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Schneidet auch Ihr Messer so schlecht, dass Sie es mit einer e-Mail schärfen wollen?

#1 von Yavuz Özoguz , 03.12.2019 10:42

Schneidet auch Ihr Messer so schlecht, dass Sie es mit einer e-Mail schärfen wollen?

Nein, es geht in diesem Artikel weder um Messerattacken noch um den „gewöhnlichen“ Terrorismus von V-Leuten, die bei der Ausübung ihres Berufes erschossen werden, sondern um eine sehr merkwürdige Form von e-Mails, die jeder erhält und die auf Dauer sehr nervig sind. Doch warum macht sich jemand die Mühe und versendet sie?


Die wohl berühmteste Überschrift derartiger Mails ist seit mindestens einem Jahr: „Stumpfes Messer? Ein paar Bewegungen und es wird wieder messerscharf“. Alternativ kann es auch das Entfernen von Kratzern an Autos, blendendes Gegenlicht, Taschenlampen, Fernrohre und Ähnliches gehen. Auffällig bei jenen Mails ist, dass sie monatelang permanent immer wieder kommen. Zwar haben alle Mails den Button „Hier können Sie sich abmelden“. Aber falls jemand den Fehler begeht, dann erhält er noch mehr Spam-Mails als je zuvor von der gleichen Quelle. Die Quelle ist leicht zu erkennen, weil der Aufbau aller Mails identisch ist.

Der Absender ist aber immer wieder unterschiedlich. Manche Absender haben die Endung .com, aber die meisten haben die Endung .co, die länderspezifische Top-Level-Domain Kolumbiens. Da will also jemand aus Kolumbien im reinsten deutsch die Messer in meiner Küche schärfen. Und weil das nicht kompliziert genug ist, versendet er alle Mails aus Ungarn an mich, wie man von der IP der Mails erkennen kann.

Die Absender haben so vielsagende Namen wie „fbbffb.com“. Der Absender erscheint innerhalb weniger Wochen in allen möglichen Blacklists, aber das stört die Betreiber nicht, denn schon haben sie den nächsten Absender wie z.B. hezuku.com oder mmomax.com. Bei Letzteren soll ich sogar ein Gratisfahrrad bekommen. Die Adresse loganckane.co ist eine typische kolumbianische. Sie wird betrieben von China-channel.com. Die Seite wiederum wird betrieben von „35 Technology Co.“ Und die sitzen in Fujiyan im Südosten von China. Von China aus möchte auch Kunibert die Dellen an meinem Auto ausbessern mit dem Absender safariro.co. Dabei hat mein Auto gar keine Dellen.

Eine Agathe möchte, dass ich mit meinem Fernrohr in die Welt schaue und sendet mir ihr Angebot von lumivn.com. Jene Adresse gehört Onlinenic Inc. Und die sitzen in San Leandro (USA). Völlig unabhängig davon, ob der angegebene Absender in China oder den USA registriert ist, versenden tun sie alle aus Ungarn. Macht man sich auf die Suche nach diesen hunderten von Absendern, findet man heraus, dass sie alle erstmalig in 2019 registriert worden sind, schnell auf irgendwelchen Blacklisten landen und dann durch neue ersetzt werden. Es ist davon auszugehen, dass dieses nicht manuell, sondern mit Automaten geschieht. Aber warum sollte ein Automat permanent meine Küchenmesser schärfen wollen? Und welche Organisation wendet solch einen enormen Aufwand auf, um jeden Tag von morgens bis abends Millionen von Mails zu versenden mit sich täglich ändernden Absendern aber gleichbleibenden zwei bis drei Dutzend Angeboten? Und warum senden diese Automaten vornehmlich zu den Geschäftszeiten und sind in der Nacht ruhiger. Brauchen die Automaten auch eine Nachtruhe?

Sicherlich kann ein geübter Mail-Nutzer seinen Mailer so einstellen, dass jene Mails automatisch im Spam-Ordner landen. Ich bekomme ca. 50-100 davon am Tag! Aber auch das nützt nicht viel, denn das imperialistische Weltsystem hat dafür gesorgt, dass auch einige sehr anständige Seiten im Spam-Ordner landen, weil sie zu Absendern gehören, die sich gegen das Imperium wehren. So muss ich also auch den Spam-Ordner immer wieder durchwühlen.

Nehmen wir einmal an, dass meine Wenigkeit zur Löschung einer solchen Mail eine Sekunde bedarf. Bei durchschnittlich 60 Mails am Tag wären das eine Minute, nicht gerade nennenswert. Aber ich bin nicht der einzige Deutsche, dessen Messer Geschäft werden sollen. Nehmen wir also an, es gibt nur 10 Millionen Deutsche, die jeweils eine Minute am Tag damit verbringen müssen, solche Mails zu löschen, dann ist das ein Zeitaufwand von rund 17.000 Stunden. Bei einem Mindestlohn von 10 € (ich weiß, den haben wir noch nicht, aber ich will es einfach rechnen!) wären das 170.000 € Schaden für die deutsche Volkswirtschaft an jedem Tag, oder im Jahr rund 60 Mio. €. Nicht mitberechnet ist die ständige Ablenkung. In einer Zeit, in der es um die Destabilisierung der gesamten Welt geht, könnte das durchaus ein Motiv sein, aber wohl nicht das Einzige. Denn jeder, der am Anfang einmal den Button „Hier können Sie sich abmelden“ drückt, bestätigt den Erhalt der Mails und damit seine eigene Existenz. Tut er das mehrfach, bestätigt er sein geistiges Niveau. Die Adresse kann somit weiterverkauft und zudem geheimdienstlich ausgewertet werden usw.

Zu den Motivationen der Werbemails hat Chip bereits 2016 geschrieben: „Zum einen versuchen die Spammer via Phishing Daten abzugreifen, etwa um sich direkt über die Online-Konten oder Kreditkarten der Opfer zu bereichern. Zum anderen wird Schadsoftware auf den Rechnern der Opfer installiert, etwa um Botnetze zu betreiben. … oder der Weiterverkauf der verifizierten E-Mail-Adressen gehört zu den Zielen der Spammer.“ [1]

Ich werde jedenfalls meine Küchenmesser nicht schärfen lassen, habe aber die Hoffnung, dass ein guter Hacker, der die Dinge viel besser verfolgen kann als meine ungeübte Wenigkeit, sich einmal intensiver mit der Thematik beschäftigt und die wahren Hintermänner offenlegt, damit wir uns dann der nächsten Plage der Plagegeister dieser imperialistischen Welt widmen können.

[1] https://www.chip.de/news/Weltweiter-Spam...r_89378769.html


Yavuz Özoguz  
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