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Die Befreiung der deutschen Frau rückt immer näher

#1 von Yavuz Özoguz , 11.04.2018 12:25

Die Befreiung der deutschen Frau rückt immer näher

Spätestens wenn der Vorsitzende der FDP, einer freien Demagogie-Partei, sich für das Verbot eines Kleidungsstücks einsetzt, wird es Zeit sich das Verbot genauer anzusehen.



„Die Frau erlebte zwei Phasen der Unterdrückung, einmal zu vorislamischer, heidnischer Zeit, in der sie wie ein Tier und schlimmer noch als ein Tier unterdrückt und unterjocht wurde, aus diesem Morast sie dann später durch den Islam Erlösung fand, und zum anderen in unserem Zeitalter, in dem ihr, unter der Bezeichnung, sie „befreien“ zu wollen, Unrecht, Gewalt und Unterdrückung zugefügt und ihr der Status der Würde, Größe und geistigen Wertigkeit, den sie besaß, entrissen wurde.“ Das hat einer der größten islamischen Gelehrten unserer Zeit gesagt [1].

Kaum ein anderes Kleidungsstück ist in Europa so sehr in den Mittelpunkt gerückt wie der Hidschab, der verkürzt als das Kopftuch wiedergegeben wird. Lehrerinnen mussten ihren Beruf aufgeben, weil sie ihre Haare nicht entblößen wollten und Schöffinnen wurden abgelehnt. Das Kopftuch wurde als angebliches Symbol der Unterdrückung der Frau angeklagt, obwohl genau das Gegenteil der Fall ist [2].

Die französischen Besatzer Algeriens hatten früh erkannt, welche gesellschaftlich hohe Bedeutung der Hidschab hat. Ihre Aussage war: „Wenn wir die algerische Gesellschaft in ihrer Substanz angreifen und ihre Widerstandskraft brechen wollen, so müssen wir als erstes die algerischen Frauen in unsere Gewalt bekommen“. Jedoch erwies sich der Hidschab der Frauen Algeriens als eine für sie nicht einnehmbare Festung. Franz Fanon, welcher die algerische Revolution unter dem soziologischen Aspekt untersuchte und ein wesentliches Kapitel zum Thema “Algerien und Hidschab“ beitrug, zeigte, welch bedeutender Faktor der islamische Hidschab in Algeriens Widerstandskampf gegen die Besatzungsmacht Frankreichs darstellte. Er erwies sich als so gravierend, dass die Soziologen und Experten der imperialistischen Welt empfahlen, zuerst die Frauen in den Griff zu bekommen, wonach sich alles Weitere regeln würde. Die Erfahrungen aus dem damaligen Algerien lassen sich aber problemlos auch auf die heutige Zeit und jeden Ort der Erde übertragen, an dem Hidschab-tragende Frauen „befreit“ werden sollen [2].

Tatsächlich geht es darum, die Unterdrückung der Frau aufrecht zu erhalten. Die westliche Welt ist dabei alles andere als Vorbild für die Befreiung der Frau. Dazu einige Beispiele aus Deutschland:

• In Ingenieurstudiengängen gibt es in Deutschland weniger als 15 % Frauen (10 Mann und eine Frau, das ist Maschinenbau). Zum Vergleich im Iran sind es mehr als 50%
• In Deutschland wird seit Jahrzehnten über das Ausmaß der Mütterrente diskutiert. Im Islam gibt es seit 14 Jahrhunderten das Mütter- und Haushaltsführungsgehalt, zu dem der Vater der Kinder verpflichtet ist, was hier gar nicht vorstellbar ist.
• Das Gehalt für die gleiche Arbeit ist in Deutschland immer noch geschlechtsabhängig. Im Islam ist das Gehalt ausschließlich arbeitsabhängig.
• Pornographie, Prostitution, sexualisierte Werbung usw. wird in Deutschland als mit der Würde der Menschen vereinbar angesehen, im Islam wird darin eine Unterdrückung der Menschen, insbesondere der Frauen verstanden.
• Als im Jahr 2005 Bundeskanzlerin Merkel als erste Frau Regierungschefin in Deutschland geworden ist, wurde das als Gleichberechtigungsfortschritt gefeiert. Da war Tansu Çiller bereits 9 Jahre nicht mehr türkische Ministerpräsidentin. Sie kam 12 Jahre vor Merkel ins Amt. Die pakistanische Regierungschefin Benazir Bhutto war (mit Kopftuch) sogar 17 Jahre zuvor im Amt.
• Deutsche Frauen dürfen in der Ehe seit 1958 über das eigene Eigentum entscheiden. Die muslimische Frau darf das seit 14 Jahrhunderten.
• Selbst über das durch eigene Arbeit erworbene Gehalt konnte die deutsche Frau erst nach 1958 verfügen, vorher hatte der Ehemann das alleinige Zugriffsrecht. Im Islam gehört das selbst erwirtschaftete Gut seit 14 Jahrhunderten der Frau.
• In Baden-Württemberg mussten Lehrerinnen noch bis 1956 durch ein Lehrerinnenzölibat-Gesetz aus dem Staatsdienst ausscheiden, wenn sie heirateten. In Islam gibt es seit 14 Jahrhunderten Lehrerinnen, die verheiratet sind.
• Im deutschsprachigen Raum wurden erstmalig in der Schweiz an der neu gegründeten Universität Zürich im Jahr 1840 erste Frauen zum Studium zugelassen. In Preußen wurden Frauen ab 1896 als Gasthörerinnen zugelassen. Im Islam studieren Frauen, seit vor ca. 14 Jahrhunderten die ersten Lehreinrichtungen eingerichtet worden sind.
• Bis 1976 waren Frauen in Deutschland bei der Eheschließung noch verpflichtet den Namen ihres Gatten zu übernehmen. Das gab es im Islam nie und wurde nur von einigen Regierungen der Muslime im 20 Jh. eingeführt, die den Westen nachgeahmt haben.
• Noch heute müssen sich Frauen einem ungeschriebenen Diktat des Hübschseins unterwerfen bei vielen Vorstellungsgesprächen, wohingegen der Mann nur „gepflegt“ sein muss. Die Mode- und Kosmetikindustrie verpflichtet dazu. Im Islam wird die Frau aufgrund ihrer Persönlichkeit und Qualifikation beurteilt, weil sie ihre Weiblichkeit nur einem begrenzten Kreis zeigt.
• Bei einem abendlichen Ball sind Männer bis zum Hals zugeknöpft und Frauen zeigen möglichst viel vom Körper. Im Islam wird der Mensch in der Öffentlichkeit nie auf seine Körperlichkeit reduziert.

