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Wann wird Deutschland endlich islamisch? – Teil 1: Grundeinkommen

#1 von Yavuz Özoguz , 26.01.2017 11:59

Wann wird Deutschland endlich islamisch? – Teil 1: Grundeinkommen

Allein der Titel dieser neuen Serie ist bereits eine Provokation für die Mehrheitsgesellschaft. Was heißt das, wann Deutschland islamisch wird? Soll die Islamisierungswelle gewaltsam vorangetrieben werden? Drohen uns jetzt Kopfabhacken, Zwangsehe, Zwangsvollverschleierung, Ehrenmorde, Frauenunterdrückung, Scharia-Gerichte, Dschihad (was immer das sein soll), öffentliche Auspeitschungen und Selbstmordattentäter, um nur die grausamsten Aspekte zu nennen, mit denen man den Begriff „Islam“ heutzutage verbindet, falls man seine Informationen vor allem von der Bild-Zeitung und der AFD erhält? Da wirkt die zu erwartende Todesstrafe geradezu als harmlos angesichts dessen, womit der Islam sonst noch alles Deutschland wie ein Tsunami überschwemmen soll.

Einleitung

Die Frage des Titels hätte aber auch völlig anders gestellt werden können: Wann wird die Politik Deutschlands auf Gnade und Nächstenliebe basieren? Dann hätten sich zwar gläubige Christen angesprochen gefühlt, aber bei einer Mehrheitsbevölkerung, die mit Jesus und Maria genau so wenig anfangen kann wie mit Muhammad und Fatima, wäre auch das nicht sehr attraktiv gewesen. Wie aber wäre eine Frage: Wann wird in Deutschland endlich Gerechtigkeit etabliert? Solch eine Frage würde jeden ansprechen, und angesichts der weltweit herrschenden Ungerechtigkeit zumindest einiges Interesse hervorrufen. Selbst die reicheren Gesellschaften haben gemerkt, dass die nimmersatten Superreichen der Welt immer reicher werden, während die Ärmeren Schichten immer mehr Armut zu erleiden haben. Der Weltkrieg einer Handvoll Superreicher gegen den Rest der Menschheit ist schon längst ausgerufen [1], nur dass diejenigen, denen der Krieg erklärt wurde, es einfach nicht glauben wollen.

Die Verunglimpfung des Islam

Die Verunglimpfung des Islam ist ein Teil dieses Weltkrieges, der in Europa bisher (noch) vor allem durch psychologische Kriegsführung [2] umgesetzt wird. Damit werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen hat man einen Sündenbock [3], gegen den man den Unmut lenken kann, dessen Ursachen an ganz anderer Stelle liegen. Zum anderen aber – und das ist noch viel wichtiger – wird die einzige noch lebendige Ideologie diskreditiert, die ernsthaft Widerstand in diesem Weltkrieg auf der Seite der Unterrückten, der Barfüßigen, der Hungernden, der Schwachen und Hilfsbedürftigen leisten könnte gegen die Übermacht eines imperialistischen Raubtierkapitalismus, der die gesamte Menschheit bedroht. Jene materialistische Verbrecherideologie ist nicht an Demokratie, Frieden und Freiheit gekoppelt, sondern benutzt jedes System nur zu seinem eigenen Vorteil. So lange mit den so genannten Demokratien die Schere zwischen Reich und Arm immer weiter auseinander driften konnte, wurde die Menschheit mit Demokratie beglückt. Das System stößt an Grenzen und die Verbrecher an der Spitze der Westlichen Welt können ihren unersättlichen Wachstumswahn nicht weiter „demokratisch“ ausbauen. Deswegen wird jetzt weltweit wieder Rassismus und Unmenschlichkeit etabliert. Der Teil des Volkes, der leicht zu manipulieren ist, folgt jedem „Führer“.

Islam ist Liebe und Gerechtigkeit

Die eingangs vorgetragenen Ängste haben entweder mit dem Islam absolut nichts zu tun oder sind für Deutschland gar nicht relevant! Das Kopfabhacken der Terror-Monster des IS sind in angloamerikanischen Think-Tanks erfunden worden und nicht unter Muslimen. Es ist kein Zufall, dass die übelsten Hetzergruppen des Islam, sowohl diejenigen unter Sunniten, als auch diejenigen unter Schiiten, von London aus erdacht, konzipiert, aufgebaut und finanziert wurden und bis heute werden [4].

