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Warum muss der Verfassungsschutz Großisrael schützen?

#1 von Yavuz Özoguz , 20.08.2025 15:12

Warum muss der Verfassungsschutz Großisrael schützen?

Die Vertreter der einstmals sich selbst zum Vorreiter für Frieden und Freiheit anpreisenden freiheitlich-demokratischen Grundordnung verkommen immer mehr zu demaskierten Marionetten eines weltweiten Verbrechersystems, welches nicht davor zurückschreckt, Massenmorde an Frauen und Kindern und einen Völkermord in aller Öffentlichkeit zu begehen. Und inmitten dieses kaum noch zu ertragenden Leids wird der deutsche Verfassungsschutz zum Mitgehilfen eines epochalen Verbrechens, welches die schamlose Macht der Verbrecher offenlegt.



Schreiben wir nicht lange drumherum. Eigentlich gibt es keine ernsthaften Probleme zwischen Islam und der sogenannten freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Und Muslime leben seit über 60 Jahren in diesem Land völlig problemlos. Die Probleme begannen, als Deutschland sich zunehmend dazu entschlossen hat, die Verbrechen des Zionismus mitzutragen, und Muslime aufgrund ihrer Religion hingegen auf Gerechtigkeit bestehen. Zankapfel war und ist Israel. Der Staat schickte den Verfassungsschutz unter die Muslime: Extrem vereinfacht und verkürzt lässt sich zusammenfassen: Die Aufgabe bestand darin, ein Treuebekenntnis zu Israel (nicht zu Deutschland) zu erzwingen. Wer keine Probleme mit dem Verfassungsschutz bekommen wollte, sollte Israels Existenzrecht öffentlich, geheim, in seinem Denken, in seinen Schriften, in seinen Taten anerkennen. Meine Wenigkeit hat sich bereits im Jahr 2023 offen zu Israel bekannt [1]. Doch solch ein Bekenntnis wird nicht akzeptiert, denn es war gekoppelt an die Forderung einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Israel. Die Befehlshaber verlangen aber ein völlig uneingeschränktes Treuebekenntnis zum Zionismus, völlig unabhängig davon, wir brutal und unmenschlich er sich noch zeigen wird.

Schiiten unter den Muslimen haben eine besondere Abneigung zu Treueiden gegenüber Verbrechern, seit Imam Husain sich mit wenigen getreuen in Aschura einer Übermacht der Verbrecher gestellt hat und massakriert wurde. Sie haben gelernt: Lieber in Ehren sterben als in Unehren leben. Daher werden in Deutschland Schiiten besonders verfolgt, womit auch das faktische Religionsverbot gegen die Schia und das Verbot der größten schiitischen Moscheen zu tun hat [2]. So etwas hat es in keinem anderen Land Europas gegeben. Aber auch andere Muslime, die für das geschundene palästinensische Volk eine Träne vergießen, werden verfolgt. Und der Verfassungsschutz hat seit der neuerlichen Offensive Israels zur Gründung von Groß-Israel, die als Antwort auf einen Terroranschlag verkauft wird, alle Hände voll zu tun.

Eigentlich ist das Verhalten des deutschen Verfassungsschutzes allein schon deshalb so erstaunlich, weil ein Staat, der öffentlich angibt, mehrere Gebiete seiner Nachbarn erobern und annektieren zu wollen, so gar nicht mit dem Grundgesetz in Einklang zu bringen sein müsste. Eigentlich müsste heute der Verfassungsschutz alle zionistischen Organisationen verfolgen, die es unterstützen, dass Israel ganz offen und unverblümt angibt, Teile des Libanon, Syriens, Jordaniens und des Irak einnehmen zu wollen. Stattdessen aber werden die verfolgt, die dieses angekündigte Verbrechen anprangern. Bereits heute ist klar, dass eines Tages die Aufarbeitung des deutschen Verfassungsschutzes sehr viel Schuldleid in Deutschland erzeugen wird.

