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Warum setzen Juden in Deutschland alles auf eine Karte?

#1 von Yavuz Özoguz , 29.05.2020 09:54

Warum setzen Juden in Deutschland alles auf eine Karte?

Jetzt werden sich aber einige wundern. Normalerweise hat meine Wenigkeit doch nie Probleme mit Juden, sondern ausschließlich mit Zionisten! Habe ich mich verschrieben?



Religiöse Juden und Muslime haben sehr viele Gemeinsamkeiten, die sie in einer zunehmend atheistischen Gesellschaft verbinden sollten. Die jüdischen Koscher-Regeln und die islamischen Halal-Regeln sind sehr ähnlich. Die Anbetung des einzigen Gottes, der respektvolle Umgang gegenüber Eltern und Ehepartner, die gottesehrfürchtige Erziehung von Kindern, viele Anstandsregeln und der Respekt vor der Schöpfung unterscheiden sich nur in Detailfragen. Zudem haben Juden und Muslime jahrhundertelang in Frieden miteinander gelebt, sei es in Palästina oder in Andalusien. In Cordoba gab es unter muslimischer Herrschaft sogar einen jüdischen Wesir namens Chasdai ibn Schaprut, der studierter Mediziner war. Der jüdische Gelehrte Maimonides aus Cordoba gilt als einer der größten jüdischen Gelehrten überhaupt und entfaltete seine wissenschaftliche Kultur im muslimischen Andalusien. In Palästina waren es die Muslime, die die Juden vor den blutrünstigen Schwertern der Kreuzritter geschützt haben.

Schon immer haben Muslime den Juden Schutz gewährt, wenn sie fliehen mussten. Ende des 15. Jh. n.Chr. wurden sie einmal mehr aus Portugal und Spanien vertrieben. Der Sultan des Osmanischen Reiches Bayezid II. ließ ein Dekret veröffentlichen, in dem die Juden willkommen geheißen wurden. Im zweiten Weltkrieg flohen viele Juden aus Deutschland in die Türkei vor der Nazi-Verfolgung. Eine Judenfeindlichkeit, wie sie das christlich geprägte Europa kannte, war und ist in der muslimischen Welt nicht bekannt, selbst wenn einige zionistische Geschichtsverfälscher versuchen es anders darzustellen, damit sie die Verbrechen des Zionismus rechtfertigen können. Auch im heutigen Deutschland haben Muslime nie Probleme mit Juden gehabt.

Gerade vor wenigen Tagen wurde eine neue Statistik über politisch motivierte Straftaten in Deutschland veröffentlicht. Bei den antisemitischen Straftaten verzeichnete die Polizei einen Anstieg um 13 Prozent auf 2.032 Delikte. Das ist der höchste Stand seit zwei Jahrzehnten. Davon waren nach Erkenntnissen der Polizei 93 Prozent rechts motiviert [1].

Bisher war es immer so, dass Muslime, die aufgrund ihrer Religion verpflichtet sind auf der Seite der Schwachen und Unterdrückten zu stehen, stets differenziert haben zwischen Zionismus und Judentum. Sehr deutlich hat das Imam Chamenei in seiner jüngsten Rede zum Quds-Tag beschrieben: „… denn der Zionismus ist eine bizarre Neuerung, die im Namen des Judentums fabriziert wurde und dieser Religion völlig fremd ist“ [2]. Diese Differenzierung galt nicht nur die Anhänger Imam Chameneis, sondern war für fast alle Muslime der Welt – und damit auch in Deutschland – gültig. Attacken auf Synagogen, von wem auch immer, wurden von Muslime grundsätzlich verurteilt.

Merkwürdigerweise aber haben die Muslime in Deutschland in den letzten Jahren einige Erfahrungen gemacht, die diese Differenzierung schwinden lässt. Der Zentralrat der Juden hat z.B. das Betätigungsverbot der Hisbollah, die einherging mit Behördenüberfällen auf vier muslimische Moscheen in Deutschland, lautstark begrüßt [3]. Obwohl sich Deutschland damit außerhalb des Konsenses der europäischen Staaten stellt und Korane unwürdig bei den Angriffen auf die Moscheen teilweise zerrissen und auf dem Boden verteilt worden sind, gab es keinerlei Bedauern darüber von irgendeiner jüdischen Organisation in Deutschland. Als die CDU-Fraktion zusammen mit der AFD faktisch ein Verbot der größten, ältesten und wichtigsten Moschee der Schiiten in Deutschland, die von allen Muslimen respektiert wird, gefordert hat [4], gab es keinerlei Bekundungen von irgendwelchen jüdischen Organisationen, nicht einmal von denjenigen, die einen regelmäßigen Dialog mit der Moschee pflegen.

