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Waren Türken zuerst auf dem Mond?

#1 von Yavuz Özoguz , 28.11.2014 11:02

Waren Türken zuerst auf dem Mond?

Wenn die westliche Propaganda auf Erdogan einprügelt, und ihn zu einer Art neuen Ahmedinedschad hochstilisiert, dann muss er etwas richtig machen.

Zuerst einmal soll vor der Analyse etwas klar gestellt werde: Der Autor dieser Analyse ist absolut kein Erdogan-Fan! Die durch und durch kapitalistisch orientierte Wirtschaftspolitik der Türkei lehnt meine Wenigkeit genau so ab, wie die übertriebenen Pracht-Bauten, die in Ankara als Regierungssitz entstanden sind, während es in der Türkei nach wie vor Armut gibt. Aber wenn die Westliche Welt in einer Art unaufhörlicher Dauerpropaganda auf den türkischen Präsidenten einschlägt, muss man schon genauer hinschauen, um zu verstehen, was dort passiert.

Zuerst beging es mit der Columbus-Lüge. Erdogan hatte behauptet, dass muslimische Seefahrer lange vor Columbus den amerikanischen Kontinent erkundet hätten. Das mag sein, das mag nicht sein. Darüber können sich die Wissenschaftler streiten, wer zuerst da war. Columbus jedenfalls war es definitiv nicht! Es gibt zahlreiche – auch in der westlichen Welt – anerkannte Theorien über die Besiedelung Amerikas. Darunter befindet sich so genannte Küsten-Theorie. Demnach breiteten sich Seefahrer vor 15.000 bis 13.500 Jahren von Japan und Südostsibirien her kommend entlang der damals schon eisfreien Aleuten und der amerikanischen Westküste aus und besiedelten schließlich den gesamten Kontinent bis zur Südspitze von Feuerland. Da waren Columbus’ Chromosomen noch banale Chemikalien in der Umwelt. Aber selbst wenn man nicht so weit zurück blicken will, so waren die Wikinger bereits um 1000 n.Chr. auf dem Kontinent. Hundert Jahre später folgten Isländer und beide Völker reisten bis 1300 n.Chr. immer wieder nach Amerika, selbst wenn es damals noch nicht so hieß. Nicht einmal die Großeltern von Columbus waren zu der Zeit schon unter den Erdenmenschen. Erst weitere 200 Jahre später (1492) traf Christoph Kolumbus in Amerika ein. In allen Schulbüchern der westlichen Welt wird das als europäische Entdeckung Amerikas bezeichnet. Da Columbus weder der erste Europäer in Amerika war noch den Kontinent entdeckt hat, kann solch eine Schulbuchmeinung getrost als Propaganda des westlichen Imperialismus eingestuft werden. Solche propagandistischen Volkverdummungen gibt es zuhauf in der Westlichen Welt. Wenn z.B. vom „Nahen Osten“ geredet wird, dann meint man nah zu Europa, was sich selbst als „erste Welt“ und Mittelpunkt sieht.

Genau diese Art des westlichen Weltherrschaftsanspruches kratzt jeder an, der an den Propagandalügen des imperialistischen Historiengebildes herummäkelt. Die Westliche Welt weiß selbst, dass Kolumbus nicht der Entdecker Amerikas ist (einmal abgesehen davon, dass dort Menschen gelebt haben, die von der Westlichen Welt gar nicht „entdeckt“ werden wollten). Die Westliche Welt weiß das alles, und dennoch wird den Kindern das Märchen von der Entdeckung beigebracht, weil zum Führungsanspruch der Ersten und Zweiten Welt über die Dritte Welt auch eine Geschichtspropaganda gehört, die das Herrschaftsbild untermauert. Und da kommt ein muslimischer Regierungschef daher und zweifelt öffentlich daran. Das geht wirklich zu weit. Dafür muss er fertig gemacht werden. Kurios in diesem Zusammenhang war dann eine Satire, die Erdogan vorwarf, der erste Mensch auf dem Mond wäre ein Türke gewesen. Nein, Türken waren zu jenem Zeitpunkt nicht in den speziellen Disney-Studios zugelassen, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich selbst habe auch so meine Zweifel an der Moschee-Theorie, aber sie hat zumindest einen Hintergrund. Denn Kolumbus soll am 29. Oktober 1492 in der Nähe einer Gegend gesegelt haben, die er später San Salvador genannt hat. In seinem Tagebuch soll er dann die Formation der Berge, die er gesehen hat, beschrieben haben, wie erhaben und schön sie seien. Und dort steht genau in dieser Beschreibung der Satz: „... und einer von ihnen hat einen anderen kleinen Hügel auf seinem Gipfel, wie ein anmutige Moschee.“ Zweifelsohne kannte Kolumbus Moscheen durch seine Seereisen. Obiger Satz erweckt nicht den Eindruck, dass dort wirklich eine Moschee gestanden hat, sondern hier eine Metapher bemüht wurde. Doch dass die Aussage Erdogans solch einen Sturm der Entrüstung hervorruft, kann nicht mit einer mutmaßlichen Moschee auf einem Hügel in San Salvador allein erklärt werden. Dazu war die westliche Reaktion zu heftig!

