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Welcher Rassismus ist deutsche Staatsräson?

#1 von Yavuz Özoguz , 18.06.2018 14:38

Welcher Rassismus ist deutsche Staatsräson?

Nicht jeder Rassismus ist in Deutschland in Skandal. Es gibt einen Rassismus, der Teil der deutschen Staatsräson ist.



Stellen Sie sich vor, ein deutscher Bundestagsabgeordneter der regierenden Partei würde sagen: „Das deutsche Volk und die deutsche Rasse sind das höchste menschliche Kapital, das es gibt. Was können Sie tun? Wir wurden von Gott gesegnet .... Ich muss mich nicht schämen, dass das deutsche Volk das auserwählte Volk ist, das klügste und herausragendste Volk der Welt.“ Die Medien würden ihn auf dem medialen Scheiterhaufen verbrennen, sämtliche Politiker des Landes würden sich von ihm distanzieren, er würde sofort ein Parteiausschlussverfahren bekommen und würde auch an keiner anderen Stelle jemals mehr einen Job erhalten. Seine Familie würde geächtet und verfolgt. Es ist absolut nicht vorstellbar, dass ein deutscher Bundestagsabgeordneter so etwas tun würde, und wenn doch, hätte er im Anschluss faktisch nur noch die Wahl zwischen Irrenanstalt und Selbstmord, zu dem man ihn treiben würde.

Oder stellen Sie sich einen deutschen Nazi namens Bert Kappel vor, der mit einem Maschinengewehr in eine Moschee eingedrungen ist, um ein Massaker anzurichten. Er würde sein Magazin leerschießen, ein unvorstellbares Blutbad an Betenden erzeugen und nach Leerung von seinem Magazin von einem überlebenden Moscheebesucher erschlagen werden. Stellen wir uns vor, dass er daraufhin von seinen Nazifreunden auf einem Ehrenfriedhof in Deutschland beigesetzt werden würde und auf seiner Grabplatte würde stehen: „Hier ruht der Heilige Dr. Bert Kappel, gesegnet sei das Andenken dieses aufrichtigen und heiligen Mannes, möge der Herr sein Blut rächen, der seine Seele den Deutschen, der deutschen Religion und dem deutschen Land geweiht hat. Seine Hände sind unschuldig und sein Herz ist rein. Er wurde als Märtyrer Gottes am im Jahre 1994.“ Stellen Sie sich weiter vor, dass die Bundesregierung Angst um das Ansehen Deutschlands im Ausland hätte und deshalb die Grabplatte entfernen ließe, worauf die Nazi-Freunde die gleiche Grabplatte mit der gleichen Inschrift wieder anbringen, so dass die Regierung aufgibt und es hinnimmt. Ist das denkbar? Jeder Bundesbürger, der halbwegs bei Verstand ist, würde sofort ausrufen: Das ist absolut undenkbar!

Ja, es ist undenkbar in Deutschland! Aber in Israel ist es Tatsache. Der Bundestagsabgeordnete ist in Wirklichkeit ein Knessetabgeordneter von der regierenden Likud-Partei namens Miki Zohar. Er hat jene rassistischen Äußerungen nicht für Deutsche, sondern für Juden getätigt [1]. Das haben nicht nur einige „Verschwörungsseiten“ veröffentlicht, sondern unter anderem auch die Times of Israel [2]. Presstituierte der deutschen Mainstream-Medien haben kein Wort darüber verlautbaren lassen. Diktatoren aller Epochen wie auch aktuelle Tyrannen würden neidisch werden über die Gleichschaltung der deutschen Medienlandschaft ohne jegliche offizielle Direktive! Der Abgeordnete sitzt immer noch in der Knesset und wird von weiten Teilen des Landes verehrt.

