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Es geht wieder los! Willkommen 1445! Willkommen Aschura!

#1 von Yavuz Özoguz , 18.07.2023 09:33

Es geht wieder los! Willkommen 1445! Willkommen Aschura!

In allen fast Religionen und Kulturen der Welt ist Neujahr ein Tag der Freude und Anlass für Feierlichkeiten; nicht so im Islam! Heute Nacht beginnt im Islam das Jahr 1445 nach der Auswanderung des Propheten Muhammad gerechnet in Mondjahren. Und der erste Monat im islamischen Mondkalender heißt „Muharram“ (die Verbotene), da es in jenem Monat verboten war, kriegerische Auseinandersetzungen durchzuführen. Es ist der Monat der größten Tragödie und gleichzeitig größtes Epos der Menschheitsgeschichte [1]. Da der islamische Tag mit dem Abendgebet beginnt, wird heute Abend der erste Tag des Monats Muharram eingeläutet. Der Trauermonat beginnt mit einem epochalen Massaker, dass die größte Manifestation der Liebe auf Erden widerspiegelt.



Heute werden überall in der Welt in Gemeinden der Schiiten die Prozessionen zu Muharram beginnen [2]. Vor 14 Jahrhunderten waren keine 50 Jahre vergangen, seitdem der ultimative Prophet der Wahrheit und Liebe, das Dasein des irdischen Diesseits verlassen hatte, um in den Ozean der ewigen Liebe einzutauchen. Keine 50 Jahre, in denen die Menschheit den Atem der gelebten Vollkommenheit und Schönheit miterleben durften. Keine 50 Jahre, in dem die Gerechtigkeit auf Erden etabliert und das Paradies auf Erden aufgebaut werden sollte. Und doch hatte einer der unwürdigsten und tyrannischsten Herrscher seiner Zeit namens Yazid das selbstgebastelte Zepter über alle Muslime an sich gerissen und herrschte im Palast der Schande. Die meisten Muslime hatten geschwiegen. Die meisten Menschen wollten ihre Ruhe. Sie wussten, welche Schandherrschaft über ihnen thronte, aber sie wollten nicht belästigt werden und schon gar nicht Opfer bringen. Kaum jemand wollte sich dafür aufopfern, dass die Menschheit in Frieden und Freiheit die Vervollkommnung anstreben konnte, für die sie erschaffen worden ist.

Es gab da nur eine kleine Gruppe von Trägern der Liebe! Der Enkel des besten aller Menschen Muhammad, der Sohn der Spiegelung von Wahrheit Ali, der Sohn der Manifestation von Liebe und Schönheit Fatima, dieser Sohn namens Husain brach mit einer kleinen Schar an Getreuen auf, um die Wahrheit für alle Zeiten zu retten. Bei ihm seine Schwester Zaynab. Eine Schar von einer Hundertschaft, darunter Greise, Frauen, Kinder, sogar Babys, brach auf, um sich selbst aufzuopfern. Ihnen gegenüber standen 30.000 bestausgerüstete Soldaten unter der Herrschaft des Yazid. Hier eine kleine Versammlung der Menschlichkeit und Liebe des Islam, dort eine schier unaufhaltsame Armee des Machthungers und der tierischen Triebe im missbrauchten Namen des Islam. Diese zwei Kräfte und Mächte stießen aufeinander und es endete scheinbar mit dem grausamsten Massaker aller Zeiten. Die Gefährten des Lichtes opferten sich einer nach dem anderen, um ihren Imam Husain zu schützen, selbst wenn der Kampf aussichtlos erschien. Imam Husain opferte mehrere Söhne (darunter ein Baby) und sich selbst. Zaynab überlebte und bewahrte das Erbe: „Leben wie Zaynab und sterben wie Imam Husain“ wurde zum Motto von unzähligen Generationen.

In der Erinnerung an dieses Epos haben viele Menschen ihre Kraft geschöpft, um gegen Unrecht und Tyrannei aufzustehen. Einer der berühmtesten war Mahatma Gandhi, der mit Bezug auf Imam Husain (a.) gesagt hat: „Meine Überzeugung ist, dass die Entwicklung des Islam nicht von dem Gebrauch des Schwertes durch seine Anhänger abhängt, sondern das Resultat des ultimativen Opfers von Husain, dem großen Heiligen, ist“. Bei einer anderen Gelegenheit sagte er: „Ich habe von Husain gelernt, wie man siegreich sein kann, während man unterdrückt wird.“ Der Tag des Martyriums von Imam Husain heißt Aschura (der Zehnte), weil es am 10. Tag des Monats Muharram erfolgt. Aschura ist im hinduistischen Indien ein staatlicher Gedenktag, während es heute immer noch Muslime gibt, die nicht um die wahre Bedeutung dieses Tages wissen. Die Islamische Revolution im Iran im Jahr 1979 wäre ohne die Trauer um Imam Husain undenkbar gewesen. Die Liebe Imam Husains siegt für alle Zeit an jedem Ort [3].

