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Was ist im Iran eigentlich mit den Benzinpreisen passiert?

#1 von Yavuz Özoguz , 08.12.2019 17:47

Was ist im Iran eigentlich mit den Benzinpreisen passiert?

Es schmerzt mich als deutschen Bürger sehr, wie sehr deutsche Presstituierte ihr eigenes Volk derart in die Irre führen, dass der Gedanke aufkommt, dass der Iran einen angeblichen Volksaufstand mit brutaler Gewalt zurückgeschlagen hätte. Die Auswahl der Nachrichten und die systematische Unterdrückung bestimmter Informationen zeugt von der pro-imperialistischen Einstellung der „Berichterstatter“ und stellt die Wahrheit auf den Kopf!



Eine beispielhafte Schlagzeile soll genügen, um das wiederzugeben, was fast alle kapitalistischen Mainstream-Medien in Deutschland in den letzten Wochen geschildert haben: „US-Regierung: Womöglich mehr als 1000 Tote bei Protesten im Iran – Die USA bezeichnen die jüngsten Demonstrationen im Iran als „schlimmste politische Krise für das Regime seit 40 Jahren“. „Viele, viele hundert“ Menschen seien gestorben [1]. Das US-Regime, dessen Zahlen hier bereitwillig und unkritisch wiedergegeben werden, übertrifft dabei gleich um das fünffache die Zahlen von Amnesty International, die von 200 Toten ausgehen [2]. Der Sondergesandte für Iran im US-Außenministerium namens Brian Hook forderte im Namen des US-Regimes die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen [3]. Und der Führer der Westlichen Welt Trump darf dann natürlich auch nicht zurückschrecken und droht einmal mehr dem Iran, wobei unklar bleibt, was er noch tun kann, außer eine Atombombe auf Teheran zu werfen [4].

Liest man ausschließlich westliche Presstituierte und lässt sich ausschließlich von der Hofberichterstattung der imperialistischen Welt beschallen, muss man zu dem Schluss kommen, dass der Iran aus Finanznot heraus die Benzinpreise erhöht hat und daher das arme Volk auf die Straße gegangen ist, um zu protestieren. Exemplarisch für die Berichterstattung steht hier die Deutsche Welle, die folgendes behauptet: „Massive Proteste nach Benzinpreiserhöhung im Iran. Offenbar aus Finanznot sah sich die Führung in Teheran gezwungen, die enormen Benzinpreis-Subventionen zu kürzen. Doch damit hat das Regime eine bedrohliche Reaktion in Gang gesetzt.“ [5]

Vor der Beurteilung der Geschehnisse nach der Gesetzesinitiative und vor dem Blick in Medienquellen, die den deutschen Propagandakonsumenten vorenthalten werden, erst einmal ein Blick auf die Gesetzesinitiative, die das Volk angeblich in Aufruhr versetzt haben soll:

Vor der Gesetzesinitiative kostete jeder Liter Benzin 7,5 Euro-Cent (ich habe mich nicht verschrieben!). Wer hat von diesem Preis mehr profitiert, die Armen, die zumeist gar kein Auto besitzen, oder die Reichen SUV-Fahrer, die jeden Dauerstau in Teheran miterzeugen? Nach der Preiserhöhung kosteten die ersten 60 Liter im Monat 11,5 Cent und alle weiteren Liter 23 Cent. Welche Privatperson verbraucht mehr als 60 Liter im Monat? Und wer ist von jener Gesetzesinitiative betroffen, diejenigen, die kein Auto besitzen und daher die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen oder die reicheren Autofahrer? Um einen „Volksaufstand“ zustande zu bringen, bedarf es vor allem der ärmeren Schichten. Warum aber sollte jemand, der gar kein Auto besitzt, auf die Straßen gehen, wenn er gar nicht betroffen ist? Die zusätzlichen Einnahmen für den Staat durch die Benzinpreiserhöhung wurden mit ca. 2,3 Milliarden Euro abgeschätzt. Es wurde in der Gesetzesinitiative vereinbart, dass diese Zusatzeinnahmen an ca. 18 Millionen ärmere Familien im Land ausgezahlt werden sollen. Nur die reicheren Schichten bekommen nichts ab. So bekommt – hier extrem vereinfacht gerechnet – jede ärmere Familie mindestens 130 Euro geschenkt – auch jene Familie, die kein Auto besitzt. Diejenige, die ein Auto besitzt, zahlt 4 Euro-Cent mehr pro Liter. Wenn wir einen sehr schlechten Verbrauchswert von 10 Liter auf 100 km rechnen, müsste er im Jahr weit mehr als 32.500 km mit seinem PKW fahren, damit er schlechter dasteht als vor der Gesetzesinitiative. Das schaffen in Deutschland gerade einmal einige Dauerdienstreisende aber kaum eine Privatperson. Normal sind 10.000-15.000 km, so dass selbst der private Autobesitzer von der Gesetzesinitiative profitiert.

