenzung von Juden quasi zur kirchlichen Vorschrift. Juden mussten sich fortan durch äußerliche Kennzeichen von Christen unterscheiden. Entsprechende Kleidervorschriften gab es schon 1422 in Bamberg und Würzburg im Vorgriff auf die Konzilsbeschlüsse.

In jener Zeit setzte auch die Ghetto-Bildung ein, d. h. Juden mussten isoliert in eigenen Stadtvierteln leben. Das erste gesetzlich für Juden vorgeschriebene Ghetto wurde 1555 von Papst Paul IV. befohlen.

In manchen Gegenden stellte christlicher Fanatismus Juden nicht selten vor die Alternative "Taufe oder Tod". An anderen Orten äußerte sich die religiöse Unduldsamkeit gegenüber Juden in Form von Ausweisung, wie zum Beispiel 1478 im Hochstift Passau: Als Begründung musste dort der alte Vorwand "Hostienfrevel" herhalten.

Nicht zu unterschätzender Impuls für judenfeindliche Maßnahmen war auch, dass Bayern im 16. und 17. Jahrhundert eine Hochburg der Gegenreformation wurde. Um Protestanten zurückzudrängen, verfolgte man das Prinzip der "ausschließlichen Katholizität", das sich selbstredend auch gegen Mitglieder anderer Konfessionen richtete. ...

Wo auf gewaltsame Christianisierung verzichtet wurde, begannen Vertreibungen aus den Städten im großen Stil.

[...]

http://www.br.de/themen/religion/juden-b...udentum104.html

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RE: Toleranz zwischen den Religionen

#8 von Werner Arndt , 13.12.2017 17:16

Zitat
Zum Chanukka eine Ode auf die christlich-jüdische Tradition des Abendlandes

Heute, liebe Leser, beginnt das 8-tägige Chanukka-Fest der Juden. Ich möchte diesen Tag dazu nutzen, eine Ode auf die viel gerühmte christlich-jüdische Tradition des Abendlandes zu verfassen. ...

Ich habe mich nämlich auf die Suche nach gemeinsamen christlich-jüdischen Traditionen gemacht, … und ich bin fündig geworden. Man muss zuallererst erwähnen, dass es in Europa und Deutschland schon seit vielen Jahrhunderten Juden gibt. ...

Im Laufe der folgenden knapp 1800 Jahre haben sich so manche Traditionen entwickelt, die man durchaus als christlich-jüdisch bezeichnen könnte:


1. Der Judeneid

„Ein besonderer Greuel für Israel (also die Juden) ist immer das Schwein gewesen, […] Auch der Judeneid (Eid more judaico) enthielt das Schweineattribut. Wurde im Mittelalter ein Jude zur gerichtlichen Eidesleistung gefordert, so verlangte das sächsische Recht, daß er dabei auf der abgezogenen Haut einer Sau stehe, die kurz zuvor geworfen hatte. Nach dem Schwabenspiegel mußte der schwörende Juden zusätzlich einen Dornenkranz tragen und dreimal auf seinen Penis spucken (Berufung auf das Beschneidungsmotiv und Appell an den „Bund“, d.h. Versuch einer religiösen Bannung).“

(Judentumskunde / Hans-Jochen Gamm / S. 112)


Die ältesten deutschsprachigen Judeneide sind im Görlitzer und Erfurter Judeneid aus dem 12. Jahrhundert überliefert. Regionale Judeneide sind für weitere deutsche Städte überliefert, darunter Augsburg, Braunschweig (15. Jahrhundert), Dortmund, Frankfurt am Main, Köln (1448), Landshut (14. Jahrhundert), Magdeburg, München, Nürnberg und Worms. ...