Es ist inzwischen zur Normalität in Deutschland mutiert, dass jegliches Verbrechen des Zionismus von den jüdischen Vereinen und Verbänden gerechtfertigt und jede Kritik daran mit der Antisemitismuskeule erschlagen wird. Im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen es auch jüdische Organisationen gibt, die sich mit Muslimen solidarisieren, ist eine solche Stimme in Deutschland Fehlanzeige. Einzelstimmen jüdischer Aktivisten sind die Ausnahme, die die Regel bestätigen. Über 80 % der Weltbevölkerung mit 138 Staaten haben Palästina anerkannt, aber jüdische Organisationen in Deutschland verhindern mit allen ihren Mitteln, dass sich Deutschland dazu zählen darf. Jüdische Organisationen, die deutsche Politiker dazu aufrufen endlich Palästina anzuerkennen gibt es nicht oder finden kein Gehör.

Was aber ist der Grund dafür, dass die jüdischen Organisationen in Deutschland sich so extrem antimuslimisch verhalten und jegliche Chance auf einen Dialog in der Zukunft verspielen? Warum setzen die organisierten Juden alles auf die Karte „Israel“ und Zionismus, obwohl die rassistischen Verbrechen kaum noch zu kaschieren sind. Immer mehr wagen sich auch seriöse Schreiber an das Thema des zionistischen Rassismus und veröffentlichen Dokumente und Belege dafür, wie in Israel geschätzte und geachtete Gruppen alle Nichtjuden als Sklaven der Juden betrachten [5]. Die sich mit ihrem ganzen Wesen dem Zionismus (nicht dem Judentum) verschriebenen Antisemitismusbeauftragten in Deutschland werden solche Dokumentationen als antisemitisch abtun, aber sie können nicht ewig verheimlichen, dass das Grab des rassistischen Massenmörders Baruch Goldstein in Israel eine Pilgerstätte ist [6].

Alle diese Menschen, ob Redakteur bei der Springer-Presse, Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland, Spitzenpolitiker oder Antisemitismusbeauftragte haben ihr gesamtes Dasein, ihre gesamte Würde als Mensch und ihre ganze Seele dem Zionismus geopfert. So lange Israel existiert, wähnen sie sich auf der Siegerstraße. Dafür sind sie auch bereit Menschenrechte außer Kraft zu setzen. So ist es z.B. ein allgemein bekanntes Menschenrecht, dass Vertriebene in ihre Heimat zurückkehren dürfen müssen. Dieses Menschenrecht gilt aus Sicht der Zionismus-Anwälte nicht für Palästinenser, denn dann wäre der auf Vertreibung aufbauende Staat nicht mehr mehrheitlich jüdisch. Sehr viele Menschenrechte und das internationale Recht werden ausgehebelt, damit Israel existieren kann. Und Israel wähnt sich auf dem Weg zum vorläufigen Endsieg. So wurde jetzt schon mehrfach angekündigt, dass das Westjordanland bald annektiert wird [7]. Obwohl die deutschen Presstituierten genau wissen, dass das gegen das Völkerrecht verstößt und sogar ein Kriegsverbrechen darstellt, schreiben sie nicht vom Unrecht der Ankündigung, sondern lediglich, dass es „umstritten“ sei. Jegliche Distanzierung von früheren oder angekündigten Ausweitungen Israels ist bei jüdischen Vereinen und Verbänden in Deutschland nicht vorhanden oder kaum zu vernehmen.

Was aber geschieht, wenn auch das Verbrechersystem Israel eines Tages nicht mehr existieren wird? Was geschieht dann mit den deutschen Presstituierten, die ihre Seele verkauft haben, um jedes Verbrechen Israels zu decken? Was geschieht mit den Spitzenpolitikern, die jeden Befehl der Zionismus-Lobby umgesetzt haben, um ihren Posten zu sichern? Was geschieht mit den Antisemitismusbeauftragten, die nie das Judentum, sondern stets ausschließlich den Zionismus geschützt haben? Was geschieht mit denjenigen, die maßgeblich alle Verbrechen begünstigt haben? Wird es dann eine Entzionifizierung geben? Wird es in Palästina eine Wahrheitskommission geben, wie einstmals in Südafrika? Und wird es in Deutschland so viele Wendehälse geben, wie nie zuvor und alle werden sich als versteckte Antizionisten outen, die sich vorher angeblich nur nicht getraut haben?