Und für solch eine Gesetzesinitiative – so wird und von den Massenpropagandainstrumenten staccatoartig eingebläut – sind ganze Massen an Menschen auf die Straßen gegangen, um friedlich zu protestieren und wurden dann von „Mullah-Regime“ niedergeknüppelt. Allein diese spärlichen Infos der westlichen Propagandamaschinerien hätten jeden aufmerksamen Leser wachrütteln müssen, um einmal nachzufragen, ob da nicht einige Infos fehlen? Es ist doch offensichtlich, dass die verbreitete Propaganda so nicht stimmen kann!

Kommen wir nun zu den tatsächlichen Geschehnissen. Zunächst einmal fällt auf, dass Imam Chamenei von einer sehr gefährlichen Verschwörung spricht, die abgewehrt worden ist [6]. Imam Chamenei ist wirklich kein Mensch, der dazu neigt zu übertreiben. Und in einem Land, in dem fast jede Woche in irgendeiner Ecke für oder gegen irgendetwas gestreikt wird, lässt solch eine Aussage aufhorchen. Man muss schon in den persischen Medien mitlesen oder – falls man des Persischen nicht mächtig ist – in einigen asiatisch-englischen Zeitungen, um das Ausmaß der Verschwörung zu verstehen. Die indische Zeitung „The Hindu“ berichtet darüber, wie 700 Banken angezündet worden sind [7], eine Information, die dem deutschen Leser völlig vorenthalten wurde. Die Nachricht ist deshalb so wichtig, weil im Iran die Banken keine Privatbanken sind, wie z.B. in Deutschland, sondern volkseigene Betriebe, und das Anzünden einer Bank zur Folge hat, dass die Bankkunden in den nächsten Tagen kein Geld mehr abheben können. Welcher Demonstrant würde sich und dem Volk selbst schaden wollen? Daneben wurden 140 Rathäuser und 70 Tankstellen angezündet. Warum aber sollte man Tankstellen anzünden, wenn es dadurch noch schwieriger wird, Benzin zu erhalten? Schließlich sei man doch für billigeres Benzin auf der Straße?! Nach staatlichen Angaben sind 143 Demonstranten umgekommen. (Korrektur vom 9.12.2019: Die Zahl ist nicht offiziell bestätigt, hingegen heißt es in den offziellen Verlautbarungen „dass die Opfer von Polizei, Basij und Pasdaran dreimal so hoch waren wie die von Zivilisten, und bewaffnete Schlägertrups töteten viele Menschen mit Waffen, die nicht den Streitkräften gehörten.") [17] Vom russischen Sender kann man erfahren, dass die Demonstranten auch auf Polizisten geschossen haben und dabei gleich am ersten Tag ein Polizist erschossen worden ist [8]. Was sind das für merkwürdige eskalierende Proteste, deren Demonstranten gleich am ersten Tag einen Polizisten erschießen und warum haben sie überhaupt Schusswaffen dabei?

Da deutlich wird, dass jene „Demonstrationen“ offensichtlich organisiert und vorbereitet waren, stellt sich die Frage, wer dahintersteckt. Die sicherlich immer richtige Antwort ist USrael, doch jene allgemeine Antwort genügt nicht, um die Lage zu verstehen, denn wie hat das USrael angestellt?