Und bei dem besagten Grab handelt es sich nicht um das Grab eines Massenmörders aus der Nazi-Szene, sondern um das Grab von Baruch Goldstein, der ein Massaker in einer Moschee in Hebron an betenden Muslimen angerichtet hat und jetzt in Israel öffentlich dafür verehrt wird. Auch darüber wird kein deutscher Presstituierter der Mainstream-Medien berichten, ohne seine Karriere zu gefährden.

Die Liste derartigen Rassismus in Israel könnte Bücher füllen. Dennoch wird der einfache deutsche Bürger davon kaum etwas erfahren. Denn die Presstituierten der wichtigsten Medien müssen sich vertraglich verpflichten, den Zionismus zu stützen, offensichtlich selbst auf Kosten der Wahrheit. Die deutsche Staatsräson verpflichtet die Bevölkerung – zunehmend auch mit Androhung von Repressalien – diesen offenkundigen Rassismus in Israel zumindest zu übersehen.

Das Problem bei all diesem Rassismus ist, dass sich sehr viele Presstituierte wie auch zahlreiche Politiker des Landes so sehr an dieses Verbrechen an der Menschlichkeit und damit an den Apartheidstaat Israel verkauft haben, dass ihre gesamte Karriere vom Fortbestehen des zionistischen Unrechtssystems abhängig ist. Deshalb klammern sie sich immer fester und immer fanatischer an das untergehende Schiff, ohne zu bemerken, dass solch ein Unrecht selbst mit all ihrer Medienmacht und politischen Einflussnahme nicht mehr lange zu halten sein wird.

Eines Tages werden Juden, Christen und Muslime wieder gleichberechtigt in Jerusalem leben. Heutige Knessetabgeordnete werden dann vor einer Wahrheitskommission je nach Schwere ihrer Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden. Gräber von Massenmördern werden dann nicht mehr verehrt werden. Und die schlimmsten Presstituierten Deutschlands werden dann ebenfalls ihre Mitschuld, die Verbrechen so viele Jahre mitgetragen zu haben, rechtfertigen müssen. Dann wird es Staatsräson Deutschlands sein das Existenzrecht von Frieden und Freiheit in Gerechtigkeit nicht nur in Jerusalem zu verteidigen.

[1] https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/71...kluegstes-volk/
[2] https://www.timesofisrael.com/israeli-la...of-jewish-race/

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RE: Welcher Rassismus ist deutsche Staatsräson?

#2 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 18.06.2018 18:03

Wie immer bin ich von der Prägnanz und damit Überzeugungskraft Ihrer Betrachtung sehr beeindruckt.
Aber die von Ihnen und mir, lieber Herr Dr. Özoguz, gewünschte Realität, in der "eines Tages Juden,
Christen und Muslime wieder gleichberechtigt in Jerusalem leben werden", wird nicht von selbst
kommen.
Dies anzunehmen, wäre ebenso kindisch wie auch gefährlich.
Zur Verwirklichung eines solchen Traumes bedarf es vielmehr der geballten, nicht zuletzt militärischen,
Anstrengung aller Muslime.
Wie es aber mit ihr stattdessen aussieht, ist hier schon häufig analysiert worden.
Infolge dessen verraten viele sogenannte "Muslime" tagtäglich, zumindest unbewusst, die Notwendigkeit der
Herausbildung einer echten islamischen Solidarität.
Für mich ein niemals entschuldbares Verbrechen am palästinensischen Volk, welches mindestens als genauso
widerlich wie die von Ihnen so treffend dargestellte Anbiederung vieler unserer "Journalisten" an den
zionistischen Terror bezeichnet werden muss.
Um mit dem Dichter zu sprechen: "Der Worte sind genug gewechselt- nun lasst uns endlich Taten sehen!"

Dr.Josef Haas

RE: Welcher Rassismus ist deutsche Staatsräson?

#3 von Yavuz Özoguz , 21.06.2018 12:19

Zitat
Zur Verwirklichung eines solchen Traumes bedarf es vielmehr der geballten, nicht zuletzt militärischen,
Anstrengung aller Muslime.