Eine „Ausrede“ der vom Zionismus durchdrungenen deutschen Medien für die nicht mehr zu verheimlichenden Groß-Israel Pläne der deutschen Staatsräson besteht darin, das Ganze als relativ neues Phänomen darzustellen, mit dem man ja prinzipielle im Grunde auch nicht so richtig einverstanden sein könnte, falls der Zionismus es erlaubt. Man zieht sich auf Äußerungen wie die des israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich zur Erweiterung israelischer Siedlungen zurück und seine Ideen zur Annexion des biblischen Landes. Aber die Idee eines „Großisrael“-Projekts ist keineswegs neu. Sie geht bis in die Anfänge des Zionismus zurück und wurde im Laufe der Zeit wiederholt aufgegriffen.

Der Begriff „Großisrael“ (hebräisch: Eretz Yisrael Hašlema, „Vollständiges Land Israel“) bezieht sich auf eine territoriale Vorstellung, die sich bis zum Euphrat erstreckt. Diese ist tief in religiösen Vorstellungen und biblischen Versprechen verwurzelt. Ze’ev Jabotinsky, Gründer des revisionistischen Zionismus, plädierte schon früh für eine expansive Sicht: Israel sollte ganz Mandatsgebiet und beidseitig des Jordanbeanspruchen. Auch Theodor Herzl und seine Zeitgenossen äußerten Vorstellungen, die über Palästina hinausgingen. Herzl sprach in seinen Tagebüchern von Grenzen „vom Nil bis zum Euphrat“. Rabbi Fischmann betonte 1947 im UN-Gremium, das „verheißene Land“ reiche „vom Fluss Ägyptens bis zum Euphrat. Der deutsche Verfassungsschutz verfolgt nicht etwas die Gruppierungen in Deutschland, die für das Groß-Israel Projekt „vom Fluss bis zum See“ eintreten, sondern pro-palästinensische Bewegungen, die „vom Fluss bis zum See“ Palästina befreien wollen.

Wenn ein Kritiker sich gegen das Groß-Israel-Projekt gestellt hat, wurde er mit der Antisemitismus-Keule erschlagen. Das seien antisemitische Stereotype. Inzwischen gibt es ein Buch von Michael Lüders mit dem Titel „Krieg ohne Ende“, in dem die Thematik ausführlich mit Belegen erörtert wird [3].

Nach dem Sechstagekrieg 1967 entstand in Israel die Bewegung für Großisrael, die die Besatzungspolitik nicht nur verteidigte, sondern auch zur dauerhaften Annexion forderte – sowohl im Westjordanland als auch in Gaza, Sinai, Golan usw. Der sogenannte Siedlungsbau wurde in der Folge drastisch intensiviert. Wiederum hat sich der deutsche Verfassungsschutz nie um diejenigen gekümmert, die den völkerrechtswidrigen Siedlungsbau unterstützt haben, sondern um diejenigen, die sich dagegengestellt haben.

Heute sprechen einflussreiche zionistische Politiker offen über Groß-Israel. Bezalel Smotrich äußerte jüngst klar seine Zustimmung zur Idee eines großen Israels. Die Idee wird von den USA mitgetragen. Die Europäer haben zwar noch Buchschmerzen, weil es mit den eigenen vorgegeben Werten kollidiert, aber der Verfassungsschutz wird hierbei schon als Bauchschmerztablette hilfreich sein, indem es noch mehr Kritiker ausschaltet.

Aus heutiger Sicht fällt rückblickend auf, dass die konsequent verfolgte Idee des Groß-Israel von den Zionisten ja eigentlich nicht verheimlicht worden ist. Es waren stets die deutschen Medien, welche diese Wahrheit nicht offen dargelegt haben, um die Staatsräson nicht hinterfragen zu lassen.
Bereits Theodor Herzl (1860–1904), Begründer des politischen Zionismus und Autor von „Der Judenstaat“ schrieb in seinen Tagebüchern (1896–1904) Herzl über die mögliche Ausdehnung eines künftigen jüdischen Staates: „Die Grenzen Israels laufen: von Ägyptens Strom bis zum Euphrat.“