Hier kommt die von Westen gestützte und geschützte Terrororganisation „Volksmujaheddin (MEK)“ ins Spiel. Jene Organisation hat unter Saddam scher bewaffnete Militärbasen im Irak gehabt und wurde stets von den USA unterstützt und finanziert. Sie rühmen sich damit Zahntausende Menschen im Iran ermordet zu haben. Trumps ehemaliger Berater John Bolton ist mehrfach vor dieser Terrororganisation aufgetreten und hat ihnen für Ende 2018 einen „Regime-Change“ im Iran versprochen [9]. Allerdings wurde inzwischen nicht die iranische Regierung gewechselt, sondern der Berater Trumps. Nachdem der Iran immer freundschaftlichere Beziehungen zum Irak aufgebaut hat, wurden die „Volksmujaheddin (MEK)“ aus dem Irak vertrieben und haben mit US-Hilfe einen neuen Militärstützpunkt in Albanien (also mitten in Europa) aufgebaut. Ihre Agenten (alles Iraner) wurden immer wieder in den Iran eingeschleust um als „Schläfer“ bestimmte Momente abzuwarten und dann aktiv zu werden. Solch ein Moment war nach den Benzinpreiserhöhungen gekommen. Zwar dienten jene Preiserhöhungen dem Armen im Land, aber das hat im Westen kaum jemand verstanden. Mit Hilfe der westlichen Geheimdienste wurde das iranische Internet mit „Filmberichten“ geradezu überschwemmt! So viele angeblich iranische „Aktivisten“ waren im Iran aktiv, wie es gar nicht Internetnutzer im Iran gibt. Die Verbrechen einiger bewaffneter Demonstranten wurden durch massive Hilfe aus dem Ausland im Internet unterstützt. Das Ganze hörte auf, als der Iran seine Internet-Leitungen ins Ausland gekappt hat [11]. Allein 34 Terroristen der MEK wurden in den ersten Tagen festgenommen, wie man es auch bei Arab News nachlesen konnte [10]. Als ein hoher Geistlicher im Iran die Todesstrafe für einige der Demonstranten gefordert hat, hat man das in Deutschland aus nachvollziehbaren Gründen nicht verstanden. Nur wenige deutsche Presstituierte trauten sich an das Randthema ernsthaft heran. Selbst diejenigen, die es taten, lieferten kaum Hintergrundinformationen. Recht ausführlich berichtet der Focus: „Die Proteste der vergangenen Tage gegen die Benzinpreiserhöhung der Regierung waren Chatami zufolge zwar legitim. Aber „Krawallmacher“ aus den Reihen der Monarchisten und der Rebellengruppe Volksmudschaheddin hätten andere Ziele als die Benzinpreise verfolgt. Chatami kritisierte neben Irans Erzfeinden USA und Israel auch Frankreich und Deutschland, weil die beiden Länder „diese gesetzlosen Krawallmacher“ unterstützt hätten.“ [12] Auf einen Schlag haben die USA Hunderte ihrer Agenten im Iran ohne jeglichen Erfolg verloren. Kein Wunder, dass sie für deren Freilassung trommeln.

Die Zahl von angeblich 1000 Toten stammt übrigens von genau dieser Terrororganisation, die mit Unterstützung der Westlichen Welt ihr Unwesen im Iran treibt [13]. Ihre Bereitschaft zur „Regierungsübernahme“ haben die Terroristen unverhohlen mit Hilfe der Briten bereits zuvor verbreitet [14].

Am Ende kam aber alles ganz anders als von der Westlichen Welt geplant. Die Verschwörung wurde durch das Volk abgewehrt. Das hatte so kuriose Züge, dass z.B. der Spiegel mehrere Tage das Foto einer Pro-Regierungs-Demo als Anti-Regierungsdemo verkauft hat. Nachdem der Schwindel zu deutlich aufgeflogen ist, wurde das Foto durch einen nichtssagenden Sitzboykott irgendwo in der Welt ersetzt. Noch kurioser war das, was eine Exiliranerin über die New York Post verbreitet hat [15]. In dem gezeigten Film wird unter anderem ein blutüberströmter Mann am Boden gezeigt bei heiterstem Sonnenwetter und Demonstranten im T-Shirt. Im Iran ist allerdings aktuelle tiefster Winter und in allen Regionen, in denen Menschen umgekommen sein sollen, ist es kälter als in Deutschland. Aber welcher deutsche Bild-Zeitungsleser weiß, dass auch Schnee auf einen Turban fallen kann?

Die Verschwörung wurde abgewehrt, das Internet im Iran läuft wieder, die Tausenden von Protestierern im Internet aus dem Ausland sind alle verschwunden, weil es der MEK nicht mehr so gut geht. Am 30. November 2019 gab es ein Erdbeben in Albanien mit der Stärke 6,4. Die Militärbasis der MEK befand sich nur 5 km entfernt vom Epizentrum und ist völlig verwüstet [16]. Das führte zu Jammerorgien der MEK im Internet, warum denn sie und nicht Teheran so schwer getroffen worden seien. Manche haben behauptet, der Iran hätte das Erbeben in Albanien ausgelöst. Kein einziger deutscher Presstituierter hat darüber berichtet, dass die westlichen Terroristen ihre Militärbasis in Albanien verloren haben.