So weit so schlecht, aber die Amerika-Geschichte war noch gar nicht abgeflaut, da kam schon die nächste Propaganda-Bombe. Erdogan sei gegen die Gleichberechtigung von Mann und Frau! Das war natürlich ein propagandistischer Hammer, der auf teuflisch vorbereiteten Volksverhetzungsboden fiel. War nicht der Islam schon immer so? Sind nicht eine Milliarde muslimische Frauen zu blöd, um zu erkennen, wie unterdrückt sie sind? Sind nicht alle deutsche Konvertitinnen Masochisten, die sich in den Fänge der unterdrückerischen Muslime begeben? Ja, die aufgeweckte westliche Porno-Freiheits-Seele konnte jetzt richtig poltern. Und die gleichen Leute, die dieser Tage einer geistig verkommenen Gruppe einen Freiheitspreis erteilen, weil sie Pornographie in einer Kirche praktiziert hat, wollten Erdogan als Frauenunterdrücker darstellen. Dabei handelte es sich – wie oft bei der westlichen Propaganda – um einen „Übersetzungsfehler“. Was hatte Erdogan gesagt? Er hatte gesagt, dass Mann und Frau nicht gleich – im Sinn von identisch – sind, und daher spezifisch behandelt werden müssen, um Gleichberechtigung zu gewährleisten. Er hatte also genau das Gegenteil von dem gesagt, was die westliche Propaganda ihm vorwarf. Natürlich ist so eine Aussage in der Westlichen Welt schwer verständlich, wenn doch Mann und Frau per Gesetzesdefinition gleich zu sein haben. Dass es sich aber nur um eine weitere Propagandaente handelte, kann daran erstehen werden, dass es in der Westlichen Welt nach wie vor eine Reihe von Wehrdienstpflichten gibt bzw. bis vor kurzen gab, bei dem lediglich Männer diese Pflicht hatten. Keine Frauenorganisation hat jemals die Einführung der Frauenwehrpflicht zur Gleichberechtigung eingefordert! Und in „Übersetzungsfehlern“ ist die westliche Propaganda gerade weltmeisterlich, was ein noch markanterer Fall einstmals mit Ahmedinedschad verdeutlich hat. Selbst wenn der Übersetzungsfehler zweifelsfrei nachgewiesen wird, bestehen die Systemmedien darauf, die Lüge aufrecht zu erhalten!

Doch damit nicht genug. Heute heißt es in den Medien erneut, dass Erdogan eine neuerliche „Hasstirade gegen den Westen“ losgelassen habe. Was hat er denn dieses Mal gesagt? Seine Aussagen lassen sich in drei entscheidenden Aspekten zusammenfassen. Zum einen hat er gesagt, dass die „westlichen Medien … unter einem Ego-Komplex leiden“, zum zweiten hat er gesagt, dass die Welt nicht den fünf Veto-Mächten gehöre und zum dritten, dass die muslimische Welt das Palästina-Problem schon längst gelöst hätte, wenn sie zusammen halten würde. Während die erstere Aussage mit allen notwendigen Propaganda-Entfremdungen die westlichen Medien geradezu überflutet, wurden die beiden anderen Aussagen – die ja viel „gefährlicher“ sind – geflissentlich unter den Tisch gekehrt. Tatsache ist, dass die Welt derzeit extrem undemokratisch von sogenannten Veto-Mächten nach belieben unterdrückt wird. Drei der fünf sind Westliche Staaten, die nie ein Interesse an wahrer Demokratie hatten, denn sonst hätten sie dieses Unrechtsregime schon längst überwunden. Wer so etwas anprangert, rüttelt al den Festen des kapitalistischen Unterdrückungssystems. Und Tatsache ist, dass die ethnische Säuberung Palästinas durch die Zionisten derartige Ausmaße angenommen hat, dass sie auch vor den eigenen Bevölkerungen der Westlichen Welt kaum noch zu verbergen sind, so dass die Westliche Propaganda alles in ihrer Macht stehende tut, um Israel als ewiges Opfer zu manifestieren.

Ganz nebenbei war die letzten Tage auch der US-Außenminister in der Türkei und hat versucht die Türkei dazu zu überreden, in Syrien einzumarschieren. Zu deutliche Völkerrechtsverstöße lässt die Westliche Welt lieber den Drecksarbeiter machen. Aber Erdogan hat sich geweigert. Nur wenn man alle diese Aspekte zusammen betrachtet, kann man verstehen, warum der türkische Präsident derart im Schussfeld steht.

