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"Muslim-Markt" entfacht Debatte

#1 von Robert Stoffregen ( gelöscht ) , 14.04.2013 11:44

Sehr geehrter Herr Gürhan Özoguz,

wie dem u. g. Artikel zu entnehmen ist, waren sie bei dem Vortrag anwesend. Der Bericht im DK ist wie gewohnt sehr schwammig. Es wäre sehr freundlich und ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie eine detaillierte Schilderung der Veranstaltung und vor allem der Reaktionen auf ihre Einlassungen geben könnten.

Mit freundlichen Güßen

Robert

"Muslim-Markt" entfacht Debatte
Journalist stellt Studie über Antisemitismus auf der Internetseite vor

http://www.dk-online.de/nachrichten/loka...2-25/story.html

Robert Stoffregen

RE: "Muslim-Markt" entfacht Debatte

#2 von Fatima Özoguz , 16.04.2013 21:32

Lieber Herr Stoffregen,

da mein Schwager sehr beschäftigt ist, erlauben Sie mir, Ihre Fragen zu beantworten, da ich auch anwesend war.
Vorab muss gesagt werden, dass die Veranstaltung in sehr kleinem Rahmen stattfand und das Publikum weitgehend homogen pro-israelisch war. Ob alle Teilnehmer überhaupt Delmenhorster waren, ist fraglich, da ich keinen davon kannte bis auf den Moderator Pedro Becerra , den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Delmenhorst, und einen älteren Herrn im Publikum, der immer an vorderster Front ist, wenn es um Israel geht. Für ihn wird sozusagen Israel in Delmenhorst verteidigt.
Der Referent stellte dann seine "Studie" vor, die bestenfalls auf Praktikanten- Niveau ist, eigentlich fast schon eine Beleidigung. Und für so ein Machwerk wird so viel Geld ausgegeben, traurig.
Wenn Sie sie sich diese antun möchten, hier ist sie in einem anderen Artikel verlinkt. Nebenbei wird dort behauptet, dass mein Mann Dr. Yavuz Özoguz bei der Veranstaltung anwesend war. Anscheinend ist Dr. Y. Özoguz der Bilokalität fähig, denn mir persönlich bekannte Zeugen behaupten nämlich glaubhaft, ihn in einer anderen Stadt zu der Zeit gesichtet zu haben.

http://www.weser-kurier.de/region/zeitun...rid,545915.html

Zur Veranstaltung selber: Eigentlich wollten wir uns alles nur in Ruhe anhören, ohne viel zu sagen. Einige junge Mitglieder aus unserer Gemeinde stellten eher diplomatische Fragen. Einer verglich Israel mit Südafrika, woraufhin der Referent etwas pikiert antwortete: "Sie wissen aber anscheinend nicht, dass sich auch Juden in Südafrika gegen die Apartheid eingesetzt haben?" Der hatte das Thema voll verfehlt, aber egal. Teilweise war es wirklich amüsant. Jemand aus dem Publikum mutmaßte, dass die Gebrüder Özoguz iranische Staatsbürger seien, ein anderer vermutete ihre Herkunft in einem schiitischen Dorf in der Osttürkei.
Der Referent behauptete, wir würden von Iran bezahlt werden.
Mein Schwager antwortete erst, als der Moderator meinte, dass einer der Özoguz-Brüder ja anwesend sei, und so wurde Dr. Gürhan Özoguz aufgefordert, "auch etwas dazu" zu sagen. Es wurde geradezu ein Verhör. Er wurde direkt gefragt, ob er das "Existenzrecht Israels" anerkannte. Daraufhin antwortete er, dass das gesamte Volk, Juden, Christen , Muslime und Drusen gemeinsam per Volksentscheid entscheiden sollen, wie sie regiert werden wollen und wie der Staat heißen soll. Daraufhin hakte er nach "als jüdischer Staat!" Daraufhin erwiderte mein Schwager, dass es einen demokratischen Staat geben muss, in dem Juden und Nichtjuden gleiche Rechte hätten.
Der Referent wich dann aufs Einwanderungsrecht aus, indem er ausführte, dass ja deutschstämmige Spätaussiedler aus den ehemaligen Sowietrepubliken auch problemlos einreisen dürfen, aufgrund ihrer Abstammung, und warum das bei Juden nicht so sein sollte. Abgesehen davon, dass Besatzer kein Recht haben sollen, zu entscheiden wer einwandern darf und wer vertrieben wird, war das Einwanderungsrecht kein Thema, sondern das tägliche Leben. Wir haben aber nicht die Gelegenheit gehabt, um Fakten aufzuzeigen wie dass viele Straßen nur für Juden benutzbar sind und Ähnliches. Man versuchte uns ständig "nachzuweisen", dass wir Juden hassen und das mit "Antizionismus" verschleiern würden. Daraufhin sagte Dr. Özoguz, dass er nichts gegen Juden hätte, sondern gegen das Foltern und Morden des Staates Israel. Das ist keine Schutzbehauptung, sondern unsere Meinung, wie der Artikel im letzten Absatz richtig darstellt. Immerhin hatte Dr. Özoguz so die Möglichkeit klarzustellen, dass sie keine iranischen Staatsbürger seien, und dass wir auch kein Geld vom Iran bekommen.
Einige junge Männer waren im Publikum anwesend, möglicherweise von der Antifa. Einer meinte: "Ich verfolge seit 20 Minuten diese Diskussion. Man darf doch "rhetorisch geschickten" Leuten, die zu Ahmadinejad reisen und ihm die Hand schütteln, wo der doch Israel auslöschen will, kein Podium bieten, damit die ihre Propaganda verbreiten!" Aber uns darf man einfach so verleumden.
Jemand anders regte sich auf, dass Deutschland sich zu wenig für "Meinungsfreiheit" im Zuge des Karikaturenstreits in Dänemark getan hätte, und forderte im gleichen Atemzug ein Verbot von Hizbollah. Das verstehen eben Zionisten unter Meinungsfreiheit.
Ich hatte dann noch angemerkt, ob man denn erst mal mit den Muslim-Markt-Betreibern das Gespräch gesucht hätte, und warum jetzt erst diese Veranstaltung gibt, da der Muslim-Markt schon 15 Jahre existiert. Die Antwort lautete sinngemäß dahingehend, dass sie ja mit der NPD ja auch nicht reden würden, da das eine Art Anerkennung bedeuten würde. Mit "solchen Leuten" wolle man grundsätzlich nicht zusammenarbeiten. Und die zweite Frage nach dem späten Zeitpunkt wurde gar nicht erst beantwortet "ja das machen wir jetzt eben".
Fazit: Die Zionisten haben sich wieder gut geoutet.