Zwangsehe, Zwangsvollverschleierung, Ehrenmorde, Frauenunterdrückung und Selbstmordattentäter sind keine Aspekte des Islam, sondern Ideen, die im Mittelalter in der Westlichen Welt praktiziert worden sind. Im Islam darf seit über 1400 Jahren eine Frau ihren Ehemann selbst aussuchen bzw. einen Vorschlag ablehnen und verfügt über eigenen Besitz, was selbst in Deutschland erst im letzten Jahrhundert angedacht worden ist.

Scharia-Gerichte sind nicht dazu da, eine zu fürchtende Scharia umzusetzen, sondern entsprechen den ganz normalen Gerichten in Deutschland, die das Grundgesetz und die darauf aufbauenden Gesetze juristisch und unabhängig betreuen. Die unveränderlichen ersten 20 Artikel des Grundgesetzes sind viel besser mit dem Islam vereinbar als mit der Realität in Deutschland. Dschihad bedeutet jeder Einsatz für Gerechtigkeit, selbst das Milchgeben für das eigene Kind [5]. Und Strafen wie Auspeitschungen und Todesstrafe sind zwar im Islam vorhanden, hängen aber von so vielen Voraussetzungen ab, dass ohne Probleme festgestellt werden kann, dass jene Voraussetzungen nicht einmal im Ansatz in Deutschland erfüllt werden können in absehbarer Zeit. So sind sie – selbst nach islamischen Maßstäben – verboten! Wie sagte Jesus: „Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.“ Hat er die Steinigung abgeschafft? Prinzipiell nein, faktisch ja!

Ängste dienen dazu, den wesentlichen Blick auf den Islam zu versperren. Der Islam ist eine Religion an der Seite der Graswurzelbewegung eines Volkes. Manchen nennen den Islam auch „Ideologie“, aber ist nicht die Befreiungstheologie der Christen in Mittelamerika dann auch eine Ideologie? Die christlichen Helden in Nicaragua im Widerstand gegen den US-Imperialismus haben den Superreichen viel Schrecken eingejagt, so dass seither alles getan wird, damit die Völker keine vernünftigen Helden mehr haben sollen [6].

Der Islam hat noch jene Helden, selbst wenn man sie in Deutschland nicht kennt bzw. hier stattdessen Monster vorgestellt werden, die den Blick auf die Helden versperren sollen. Der wahre Islam wird eben nicht von Folklore liebenden Pyjamaträgern in Deutschland vertreten und auch nicht von Schreihälsen, sondern von Denkern, die sich für die Gerechtigkeit und Nächstenliebe einsetzen.

In einer neuen Serie sollen die Gerechtigkeitsaspekte des Islam dargelegt werden, die auch für Nichtmuslime von großem Interesse sein können. Dazu beginnen wir mit den bedingungslosen Grundeinkommen.

Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein islamisches Konzept

Bereits vor über 1400 Jahren hat Prophet Muhammad das bedingungslose Grundeinkommen eingeführt. Jedes Mitglied der Gesellschaft, ob Mann oder Frau, hatte ein Anrecht auf eine gleiche Versorgung. Wer darüber hinaus durch seine eigene Tätigkeiten Einkommen erwirtschaftet hat, konnte auf das Grundeinkommen verzichten, musste es aber nicht. Die heiligsten der Gesellschaft haben stets darauf geachtet, möglichst wenig von der Gemeinwohlkasse zu beanspruchen. Dabei gab es für „Neuankömmlinge“ eine Art Einstiegshilfe. Sehr berühmt ist der Fall, als Prophet Muhammad eine Herde von Kamelen im Volk aufteilen ließ, die von geflohenen Unterdrückern unter den damaligen Kapitalisten stammte. Als einige neu angekommene „Migranten“ etwas mehr erhielten, beschwerte sich ein alteingesessener Anhänger des Propheten. Dieser sagte zu Imam Ali sinngemäß: „Bring ihm zum Schweigen.“ Der Betroffen wurde aufgefordert mit Imam Ali mitzugehen und fürchtete eine Strafe. Hingegen übergab ihm Imam Ali vom Anteil des Propheten den Mehrwert, den jener Protestierende gefordert hatte. Als er erstaunt fragte, warum er jetzt so behandelt wurde, erklärte Imam Ali es ihm. Er war als Alteingesessener und Etablierter eingestuft worden, weshalb er weniger erhalten hatte. Da er protestiert hat, wurde er jetzt neu eingestuft als Neuankömmling. Gerührt von der Erklärung gab der Betroffene den Mehrwert zurück. Diese Art der Gerechtigkeit hielt aber leider nicht lange an. Bereits kurz nach dem Ableben des Propheten etablierte sich eine Art Mehrklassengesellschaft. Die alten Machtstrukturen hatten sich durchgesetzt und einige erhielten mehr als andere. Als das Volk in ihrer Not Imam Ali zum Kalifen erhob, musste dieser die gerechten Verhältnisse wieder herstellen. Dafür wurde er mit gleich mehreren Kriegen überzogen. Jene Kriege mündeten in der Folge letztendlich in die Tragödie von Kerbela, in der sich Imam Husain (der Sohn Imam Alis) mit weniger als hundert Getreuen (darunter Frauen und Kinder) der Armee von 30.000 Schergen des falschen Kalifen gestellt hat [7]. Die Märtyrer hinterließen die Botschaft, dass der Einsatz für Gerechtigkeit niemals endet, unabhängig davon, wie stark die Front der Unterdrücker ist.

