Der Angriffskrieg der USA gegen den Iran ist eine Gnade für die Menschheit

Lieber Herr Doktor Özoguz, ich gestehe offen, dass meine Person, wie sie die Formulierung las, dass der
Angriffskrieg der USA gegen den Iran "eine Gnade Gottes für die Menschheit" sei, richtiggehend schockiert
gewesen ist. Mittlerweile habe ich aber mehrfach Ihren Beitrag gehört und bin mittlerweile zumindest
der Auffassung, dass Ihre Argumentation in jeder Hinsicht wohl durchdacht und auch irgendwie überzeugend klingt.
Trotzdem bleibt mein Kritikpunkt, den ich Ihnen übrigens schon mehrfach bei verschiedenen Zusammenhängen
zukommen ließ, erhalten: Er lautet: Allzu großer Optimismus, der leider beispielsweise die durchaus vorhandene
Unzufriedenheit im Iran außer Acht lässt. Schließlich sind ja wohl die israelischen Aggressoren von einheimischen
Landesverrätern massiv unterstützt worden. Dies stellt leider inzwischen eine gesicherte Erkenntnis dar.
Ihr Hinweis auf Imam Hussein und Kerbela bleibt selbstverständlich beachtenswert- trotzdem können meiner Meinung
nach die damaligen, vor weit mehr als tausend Jahren zustande gekommenen Ereignisse auf die heutige Zeit nicht
übertragen werden. Es erinnert mich dies, ohne es natürlich direkt miteinander vergleichen zu wollen, an die
deutsche Propaganda in der Endphase des zweiten Weltkrieges, welche auch immer wieder geistige Anleihen aus
dem Ringen Friedrich des Großen im Siebenjährigen Krieg bezog. Obwohl der seinerzeit weniger als zweihundert
Jahre zurücklag, verkannte dessen Betonung die Erkenntnisse einer inzwischen völlig veränderten Kriegführung.
Erschütternd bleibt für mich jedenfalls das Schweigen der muslimischen Nachbarstaaten des Iran, worauf von mir
schon verschiedentlich hingewiesen wurde. Gerade Saudi-Arabien und die Golf-Staaten hätten ja durchaus die
Macht, den USA und Israel beachtliche Hindernisse in den Weg zu legen, wenn sie nur wollten. Davon ist aber
leider nicht auszugehen.
Fazit: Mit Ihrer wirklich beeindruckenden Kenntnis und Interpretation des heiligen Koran sind und bleiben Ihre
Ausführungen in jeder Hinsicht beeindruckend. Allerdings laufen sie dennoch Gefahr, an den Realitäten zu zerschellen.
Und diese heißen beispielsweise: Furchtbare Militärmacht der USA und Israels. Ihnen hat sich ja die Bundesrepublik
Deutschland freiwillig unterworfen. Und daran wird sich wohl leider auch zukünftig nichts ändern, mag es auch
die von Ihnen genannten Kommentare junger Menschen in den sozialen Medien in verstärktem Umfang geben.
Diese werden von unseren Staatstragenden aber in jeder Weise missachtet, weil für diese- mehr denn je- die Israel-
Freundschaft zur absoluten "Staatsräson" erhoben worden ist.
Sie mögen, bzw. Sie werden, lieber Herr Doktor Özoguz, dennoch an Ihrer Argumentation, der amerikanische
Überfall auf den Iran sei "eine Gnade für die Menschheit", festhalten.
Das damit verbundene Elend und Leid für so viele Menschen Ihrer Heimat, und auch das damit identische der
Bewohner des Gazastreifens und dem Westjordanland, haben allerdings inzwischen ein Ausmaß angenommen, dass man
meines Erachtens eine derartige, zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen geradezu einladende, Wortwahl
eigentlich unterlassen sollte.
Für mich steht die iranische Revolution jedenfalls vor ihrer größten Bewährungsprobe und Herausforderung.
Ich möchte hier nur die jüngsten Anwürfe des Schah-Sohnes erwähnen.
An der wirksamen Abwehr dieser und so vieler anderer allein im Interesse der USA und Israels handelnder Landesverräter,
wird sich jedenfalls zeigen müssen, ob Gott tatsächlich auf der Seite der Gerechtigkeit und der Wahrheit steht.
Ich persönlich zweifele zwar nicht daran, dennoch sind große Sorgen aber leider angebracht!

Lieber Herr Dr. Haas,

ihre Kritik und ihern Sorgen beruhen darauf, dass wir die Ergebnisse der Erlösung in unserem hohen Alter nicht mehr miterleben könnten. Aber ist Abel umsonst gestorben? Und wird er die Erlösung nicht miterleben? Ist Imam Husain in der Ebene von Kerbela am Tag von Aschura umsonst gestorben? Wird er die Erlösung nicht miterleben? Mein Optimismus beruht nicht darauf, dass heute oder morgen etwas geschehen könnte, sondern darauf, dass es bestimmt passieren wird, aber ich es eventuell nicht mehr miterlebe. Und das allein ist Hoffnung genug.