Die letzte Schlacht hat eindeutig der Iran gewonnen. Die nächste wird sicherlich folgen. Und der Krieg wird so lange weitergehen, bis der menschenverachtende Kapitalismus überwunden ist. Der kapitalistische Imperialismus kann weder ohne Feindbild noch ohne Kriege überleben. Die Befreiungstheologie des Islam, die sich gegen das Verbrechersystem der Westlichen Welt stemmt, bedarf weder eines Feindbildes noch des Krieges. Eine völlige Verdrehung der Wahrheit ist nur mit eingebetteten Presstituierten möglich. Doch Imam Husain lehrt jeden freien Menschen, dass der Einsatz für die Wahrheit die wahre Freiheit ist, koste es, was es wolle!

PS: Diejenigen meiner Freunde, die mich dafür kritisiert haben, dass ich in diesem Fall so lange gebraucht habe, diesen aufklärenden Artikel zu schreiben und mir sogar vorgeworfen haben, ich würde schweigen, wenn der Iran „Fehler“ begeht, mögen bitte Folgendes berücksichtigen: Ich bekomme keinen einzigen Cent für diese Artikel! Ich investiere meine Zeit in Allah in der Hoffnung, dass die Heiligkeit unserer Zeit Imam Chamenei, eines Tages für mich Fürsprache einlegen wird an einem Tag, an dem ich es bitter nötig haben werde. Meine begrenzten Ressourcen machen es notwendig, dass ich zuweilen wählen muss zwischen Themen. Und bei komplexen anfänglich unübersichtlichen Themen ist es manchmal sinnvoll, die Entwicklung abzuwarten, um dann auf Basis von gesicherten Erkenntnissen zu schreiben.


[1] https://www.handelsblatt.com/politik/int...EfEoRUi4rod-ap4
[2] https://www.zeit.de/politik/ausland/2019...n-proteste-tote
[3] https://www.nzz.ch/international/protest...-nzz-ld.1526702
[4] https://www.tagesspiegel.de/politik/prot...l/25306130.html
[5] https://www.dw.com/de/massive-proteste-n...iran/a-51297376
[6] http://www.khamenei.de/imam_d/nachrichte...19.htm#27112019
[7] https://www.thehindu.com/news/internatio...cle30095080.ece
[8] https://www.rt.com/news/473667-iran-poli...illed-protests/
[9] https://theintercept.com/2018/03/23/here...-iran-end-2018/
[10] https://www.arabnews.com/node/1595921
[11] Aufgrund Überschwemmung mit Lügen schließt Iran vorübergehend das Internet – Vergleich der Gehälter in Teheran und Zagreb
[12] https://www.focus.de/finanzen/boerse/wir...d_11379849.html
[13] https://www.ncr-iran.org/en/news/iran-pr...r-regime-change
[14] https://www.express.co.uk/news/world/115...istance-of-iran
[15] https://www.nytimes.com/2019/12/02/opini...t-shutdown.html
[16] https://iran-interlink.org/wordpress/ear...amp-in-albania/
[17] https://www.tehrantimes.com/news/442482/...rotests-in-Iran


Yavuz Özoguz  
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zuletzt bearbeitet 09.12.2019 | Top

RE: Was ist im Iran eigentlich mit den Benzinpreisen passiert?

#2 von Rolf Pähler , 09.12.2019 00:09

Hallo Herr Özoguz,

ich habe zwar Afd gewählt (in der Hoffnung, daß die etwas ändern können), aber ich bin immer wieder begeistert von Ihren Artikeln.

Gruß
Rolf Pähler


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RE: Was ist im Iran eigentlich mit den Benzinpreisen passiert?