Die Minderheit der Juden in der Geschichte haben sich immer eine Option offengehalten, denn es galt, dass das Judentum überleben musste, was wichtiger war als das komfortable Überleben des Individuums. Heute scheint es so, dass die meisten Juden in Deutschland sich selbst jede andere Option bewusst verbauen. Doch was geschieht mit ihnen, wenn der europäische Antisemitismus nicht mehr aufgehalten werden kann und Israel als Rückzugsort nicht mehr besteht? Ja, sie werden dann wieder in die Moscheen und die Länder der Muslime fliehen. Und die Muslime werden ihren gesamten gegen israelische Verbrechen aufgebauten Hass herunterschlucken und an der Seite der Unterdrückten stehen, wie sie es immer tun müssen. Denn sie tun es nicht für Palästinenser oder Juden oder sonstige Verfolgte, sondern um Gottes Willen.

Überhaupt scheint vielen nicht klar zu sein, welcher Kampf derzeit in der Welt ausgefochten wird. USrael hat alles in ihrer Macht Stehende getan, um die Ölindustrie des Iran zu zerstören. Iran versorgt heute Venezuela mit Ölprodukten und die Ölindustrie der USA ist zerstört, ohne dass ein einziger Muslim (außer einige Engel) dazu beigetragen hat [8]. USrael hat alles in ihrer Macht Stehende getan, damit Teheran und jede mit Teheran verbündete Stadt wie Bagdad oder Damaskus brennen sollte. Heute brennt Minneapolis, ohne dass ein Muslim den Finger gerührt hätte [9]. USrael haben stets den Iran, Irak, Syrien, Türkei und andere muslimische Länder beschuldigt, die Meinungsfreiheit massiv einzuschränken. Heute hat der US-Präsident ein Dekret unterzeichnet, um im Namen der Meinungsfreiheit alle Propagandaplattformen des Westens zu kontrollieren, ohne dass ein Muslim nur daran gedacht hätte, dass das möglich ist.

Wenn man nicht weiß, gegen wen man kämpft, dann ist es schwer sich richtig darauf einzustellen. Wer denkt, er kämpft gegen einige versprenkelte Muslime in der Welt, der soll wissen, dass sie eines Tages alle sterben werden, auch ohne die Verbrechen der Weltverbrecher. Wer aber gegen den Geist Gottes im eigenen Herzen kämpft, der sollte sich nicht wundern, dass er sich selbst zerstören wird. Und das gilt vor allem für das tagtäglich unmenschlicher werdende zionistische Gebilde.

[1] https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges...ten-extremismus
[2] https://offenkundiges.de/imam-chamenei-v...miniert-werden/
[3] https://www.zentralratderjuden.de/aktuel...chen-hisbollah/
[4] https://www.youtube.com/watch?v=gjnEfJ2oGTA
[5] https://www.youtube.com/watch?v=MuLYtdeM...nDdC9BpLlvcX_BE
[6] http://www.eslam.de/begriffe/g/goldstein_baruch.htm
[7] https://www.zeit.de/politik/ausland/2020...jamin-netanjahu
[8] https://de.sputniknews.com/kommentare/20...ndustrie-krise/
[9] https://dushanwegner.com/minneapolis-brennt/

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RE: Warum setzen Juden in Deutschland alles auf eine Karte?

