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Mt 25,40 Eine Auslegung - Sicht im Islam?

#1 von Christoph Sanders , 04.01.2012 12:09

Lieber Muslim-Markt,
zuerst einmal ein frohes und erfolgreiches neues Jahr an alle. Der Muslim-Markt ist doch ein wichtiger Teil Deutschlands und ich bin froh, dass es ihn gibt.
Nun hat sich heute gerade eine religiöse Frage ergeben. Vermutlich könnte ich sie mir nach den vielen Artikeln, die ich hier gelesen habe, sogar selbst beantworten; ich möchte aber sicher gehen, dass ich über die schiitische Sicht des Islam nichts behaupte, was am Ende gar nicht stimmt.
Mt 25,40: "Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan."

Nun die Gegenüberstellung einer Auslegung von Mt25,40 und eine andere Sicht.
1.) Wache jeden Morgen auf, mit Blick auf die Verbesserung deines Nächsten Lebens!
2.) Wache jeden Morgen auf, mit Blick auf die Verbesserung deines eigenen Lebens!
Den Blick auf Gott, Jesus, Maria, Muhammad, Imam Hussein,... möchte ich an dieser Stelle bewußt nicht zur Auswahl stellen.

Ich weiß zwar, worauf ich hinauswill; es ist allerdings nicht ganz so einfach, die richtige Frage dazu zu formulieren. Im Grunde genommen kann man als Gottgläubiger keine der beiden Aufforderungen vollständig beiseite legen, denn 2.) wirkt auch ohne Befolgung von 1.) auf die Nächsten. Zumindest auf die eigene Familie. Eine vollständige Trennung ist nicht wirklich möglich. Dazu kommt, dass "Verbesserung" hier nicht näher definiert ist. Das Streben nach Heiligkeit beispielsweise, betrifft erst einmal nur einen selbst und ist für die Gottgläubigen außerordentlich wichtig.
Nun trotzdem -auch auf die Gefahr hin, dass die Fragen nicht klar beantwortet werden können- zwei etwas "enge" Fragen: Welche der beiden Aussagen ist im Islam wichtiger? Ist die Befolgung von Mt 25,40 mit dem Koran vereinbar bzw. schreibt der Koran das sogar vor (Der "Nächste" ist natürlich jeder Mensch ohne Ausnahme!)?
Falls eine klare Antwort nicht möglich ist, würde ich mich auch über einige Zeilen zur schiitischen Sicht bzgl. beider Aussagen freuen.

Herzliche Grüße,

Christoph Sanders

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RE: Mt 25,40 Eine Auslegung - Sicht im Islam?

#2 von Yavuz Özoguz , 04.01.2012 13:13

Die Nächstenliebe ist bei allen Muslimen eine sehr bedeutsame Angelegenheit, selbst wenn es bei manchen Auslegungen nicht so scheint. Eine Überlieferung des Propheten Muhammad (s.) diesbezüglich liegt sogar alsrKalligrafie in der Enzyklopädie des Islam vor: "Der beste Mensch ist der nützlichste für die Menschen."

Der Mensch ist erschaffen, um die Liebe Allahs zu empfangen, was wir auch als "Gnade" kennen. Der beste Weg zu dieser Liebe ist der Gottesdienst. Da Gott aber des Dienstes nicht bedarf, erfüllt sich der Gottesdienst unter Anderem in der Nächstenliebe. Nächstenliebe heißt aber auch die eigene Seele mit der "Nahrung" zu versorgen, die sie braucht, wie z.B. die Gottesnähe durch Gebet usw..

Noch klarer wird die Nächstenliebe innzwei weiteren Kalligrafien. Die dazugehörige Überleiferungen lauten wie folgt:

Propheten Muhammad (s.) sagt: "Nicht ist einer unter Euch gläubig, bevor er für seinen Nächsten liebt, was er für sich selbst liebt."

Propheten Muhammad (s.) sagt: "Allah unterstützt den Diener bei seinen Angelegenheiten, so lange er seine Geschwister bei ihren Angelegenheiten unterstützt."

Ich hoffe, das hilft weiter.

Yavuz Özoguz  
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RE: Mt 25,40 Eine Auslegung - Sicht im Islam?

#3 von Mariam Geist , 05.05.2013 19:18

Salams,
auch wenn diese Frage schon länger zurück liegt, so hat sie doch dauerhafte Relevanz. Das ist genau das, was uns Muslimen abhanden gekommen ist, wie ich meine. Es gibt so viele Überlieferungen des Propheten a.s., z.B. dass man nur dann Gläubiger ist, wenn man dem Bruder (also dem Nächsten!) genau das wünscht, was man sich selbst (gutes) wünscht, oder dass man sich nicht satt essen soll, wenn der Nachbar (als Nachbar gilt auch ein entfernt wohnender) hungrig ist. Das Gemeinschaftsgebet wird höher belohnt als das alleine verrichtete und wenn man einem anderen Menschen behilflich ist (egal welcher Glaube), dann erleichtert Gott einem die eigenen Angelegenheiten!! Natürlich ist die gebende Hand auch die bessere. Aber mal abgesehen davon, kommt es einem auch selber zugute, denn das "Positiv-Konto" wird ja gefüllt. Man muss halt auf seine Absicht achten. Will man nur Ruhm, Lob, Anerkennung, oder tut man etwas um ein Gebot Gottes zu befolgen?
Nun als Fazit wird Nächstenliebe also genauso groß (ich empfinde es noch als größer) geschrieben wie bei den Christen. Wenn sich nur alle dran hielten und mit dem Brudermord aufhören würden!!!! Das ist so grausam mit anzusehen, wie sich Muslime gegenseitig umbringen (Syrien, etc.), dass man denken könnte, es sind keine Muslime, die haben den Glauben nicht begriffen, sonst würden sie das nicht tun....traurig, da kann man nur weinen, wohin wir gesteuert sind.....
Wassalam,
M.G.

Mariam Geist  
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RE: Mt 25,40 Eine Auslegung - Sicht im Islam?

#4 von Albert von Bieren ( gelöscht ) , 31.05.2013 09:39

Salam,
um auf deine Frage einzugehen.Im echten Christentum gibt es Kriterien wer überhaupt Christ ist.Ein Grossteil der Menschen die sich Christen nennen sind nach dem neuen Testament keine.
Durch drei Tropfen Wasser auf den Kopf ist man kein Christ.Und dadurch das man als Baby beschnitten wird ist man nicht automatisch ein Gläubiger.Das ist jedenfalls meine Meinung dazu.
Von den ca 4 Millionen Namensmuslimen in Deutschland sind viele nur aus Tradition Muslims.Ich kenne hier in Espelkamp jede Menge Türken.Und mal ganz ehrlich,ich als christlicher Fundamentalist kenne mich im Koran besser aus als viele von ihnen.Alkohol gehört bei den meisten jugendlichen Türken genauso dazu wie Sex mit der deutschen Freundin.Von anderen Sachen will ich hier gar nicht reden.Ein grosser Teil der jungen Türken hier ist voll integriert.
Die kümmern sich um den Koran genausowenig wie die meisten jungen " Christen" um die Bibel.
Und zum Thema " Abschlachten ".
Wahabiten sind keine Moslems im eigentlichen Sinne.Jesus sagte mal an den Früchten wird man erkennen wer mein Jünger ist.Stimmen die Früchte der Wahabiten mit der Lehre Mohammeds überein? Ich denke nicht.Die Wahabiten folgen ihrem eigentlichen Vater nach und der war ein Mörder von Beginn an.

Albert von Bieren

   

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