Ist bedingungsloses Grundeinkommen in Deutschland möglich?

In einer kurzen Betrachtung wird erörtert, ob ein bedingungsloses Grundeinkommen in Deutschland überhaupt finanzierbar wäre. Im Augenblick sicher nicht. Aber wenn es Gerechtigkeit gäbe, dann wäre es sehr leicht möglich! Bitte bedenken Sie, dass Firmen wie Amazon und Facebook, die alleine in Deutschland Milliarden an Gewinnen generieren, hier keine Steuern bezahlen! Wäre Deutschland nicht in der Lage das zu erzwingen? Und würde Amazon in Deutschland nicht mehr verkaufen, wenn sie hier Steuern bezahlen müssten? Die Antworten auf jene Fragen sind klar. Aber so lange die so genanten Volksvertreter in Wirklichkeit Vertreter des Kapitals sind, wird sich daran nichts ändern. Neue Parteien, die den Misstand für ihre Zwecke missbrauchen und das Volk spalten, sind im Übrigen noch viel mehr Vertreter der Kapitalisten als die etablierten Parteien.

Mit einer einfachen Rechnung soll dargelegt werden, wie Grundeinkommen auch für Deutschland möglich ist. Nehmen wir einfach an, dass jeder Bundesbürger ein bedingungsloses Grundeinkommen von 500 Euro pro Monat erhalten sollte, unabhängig vom Alter und anderen Aspekten. Und nehmen wir vereinfachend an, dass es 80 Millionen Bezugsberechtigte gibt. Dann bedürfte es 40 Milliarden Euro pro Monat für die Versorgung aller (unabhängig von anderen Ausgaben, die der Staat hat) und 480 Milliarden im Jahr. Das übersteigt bereits jetzt den Bundshaushalt der letzten Jahre, und der bestand bekanntlich nicht nur aus Sozialausgaben. Ist das Konzept also völlig abwegig?

Ein anderer Blick lässt die Angelegenheit gleich ganz anders aussehen. Das Nettoinlandsprodukt, welcher den Marktwert aller Güter und Dienstleitungen widerspiegelt [8] betrug im Jahr 2015 in Deutschland 2260 Mrd. Euro. Der Islam hat ein sehr einfaches Steuersystem, das aus einer Art Einkommensteuer und einer Art Vermögensteuer besteht. Jeder Mensch darf über einen so genannten Freibetrag an Einkommen verfügen, das nicht versteuert wird, was aber entfällt, wenn er ein steuerfreies Grundeinkommen erhält. Alle darüber liegenden Einkommen, ob durch Verkauf oder Dienstleistung werden mit 20% versteuert [9]. Das bedeutet, dass bei dem genannten Nettoinlandsprodukt 452 Mrd. Euro für den Bundeshaushalt zur Verfügung stehen würde. Hinzu käme die Vermögenssteuer. Die Vermögenssteuer des Islam wird auf verschiedene Vermögensarten unterschiedlich berechnet [10]. Hier soll aber nur eine einfache Beispielrechnung aufgezeigt werden. Das Vermögen der Deutschen betrug Ende 2016 ca. 5,5 Billionen Euro. Das sind 68.750 Euro pro Bundesbürger, wovon über 80 % der Bevölkerung nur träumen kann! Zieht man wiederum vereinfachend einen Freibetrag für Vermögen in Höhe von 30.000 Euro pro Person ab (und das ist wirklich kein geringer Freibetrag!), dann müssten im Schnitt 80 Millionen Bundesbürger jeweils 38.750 Euro versteuern. Und würde man jenes Vermögen mit nur 1 % versteuern (was niedriger wäre als die Inflationsrate) käme man auf weitere 310 Milliarden Euro für den Bundeshaushalt. Oder kurz zusammengefasst: Das islamische Konzept des Grundeinkommens ist nicht nur finanzierbar sondern führt zudem zu sehr großen Wohlstand im Land! Einzige Voraussetzung wäre, dass die Superreichen nicht von der Politik weiter bevorzugt werden.