Es ist tatsächlich die allgemeine Vorstellung, dass Israel millitärisch besiegt werden müsse. Ich teile diese Vorstellung nicht. Auch Südafrika wurde nicht millitärisch besiegt und den Burenstaat gibt es dennoch nicht mehr. Die UDSSR wurde nicht millitärisch besiegt aber die Sowjetunion gibt es nicht mehr. Auch die USA werden nicht millitärisch besiegt, aber sie werden an ihrem eigenen Kapitalismus zugrunde gehen und verschiedene Staaten werden sich abtrennen. Erste Erosionen sind bereits bemerkbar, wenn bestimmte Bundesstaaten ihre Soldaten von der gemeinsamen Armee abziehen, weil sie nicht für Verbrechen mitverantwortlich gemacht werden wollen. Ohne die USA als tyrannische Weltmacht aber ist Israel nicht lebensfähig. Meine Hoffnungen sind sehr groß, dass wir das Ende des Apartheidsstaates Israel miterleben werden; zudem auf eine recht friedliche Art. Das ändert nichts daran, dass Leute wie Netajahu danach lebenslänglich oder die Todesstrafe erhalten werden, je nachdem was das Rechtssystem vorsieht. Ich bin sehr gespannt, was dann mit Deutschland und der Springer-Presse geschehen wird. Im Augenblick versucht man ja Deutschland wieder zu Nazis mutieren zu lassen, aber das gelingt trotz größer Anstrengung von Bild & Co. (noch) nicht.

Ich stimme aber darin überein, dass die Anstreungen zur Beendigung des Unrechts zunehmen müssen, und daher fange ich bei mir selbst an.


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RE: Welcher Rassismus ist deutsche Staatsräson?

#4 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 21.06.2018 20:06

Sie wissen, lieber Herr Dr.Özoguz, dass ich Ihre Beiträge wegen ihrer begrifflichen Klarheit und
inhaltlichen Tiefe sehr schätze.
In diesem Zusammenhang sei mir aber der Hinweis gestattet, dass der seinerzeitige Burenstaat
nur dank einer jahrelang durchgehaltenen internationalen Boykott-Kampagne in seiner damaligen
rassistischen Form das Zeitliche segnen musste.
Israel weiß natürlich um die Wirksamkeit und auch Gefahr der damit vergleichbaren BDS-Aktivitäten
für sein Regime und versucht sie infolge dessen als eine Wiederholung der früheren "Kauft nicht bei
Juden" Aktionen zu diffamieren.
Diese schamlose Instrumentalisierung früher den Juden zugefügten Unrechtes für die verbrecherischen
zionistischen Ziele verfängt leider nach wie vor.
Daher hat es mich selbstverständlich sehr beeindruckt, dass Sie sich selbst "bei den Anstrengungen zur
Beendigung des Unrechtes" einbringen werden.
Es bleibt ja eine ewige Schande, dass schon seit längerem nicht wenige Muslime mit dem
Todfeind des palästinensischen Volkes, also dem mörderischen Zionisten-Regime, durchaus eng zusam-
menarbeiten. Folglich sind gerade die anständig gebliebenen Angehörigen des Islam zur besonderen Tat
geradezu verpflichtet, was für Sie bekanntlich schon immer eine Selbstverständlichkeit gewesen ist.
Daher muss auch ein jeder anderer an seinem Platz gegen die israelischen Okkupanten kämpfen.
Diese werden sicherlich irgendwann auch einmal besiegt werden, aber darauf zu hoffen, dies käme gleichsam
von selbst zustande, ist und bleibt eine unhistorische, durch nichts zu rechtfertigende Auffassung.
Um den Zionismus zu beseitigen, bleibt der ständige Kampf gegen ihn daher eine unbedingte Notwendigkeit.
Die Boykott-Waffe, welche einst dem südafrikanischen Apartheid-Regime zum Verhängnis wurde, sollte dabei
einen ganz besonders wichtigen Platz einnehmen!

Dr.Josef Haas

   

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