Das kapitalistische Unterdrückungs-Regime versucht „aufmüpfige“ Staaten mit jeweils anderen Mitteln zu beherrschen. So lange Ahmedinedschad im Iran Präsident war und sich auf keine der Unterdrückungsmaßnahmen der Westlichen Welt eingelassen hat, war er Ziel eine unvorstellbar übertriebenen Propagandaschlacht der Westlichen Welt gegen die nach Freiheit strebenden Völker. Der neue Präsident Ruhani lässt sich viel einfacher „besänftigen“. Man bietet ihm unaufhörliche Verhandlungen an, lässt diese wirklich nie aufhören, und so kann der sich kaum zur Befreiung der Welt von den Unterdrückungsmechanismen der kapitalistischen Menschenverachtung äußern. Imam Chamene’i äußert sich zwar immer noch klipp und klar, aber über den hört der westliche Leser nur dann etwas, wenn er etwas gegen Israel gesagt hat, um die vorgeschriebene ewige Opferrolle Israels zu bekräftigen.

Wer die Rolle der Westlichen Medien verstehen will, darf niemals die Vorstellung haben, dass sie irgendwelche Informationen übermittelt. Vielmehr muss sich der Nachrichtenkonsument die Frage stellen, warum eine bestimmte Nachricht übermittelt wird und wem sie nützt! Wenn man das absolute Gegenteil der vermeldeten Nachricht annimmt, liegt man meist richtiger als mit der Nachricht selbst. Bei den „Nachrichten“ des Kapitalismus geht es nur um die Frage, wie die Macht des Goldenen Kalbes gesichert werden kann. Das Volk muss sein Gold hergeben, damit einige Wenige im Rausch des Goldenen Kalbes ihr ausschweifendes Leben frönen können. Vieles deutet darauf hin, dass die Zeit der westlichen Unterdrückung auf dem absteigenden Ast ist. Möge es zur baldigen Befreiung aller Menschen führen, auch von uns Deutschen. Denn „große Brüder“ haben Deutschland nie gut getan, ob von Ost oder von West.


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RE: Waren Türken zuerst auf dem Mond?

#2 von Daniel Hader , 29.11.2014 01:05

Seltsam. Zu meiner Studienzeit, die nicht so lange zurück liegt, habe ich an einer deutschen Universität in einem Nebenfach "Öffentliches Recht" lernen dürfen: Männer und Frauen sind gleichberechtigt, aber nicht gleich!

Mein damaliger Professor, der gleichzeitig Richter am Amtsgericht in München ist, war wohl ein Türke mit deutschem Namen. Und ich habe es nicht bemerkt.

Na jedenfalls bin ich der Meinung, auch wir in Deutschland sollten uns langsam der Realität stellen und anerkennen, dass Männer und Frauen absolut gleich sind.

Ich plädiere, dass ab sofort alle Damentoiletten Pissoirs bekommen, damit die Damen der Schöpfung in Zukunft ihr kleines Geschäft ebenso im Stehen abwickeln können.
Wer behauptet, dass geht biologisch nicht, dem halte ich entgegen, dass er genau so frauenfeindlich ist wie die Natur frauenfeindlich ist und beide sich gefälligst schämen sollten.

Und da wir schon dabei sind, warum nicht einfach dieses anachronistische Herrenklo - Damenklo Schema ebenso beseitigen und in Zukunft nur noch Unisex Toiletten bauen?!
Gleichzeitig würde man dadurch die öffentliche Hand entlasten.

Ein Hoch auf der die das Gleichheit und auf so manche Meinungsführer, die wenn nur eine Hirnzelle weniger, wohl Zimmerpflanzen wären. Unter diesen werden wohl aber sehr wenige Türken zu finden sein.


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RE: Waren Türken zuerst auf dem Mond?

#3 von Cengiz Tuna , 05.12.2014 17:40

Zitat
Und da wir schon dabei sind, warum nicht einfach dieses anachronistische Herrenklo - Damenklo Schema ebenso beseitigen und in Zukunft nur noch Unisex Toiletten bauen?!


Lieber Herr Hader, die gibt es doch schon. Berlin hat in Bezirk Mitte Unisex-Toiletten in Rathäusern eingeführt.

Zitat
Ich plädiere, dass ab sofort alle Damentoiletten Pissoirs bekommen, damit die Damen der Schöpfung in Zukunft ihr kleines Geschäft ebenso im Stehen abwickeln können.
Wer behauptet, dass geht biologisch nicht, dem halte ich entgegen, dass er genau so frauenfeindlich ist wie die Natur frauenfeindlich ist und beide sich gefälligst schämen sollten.


Ja, und ich bin für eine Frauenquote im Tiefbau. Außerdem sollten wir auch auf allen Sportwettkämpfen wie Schnelllauf, Boxen etc. Frauen gegen Männer antreten lassen. Wenn schon, denn schon!

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RE: Waren Türken zuerst auf dem Mond?

#4 von Fatima Özoguz , 05.12.2014 18:25

Ich schlage außerdem eine Männerquote bei Kindergärten oder eine Frauenquote bei Kanalarbeiten und der Müllabfuhr vor.


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