2. Der Leibzoll

„In ganz Deutschland mußten Juden beim Überschreiten der Grenzen der zahllosen Kleinstaaten oder beim Betreten einer Stadt besondere Abgaben leisten, den Leibzoll, wie für Vieh. Als Mendelsohn 1776 nach Dresden reiste, mußte er den Leibzoll nach der für einen polnischen Stier festgelegten Taxe bezahlen.“

(Das Judentum in seiner kultur- und religionsgeschichtlichen Bedeutung / Eduard Lamparter / S. 155)



Auch hier eine feine christlich-jüdische Tradition.

3. Judenmessen und Zwangstaufen

„“Judenmessen“ (Bekehrungspredigten) wurden, päpstlichen Anweisungen zufolge (Bullen von 1279, 1577 und 1584), regelmäßig abgehalten und die Juden gezwungen , daran teilzunehmen. Dabei wurde untersucht, ob ihre Ohren etwa mit Watte verstopft wären, und mit Stöcken ausgerüstete Wächter sorgten dafür, daß bei der Predigt niemand einschlief.“

(Geschichte der Juden / Cecile Roth / S. 355)

„Vom 17. Jahrundert an wurden derartige Gewalltakte (gewalttätige Zwangstaufen) immer häufiger, weil sich die abergläubische Vorstellung verbreitete, daß man durch die Bekehrung eines einzigen Juden die ewige Seligkeit erringen könnte . . . Manchmal wurden noch ungeborene Kinder für das Christentum reklamiert, und schwangere Frauen wurden aus ihren Häusern geschleppt, damit die Kinder das Licht der Welt in unvergifteter Atmosphäre erblicken. Es kam auch vor, daß Neugeborene den Armen der Mütter entrissen wurden, um sogleich getauft zu werden.“

(Geschichte der Juden / Cecile Roth / S. 354)


...

http://www.ahlu-sunnah.com/blog/?p=395

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RE: Toleranz zwischen den Religionen

#9 von Werner Arndt , 15.12.2017 17:45

Dieser thread scheint zunächst vor allem historisch interessierte Leser anzusprechen, ist jedoch auch im Hinblick auf zeitgenössische politische Rhetorik aufschlussreich (vgl. Beiträge #5 - 8).

Zitat
Bundeskanzlerin Angela Merkel ... verwies am Mittwoch in Berlin auf die "prägende Kraft" der christlich-jüdischen Tradition hierzulande, die "über Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende" zurückreiche.

(06.10.2010)

http://www.rp-online.de/politik/merkel-v...n-aid-1.2292287

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RE: Toleranz zwischen den Religionen

#10 von Werner Arndt , 21.10.2020 10:08

Zitat
Das "christlich-jüdische" Abendland ist eine Erfindung

Veröffentlicht am 12. Oktober 2020

Wenn Politiker vom "christlich-jüdischen Abendland" sprechen, mag das gut gemeint sein. Mit der Realität habe das aber nichts zu tun, sagt Historiker Wolfgang Benz. Erfunden worden sei dieser Begriff von Menschen, denen es auch darum gehe, Muslime auszugrenzen.

Berlin (dpa). Im deutschen Diskurs über Minderheiten ist nach Ansicht des Historikers Wolfgang Benz viel sprachliche Unehrlichkeit im Spiel. Als Beispiele nennt der 79-Jährige im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur Begriffe wie "Islamkritik" und das "christlich-jüdische Abendland". "Das sogenannte christlich-jüdische Abendland ist ein völlig irriger Begriff", betont der frühere Leiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung. Dieser sei erfunden worden, um sich von Muslimen abzugrenzen.

Aus historischer Sicht sei es "ein Hohn und eine Unverschämtheit, wenn man heute so tut, als sei da etwas Gemeinsames gewesen". Schließlich habe sich das christliche Abendland 2.000 Jahre lang bemüht, es den Juden so unangenehm zu machen wie möglich - durch Kreuzzüge, Pogrome und Verweigerung bestimmter Rechte. "Solche Begriffe, die schleichen sich blitzschnell ein, der eine Politiker plappert sie dem anderen nach", kritisiert Benz.

...

https://www.islamische-zeitung.de/das-ch...eine-erfindung/

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