Wir leben heute in einer Zeit der Zeitenwende [4]. In jeder Hinsicht bricht gerade das System sich ewig wähnenden Yazids in sich zusammen. Während die Truppen des Yazid immer noch glauben, die Welt beherrschen zu können, schaffen seine Offiziere es nicht einmal mehr, die eigenen Bevölkerungen zu unterdrücken. Wirtschaftlich, spirituell, moralisch und in vielerlei anderer Hinsicht bricht das System der Dekadenz und Arroganz in sich zusammen. Öffentliche Quran-Verbrennungen werden im Namen der sogenannten Meinungsfreiheit gerechtfertigt, während das Verbrennen der LGBT-Flagge ein Sakrileg wäre. Heiliges wird geschändet und unheiliges zum Heiligtum erklärt. Gott anzuzweifeln wird gefördert, aber die Existenzrechtfertigung für fast 80 Jahre Besatzung über die Palästinenser darf niemals angezweifelt werden.

Mit Angst wird versucht Macht auszuüben: Angst vor Viren, Angst vor Krieg, Angst vor Hunger und Überteuerung, Angst vor Klima, Angst vor Hitze, Angst vor Strahlung, Angst vor Putin, Angst, Angst, Angst. Aber Imam Husain zeigt, dass Angst nur das Unterdrückungsmittel der machthungrigen und nimmersatten Superreichen und in Ausschweifung lebenden selbsternannten Eliten ist, um die Völker zu unterdrücken.

Kleiner Nebensatz: In dieser Hinsicht tut es meiner Wenigkeit so unvorstellbar leid, dass sogenannte Linke wie Rechte auf dieses ewige teile und herrsche hereinfallen. Frankreich ist eines der europäischen Länder, die sich aus ihrem Selbstverständnis heraus auf heftigsten gegen das US-Imperium gestellt haben. Als Antwort bekamen sie das Aufflammen von unvorstellbaren „Unruhen“. Warum vereinigen sich nicht alle Europäer in dieser Situation gegen das US-Verbrechersystem anstelle sich gegen die Migranten und Marionetten auf der Straße zu wenden? Warum wenden sich die Linken und Rechten nicht gegen die USA, die hinter den meisten ermordeten Zivilisten unserer Ära stecken?

Zurück zu Aschura: Das epochale Ereignis von Aschura ist die vorgelebte Befreiungstheologie, die für alle Menschen der Welt zur Befreiung werden kann, selbst wenn sie nicht an Gott glauben. Denn ein menschenwürdiges Dasein jenseits des unmenschlichen Triebkapitalismus ist für jeden Menschen attraktiv, wenn es ihm nur richtig vorgestellt werden würde. Das werden die System-Medien mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern suchen. Juden, Christen und Muslime könnten in Jerusalem in Frieden zusammenleben, wenn es nicht den Wahnsinn des rassistischen Zionismus gäbe. Europäer könnten zusammen mit Russen einen Kontinent der Glückseligkeit aufbauen, wenn nicht der Herrschaftsanspruch der USA alles zerstören würde. Serben und Albaner würden sich die Hand reichen können, wenn nicht die größte Terrororganisation der Welt namens CIA überall in der Welt Zwietracht stiften würde, und orthodoxe Christen und Muslime könnten Hand in Hand bei größten Friedensmarsch der Welt nach Kerbela [5], wo Aschura stattgefunden hat, teilnehmen, wie es einige orthodoxe Geistliche bereits getan haben und tun. Es ist die Aufgabe aller Anhänger Imam Husains, die realisierbar Wahrheit des Paradieses auf Erden für alle Menschen vorzustellen [6].

Die Welt hat damals Aschura gebraucht, damit wir uns heute befreien können. Es geht wieder los! Willkommen 1445! Willkommen Aschura!

[1] http://www.eslam.de/begriffe/a/as/aschura.htm
[2] http://www.eslam.de/begriffe/t/trauerzer...zu_muharram.htm
[3] https://iqna.ir/de/news/3000108/die-lieb...it-an-jedem-ort
[4] http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=28444
[5] http://www.eslam.de/begriffe/f/fussmarsc...haf_kerbela.htm
[6] https://muslim-tv.de/2020-08-26-diener-deines-dieners/

Yavuz Özoguz  
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