#2 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 29.05.2020 17:39

Ich sehe diesen Beitrag, lieber Herr Dr.Özoguz, als einen ihrer Wichtigsten an, der je im "Muslim-Forum" veröffentlicht
wurde, setzt er sich doch auch und gerade kritisch mit dem hiesigen Judentum auseinander.
In diesem Zusammenhang machen Sie zu Recht auf dessen Undankbarkeit gegenüber dem Islam aufmerksam und do-
kumentieren diese Tatsache an Einzelbeispielen.
Allerdings sollte man dabei auch wissen, dass der Prophet vier Jahre vor seinem Tod, also 628 nach unserer Zeitrechnung,
nur sehr knapp dem feigen Mordanschlag der Jüdin Sainab entging und der heilige Quran den Juden eine kritische Darstellung
ihres Wirkens nicht vorenthalten hat.
Sie wissen darüber viel besser Bescheid als ich- aber auch mir sind diese Stellen bekannt.
Es ist in dieser BRD natürlich- und allein dies wirft schon ein sehr bezeichnendes Licht auf die hierzulande herrschende geistige
Unfreiheit -sehr schwer, auf all dies, auch anhand der Originalquellen, aufmerksam zu machen- läuft man dann doch sofort
Gefahr, strafrechtlich wegen "Volksverhetzung" belangt zu werden.
All dies geschieht, obwohl tagtäglich die Legende verbreitet wird, man befinde sich bei uns im "freiheitlichsten Staat deutscher
Geschichte"!
Allein das Stellen der Frage, warum Juden schon im Altertum, und danach erst recht, in vielen Teilen dieser Welt so denkbar
unbeliebt waren, dient ja in unseren Breiten oft genug schon als Vorwand, gegen entsprechende Frager staatsanwaltschaftliche
Ermittlungen einzuleiten.
Diese absolute Hörigkeit unserer Behörden führt dann natürlich, irgendwie zwangsläufig, zu einem Satz in Ihrem Beitrag, den ich,
seiner Wichtigkeit willen, zitieren möchte: "Es ist inzwischen zur Normalität in Deutschland mutiert, dass jegliches Verbrechen des
Zionismus von den jüdischen Vereinen und Verbänden gerechtfertigt und jede Kritik daran mit der Antisemitismuskeule erschlagen
wird."
Schließlich scheinen sich also ,wie viele Juden auch immer, noch an den "Babylonischen Talmud" zu halten, in dessen Traktat Avodah
Zarah, 26:2, der Begriff des "Din Moser" in Erscheinung tritt.
Darunter versteht man wiederum, dass es jüdische Pflicht sei, einen Juden zu töten, der einen anderen Juden an die Feinde Israels
ausliefern will.
In den 1990er Jahren tauchte diese so scheinbar lange und infolgedessen vermeintlich vergessene Denkweise übrigens wieder in der
israelischen Innenpolitik auf, als sogenannte "Strenggläubige" in den Zeiten des damaligen Osloer Friedensprozesses der damaligen
Tel Aviver Regierung unterstellten, Israel an die Palästinenser ausliefern zu wollen.
Infolgedessen könnte genau eine solch verquere Einstellung zu der Nibelungentreue des "Zentralrats der Juden in Deutschland" und anderer
Organisationen beigetragen haben, auf die Sie den analytischen Spiegel der Betrachtung gehalten haben.
Natürlich wird all das, und auch da möchte ich Sie gerne wieder zitieren, durch jene deutschen Feiglinge tatkräftig unterstützt, welche
"ihr gesamtes Dasein, ihre gesamte Würde als Mensch und ihre ganze Seele dem Zionismus geopfert haben."
Über diesen willfährigen Dienern des jüdischen Faschismus, genannt "Zionismus", geraten dann aber wiederum die mutigen Juden aus
dem Blickfeld, welche, wie die "Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden im Nahen Osten", für ein gleichberechtigtes Zusammenleben mit
den Palästinensern eintreten und für diese menschliche Selbstverständlichkeit in unseren Breiten mittlerweile ebenfalls bereits als "Antisemiten"
diffamiert werden.
Vor diesen couragierten Frauen und Männern sollte man den aller höchsten Respekt empfinden, zeichnen sie sich doch durch ein zivilcouragiertes
Handeln aus, welches man in unserer Gesellschaft gegenüber Israel leider immer weniger findet.
Sie fragen abschließend: "Was aber geschieht, wenn auch das Verbrechersystem Israel eines Tages nicht mehr existieren wird?"
Ihrer Antwort darauf kann ich mich zwar unschwer anschließen, möchte aber trotzdem feststellen, dass das zionistische Gebilde nicht wie weiland
die Mauern von Jericho einstürzen wird, nachdem die Juden vor ihnen kräftig ihre zeitgenössischen Musikinstrumente betätigt hatten.
Eine derartige, modernisierte Denkweise, wonach Israel gleichsam von selber, wegen was auch immer, verschwunden wird, ist ebenso dumm wie vor
allem gefährlich.
Nein: Der zionistische Raubstaat kann und wird nur durch eine heute noch unvorstellbar scheinende Intensivierung der BDS-Aktivitäten (=Boykott,
De-Investitionen, Sanktionen) sowie eine neue, gewaltige Intifada beseitigt werden können.
Vor Hirngespinsten oder vielleicht sogar gut gemeinten Illusionen sei daher nachdrücklich gewarnt.
Nur die erwähnte Handlungsweise bringt m.E. Palästina weiter.
Aber schließlich geht es in diesem Kontext ja auch um ein heute noch visionäres Ziel: Schaffung eines Staates, in dem Muslimen, Christen und Juden
ein einvernehmliches Zusammenleben ermöglicht wird.
Visionen haben es aber bekanntlich an sich, dass sie nicht von heute auf morgen realisierbar sind.
Man benötigt für ihre Umsetzung also einen sehr langen Atem.
Es besteht aber die konkrete Hoffnung, dass ihn gerade die palästinensische Jugend schon heute besitzt.
Und genau dies macht mir große Hoffnung für die Zukunft des Volkes von Palästina!

Dr.Josef Haas

   

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