Wenn Mädchen ihre Lippen rot anmalen, gilt das nicht als Sexualisierung, hingegen wenn sie Kopftuch tragen, soll das der Fall sein. Ist das nicht deutlich genug, wie selbst die Köpfe der westlichen Gesellschaft auf Unterdrückung der Frau getrimmt sind? Sich auszuziehen gilt im Westen als Freiheit. Hingegen betrachten Muslimas ihre Bedeckung als Freiheit, weil eben nicht jeder Mann die Freiheit hat, ihre Schönheit visuell zu genießen, sondern sie selbst sich die Freiheit nimmt, wem sie ihre Schönheit zeigt und wem nicht.

Tatsache ist, dass die westliche Welt im politischen Bereich keinerlei ethisch-moralische Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung oder ähnliche wichtige Werte verfolgt. Der einzige Wert, der zählt, ist Kapitalismus gepaart an Konsum. Jeder Mensch im Westen ist gezwungen Wachstum anzubeten. Das ist aber nur möglich, wenn ein rein triebgesteuerter Mensch jegliche Vernunft vergisst und seinen Trieben folgt, viel isst, viel trinkt, viel konsumiert, viele kurzfristige Genüsse kauft und nie genug bekommt. Das islamische Kopftuch ist das deutliche Symbol eines Gegenmodells, das deshalb mit allen Mitteln bekämpft wird.

Doch was ist der Grund dafür, dass ausgerechnet jetzt nach der Gründung der neuen Bundesregierung eine so geballte staatliche Propaganda gegen den Islam und die Muslime stattfindet und den Frauen und Mädchen ihr Kopftuch entrissen werden sollen? Es könnte damit zusammenhängen, dass man von den eigentlichen Problemen ablenken und mittels Sündenbockstrategie versucht der AFD wieder einige Wähler wegzunehmen. Der gefährliche Hass eines Teils der Bevölkerung ist ja nicht wegzudiskutieren. Es könnte damit zusammenhängen, dass der Kapitalismus am Ende ist und alles für einen neuen Weltkrieg getan wird. So müssen auch die westlichen Bevölkerungen sowohl abgelenkt als auch auf Feinde im Inneren (Terrorist, Muslim) und im Äußeren (Terrorist, Russe) gelenkt werden, damit er Stück für Stück auf den größeren Kriegseintritt Deutschlands vorbereitet wird; im kleinen schießt Deutschland ja schon mit.

Es könnte aber auch einen ganz anderen Grund haben! Die Zahl der deutschen Frauen (echte deutsche Frauen, Biodeutsche, Deutschstämmige oder wie man sie sonst unter Rassistenkreisen nennt), die von sich aus das Kopftuch annehmen, hat Rekordzustände erreicht. Gleichzeitig wagen sich immer mehr Muslimas zurück zur Freiheit unter dem Schleier. Keine andere Religion ist in Deutschland so schnell am wachsen unter Deutschstämmigen wie der Islam. Selbst der Atheismus kann kaum solche Zuwächse verzeichnen. In dieser Lage kann sich der Kapitalismus, der sich freiheitlich tarnt, nur noch mit drastischen Verboten versuchen zu retten. Der oberste Vertreter des Neokapitalismus im Bundestag, der FDP-Vorsitzende, marschiert mit seiner Verbotsflagge vorne weg, gefolgt von Kronzeuginnen, die jede Kopftuchträgerin verachten.

All das ist ein Zeichen dafür, dass die deutsche Frau bald ganz ohne Verbote von sich aus befreit werden könnte. Denn immer mehr Menschen erkennen, wohin sie der Kapitalismus führt. Die Befreiungstheologie des Islam ist der einzige verbliebene ernst zu nehmende Widerstand gegen die Verdinglichung des Menschen und Vergötterung von Dingen. Aber die Würde des Menschen ist unantastbar.

PS: Einstmals wurde der deutschen Frau verboten in der Kneipe zu rauchen. Der Mann durfte es. Die Aufhebung jenes Verbots wurde als Gleichberechtigung gefeiert. Es war eine Befreiung für die Tabakindustrie, nicht für die Menschen.

[1] http://www.eslam.de/manuskripte/buecher/...ng_der_frau.htm
[2] http://www.eslam.de/manuskripte/buecher/...als_festung.htm


Yavuz Özoguz  
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