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RE: "Muslim-Markt" entfacht Debatte

#3 von Robert Stoffregen ( gelöscht ) , 17.04.2013 20:12

Zitat
da mein Schwager sehr beschäftigt ist, erlauben Sie mir, Ihre Fragen zu beantworten, da ich auch anwesend war.


Sehr gern erlaube ich, mit herzlichem Dank.

Nicht anders habe ich mir den Ablauf vorgestellt, es ist doch immer wieder das Gleiche. Ich habe schon lange aufgehört, mit solchen Leuten zu diskutieren, weil es einfach sinnlos ist. Um so mehr bewundere ich Ihr dickes Fell und das Ihres Mannes resp. Schwagers. Mir ist auch bewusst, dass meine Anwesenheit hier Wasser auf den Mühlen dieser "Studientreiber" ist, wobei ich mir ein Grinsen nicht verkneifen kann. Dass "einer der Özoguz-Brüder" aufgefordert wurde, etwas zu sagen, diente ganz sicher nicht der Diskussionsbereitschaft, man erhoffte sich wohl eher Entgleisungen. Der Satz, "Man darf doch rhetorisch geschickten Leuten, die zu Ahmadinejad reisen und ihm die Hand schütteln, wo der doch Israel auslöschen will, kein Podium bieten, damit die ihre Propaganda verbreiten!", zeigt auf köstlich erheiternde Weise, dass das wohl nicht geklappt hat. Was für ein lächerlicher Haufen, der nichts hat außer dem ewigen Antisemitismusvorwurf. Allein schon der Gebrauch des Wortes Antisemitismus in Verbindung mit Kritik an Juden ist so erbärmlich, dass man sich schon ein wenig fremdschämt für die Juden. Schließlich sind ja nicht nur Juden Semiten und schon gar nicht sind alle Juden Semiten. Ich glaube sogar, dass es mit den semitischen Juden praktisch gar keine Probleme geben würde. Es sind die nicht-semitischen Juden, die den Antisemitismus brauchen wie die Luft zum Atmen, denn der hält sie zusammen.

"In den Bevölkerungen wächst der Antisemitismus täglich, stündlich und muß weiter wachsen, weil die Ursachen fortbestehen und nicht behoben werden können. - Die causa remota ist der im Mittelalter eingetretene Verlust unserer Assimilierbarkeit, die causa proxima die Überproduktion an mittleren Intelligenzen, die keinen Abfluß nach unten haben und keinen Aufstieg - nämlich keinen gesunden Abfluß und keinen gesunden Aufstieg. Wir werden nach unten hin zu Umstürzlern proletarisiert, bilden die Unteroffiziere aller revolutionären Parteien und gleichzeitig wächst nach oben unsere furchtbare Geldmacht".
(Theodor Herzl, Gesammelte zionistische Werke, Band I, 1923, Seite 39 und 41)

Die entscheidende Aussage ist hier, "weil die Ursachen fortbestehen und nicht behoben werden können." Was für eine dumme Behauptung, aber Wasser auf den Mühlen der Kleingeistigen. Denn:

"Vergessen wir die Wahrheit nie: so lange wir die Juden mit jenem Hasse verfolgen, der überall das sicherste Kennzeichen des Pöbels ist, entsprechen wir ganz den geheimen Plänen ihres Gesetzgebers. Aber wie dann, wenn wir sie als Menschen behandeln, wenn wir ihnen mit jenem Wohlwollen entgegenkommen, welches der gesunde Menschenverstand vorschreibt, und das überdies unsere Religion zur ersten Pflicht macht? Dann sind wir nahe daran, Moses zu überlisten, und der allerdings sehr lästigen Eigentümlichkeit des Volks den Todesstoß zu versetzen."
(Professor A. Fr. Gförer: "Geschichte des Urchristenthums", Stuttgart 1838)

Ich für meinen Teil bin jedenfalls kein Antisemit und hassen tu ich auch niemanden. Ekel jedoch empfinde ich gegenüber jeglicher Chuzpe, und dass ich mit den Nazimethoden der Israelis in Palästina nicht einverstanden sein kann versteht sich von selbst. Sollen sie mich dafür schimpfen wie sie wollen, es gleitet von mir ab.

Robert Stoffregen

   

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