Rabbi Fischmann (später Mitglied der Jewish Agency, 1947) und Vertreter im Sonderausschuss der Vereinten Nationen für Palästina (UNSCOP) sagte im Juli 1947: „Das verheißene Land erstreckt sich vom Fluss Ägyptens bis zum Euphrat. Es umfasst Teile Syriens und des Libanon.“

Ze’ev Jabotinsky (1880–1940), Führungsfigur des revisionistischen Zionismus, Vordenker der späteren Likud-Ideologie, forderte in seinem 1923 erschienenen Aufsatz „Die eiserne Mauer“ kompromisslos die jüdische Herrschaft im gesamten Mandatsgebiet Palästina: „Eretz Israel ist unteilbar. Beide Seiten des Jordans gehören uns.“

Menachem Begin (1913–1992), Schüler Jabotinskys, später Ministerpräsident Israels (1977–1983) bekannte sich in den 1950er Jahren (noch als Oppositionsführer) mehrfach zur Idee des „Vollständigen Israels“: „Zwischen dem Meer und dem Jordan wird es niemals Platz für einen weiteren Staat geben. Dieses Land ist ausschließlich unser.“

Jigal Allon (1918–1980), General, später Arbeitsminister und Außenminister entwickelte nach dem dem Sechstagekrieg 1967 den nach ihm benannten Allon-Plan, der vorsah, große Teile des Westjordanlands und das Jordantal dauerhaft zu kontrollieren: „Die Verteidigung Israels verlangt, dass wir die natürliche Grenze des Jordantals sichern.“

Und so reiht sich Aussage an Aussage, dass Israel schon immer vorhatte, sich auszudehnen auf Kosten anderer. Die Vertreibungen im Gaza-Streifen sind der vorläufige grausame Höhepunkt. Es ist davon auszugehen, dass deutsche Spitzenpolitiker diese Zusammenhänge von Anfang an kannten. Insofern erscheint die Ausrufung der deutschen Staatsräson wie eine Art Bekenntnis zum Völkermord, Kriegsverbrechen, Massenvertreibungen, Menschenrechtsverbrechen und vielem anderen mehr. Und der deutsche Verfassungsschutz muss offensichtlich dieses Jahrhundertverbrechen nach innen absichern.

Die Geschichtsschreibung aber verdeutlicht, dass kein Verbrechen – sei es noch so groß und der Verbrecher noch so mächtig – ewig gewährt hat, selbst wenn es sich die Verbrecher so gewünscht haben. Früher oder später wird das zionistische Kolonialprojekt in sich zusammenbrechen. Und dann werden Deutsche – mehr als alle anderen Nationen der Welt außer USA – mit zur Verantwortung gezogen werden, jenes Verbrechen so lange mitgetragen und unterstützt zu haben. Innerhalb Deutschlands wird die Rolle des Verfassungsschutzes mehr denn je zuvor hinterfragt werden.

Es schmerzt, dass Deutschland schon wieder auf der Seite der Unterdrücker steht. Der Widerstand wird unübersehbar größer. Und der Verfassungsschutz muss inzwischen nicht nur Schiiten oder Muslime einschüchtern, sondern auch viele andere Volksgruppen, die einfach nicht akzeptieren wollen auf der Seite der organisierten Verbrecher zu stehen.

Irgendwann wird das System aber implodieren. Auf jenen Tag freue ich mich einerseits, habe aber auch gleichsam große Sorge davor, denn wieder einmal wird es in Deutschland weltmeisterlich viele Wendehälse geben, die sich schon immer antizionistischen engagiert hätten. Und die heutige Jagt auf Schiiten und Muslime könnte dann umschlagen auf eine Jagd auf andere. Daher muss der Einsatz für Wahrheit, Freiheit, Frieden und vor allem Gerechtigkeit heute intensiver erfolgen als je zuvor in unserer Lebzeit.


[1] Im Namen der Muslime: Wir bekennen uns zu Israel!
[2] Der Tag, an dem die Schia in Deutschland verboten worden ist!
[3] https://michael-lueders.de/krieg-ohne-ende-2/

Yavuz Özoguz  
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