#3 von Yavuz Özoguz , 09.12.2019 07:38

Sehr geehrter Herr Pähler,

damit haben Sie eine Partei gewählt, die keinen Hehl daraus macht, dass sie Meinesgleichen nicht als Deutsche akzeptieren, und ein bestimmter "Flügel" spricht sogar davon, dass man Meinesgleichen "zurückführen" wolle. Der koloniale Apartheidsstaat Israel steht unter dem besonderen Schutz der AFD und alle Veranstaltungen von Palästinenesern in Deutschland zur Befreiung ihrer Heimat, selbst wenn sie absolut friedlich sind, sollen gemäß AFD verboten werden. Die Umverteilung von Arm zu Reich ist in den etablierten Parteien unerträglich, aber die AFD ist noch kapitalistischer als alle bestehenden Parteien zusammen. Der so wichtige Wert "Familie" für jede Gesellschaft dieser Welt, wird zwar von den etablierten Parteien mit Füßen getreten, aber die tun das wenigstens offen. Heuchelei ist schlimmer als offene Gegnerschaft. Bestimmte Leute in der AFD mögen Sympathien für Iran-Anhänger haben, aber nur so lange sie im Iran leben und nicht - wie meine Wenigkeit - in Norddeutschland.

Erlauben Sie mir einen Hinweis: Wählen Sie nicht eine Partei, die im Namen von Menschlichkeit am Ende noch unmenschlicher sein wird als jene, die wir alle zusammen wegen ihrer Unmenschlichkeit abwählen wollen.

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RE: Was ist im Iran eigentlich mit den Benzinpreisen passiert?

#4 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 09.12.2019 10:22

Wie immer, lieber Herr Dr.Özoguz, eine ebenso wahrheitsgetreue wie material-intensive Darstellung
der gegen die Mehrheit der iranischen Bevölkerung gerichteten Umsturzversuche.
Denn genau das ist und bleibt der tatsächliche Sachverhalt!
Die USA und Israel haben nämlich nie den Sturz des ihnen hörig gewesenen Schah Reza Pahlewi
verwunden.
Seit 1979 waren und sind daher all ihre Aktivitäten im Zusammenhang Iran auf die Beseitigung von
dessen revolutionärer Regierung ausgerichtet.
Selbstverständlich bedient sich die Konterrevolution dabei aller Unzulänglichkeiten, welche es - leider-
nach wie vor in diesem Land gibt.
Infolgedessen muss daher auch alles getan werden, um die Situation der armen Menschen im Iran
fühlbar zu verbessern, was dann übrigens nur die Verwirklichung eines wirklichen Islam wäre und ist.
Machen wir uns aber nichts vor: Wenn es die Basij nicht gäbe, würde sich die von Ihnen analysierte
innenpolitische Situation ganz anders, nämlich zuungunsten der iranischen Staatsführung, darstellen.
Daher muss, vielleicht mehr als jemals zuvor, auf die Stärkung von deren Selbstverteidigung Wert gelegt
werden.
Denn die Reaktion hat wohl erneut eine Niederlage erlitten, aber deswegen an Gefährlichkeit nichts eingebüßt.
Vorsicht ihr gegenüber, bleibt also eine unbedingte Notwendigkeit.
Daher darf der revolutionäre Prozess auch niemals zum Stillstand kommen, denn dies wäre der Anfang vom
Ende der heutigen iranischen Staatlichkeit!

Dr.Josef Haas

RE: Was ist im Iran eigentlich mit den Benzinpreisen passiert?

#5 von Yavuz Özoguz , 09.12.2019 10:52

Zitat
Daher darf der revolutionäre Prozess auch niemals zum Stillstand kommen, denn dies wäre der Anfang vom
Ende der heutigen iranischen Staatlichkeit!



Das ist eine sehr wichtige Tatsache! Imam Chamenei hat bekanntlich die zweite Phase der revolutionären Bewegung eingeläutet, die neben der Stärkung der Widerstandswirtschaft den aufbau einer wirklich islamischen Zivilisation zum Zile hat, von der wir leider noch sehr weit entfernt sind. Maßgebliches Element einer solchen Gesellschaft ist die Selbsterziehung, die zur Barmherzigkeit führt. Das ist aber leichter gesagt als getan. Und der Kampf ist viel intensiver als jene äußeren Kämpfe. Daher heißt er nicht umsosnt im Islam"großer Dschihad". Aber wenn nicht eine Basis von anständigen Menschen exisitert, dann kann auch die Gesellschaft nicht anständig werden. Und wenn die Anständigen verdrängt werden, dann entsteht das, was wir in den USA sehen, dass die verkommensten Menschen an die Spitze geraten. Deutschland ist leider auch auf diesem Weg, wenn auch noch nicht so weit.

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