Dass ein bedingungsloses Grundeinkommen keine Utopie sein muss, zeigt das Experiment in Finnland [11]. Menschen, die gesichert durch das bedingungslose Grundeinkommen nachdenken können über den Sinn des Lebens [12], Nächstenliebe, Frieden und Freiheit in Gerechtigkeit, könnten sich gegen die Superreichen der Welt stellen. Daher wird das Konzept sicherlich bekämpft werden.

Folgende Schlussbemerkung sei erlaubt: Die Errungenschaften und der Reichtum des Islam gehört nicht allein den Muslimen, sondern ist allen Menschen offenbart worden. Und so würde in einer gerechten Gesellschaft jeder das Grundeinkommen erhalten, unabhängig von Religion, Hauptfarbe, Geschlecht und anderen Aspekten.

[1] http://parstoday.com/de/news/world-i1137...nicht_einordnen
[2] https://amirmortasawi.files.wordpress.co...idsson-2017.pdf
[3] http://islam.de/7285.php
[4] https://archiv.offenkundiges.de/schirazi...nd-ihre-agenda/
[5] http://www.eslam.de/begriffe/a/anstrengung.htm
[6] http://german.irib.ir/analysen/kommentar...igentlich-nicht
[7] http://www.eslam.de/begriffe/a/aschura.htm
[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Nettoinlandsprodukt
[9] http://www.eslam.de/begriffe/f/fuenftelabgabe.htm
[10] http://www.eslam.de/begriffe/z/zakat_fuer_gold.htm
[11] http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/fi...o-14594377.html
[12] https://offenkundiges.de/der-sinn-des-lebens/


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zuletzt bearbeitet 26.01.2018 | Top

RE: Grundeinkommen

#2 von Werner Arndt , 29.06.2017 13:46

Zitat
Das Grundeinkommen wird Chefs das Fürchten lehren

Die neue Regierungskoalition in Schleswig-Holstein will sich mit dem Grundeinkommen befassen. Damit kommt endlich in die Diskussion Bewegung. Denn ein Grundeinkommen ist unausweichlich, wenn wir die gesellschaftlichen Probleme lösen wollen.



Das Grundeinkommen ist finanzierbar - wenn wir es wirklich wollen

Die Frage, ob ein Bedingungsloses Grundeinkommen finanzierbar wäre, wischen nach wie vor viele Leute mit Milchmädchenrechnungen vom Tisch. 1000 Euro für jeden? Sehr witzig!

Bei rund 82 Millionen Einwohnern macht das in Deutschland 984 Milliarden Euro pro Jahr. Einige BGE-Fans sind sogar noch großzügiger und fordern 1500 Euro. Da wären wir dann bei knapp 1,48 Billionen.

Womit die 2016 erwirtschaftete Summe aller Arbeitnehmerentgelte (knapp 1,6 Billionen) nahezu vollständig, das Volkseinkommen (2,34 Billionen) zu fast zwei Dritteln und das Bruttoinlandsprodukt (3,13 Billionen) zu rund 47 Prozent verfrühstückt wären. Noch Fragen?

Nur langsam und zäh setzt sich leider die – an sich nicht schwer zu erlangende – Einsicht durch, dass ein BGE natürlich keine zusätzliche „soziale Wohltat“ wäre. Denn selbstredend würde es die vorhandenen Einkommen nicht ergänzen, sondern lediglich zum Teil ersetzen.

Wie auch immer man rechnet, ein BGE lässt sich gewiss nicht aus der Portokasse bezahlen. Aber anders als in den Milchmädchenrechnungen, die bei Talkshows und Podiumsdebatten beredet werden, lassen sich für die fraglichen Summen sehr wohl Strategien zur „Gegenfinanzierung“ eines BGE formulieren ...

Es geht im Wesentlichen nicht darum, neue Geld- und Einkommensströme zu generieren. Wir müssen die existierenden nur vernünftiger organisieren. Hat man das begriffen, dann lassen sich auch grundsätzliche Umsteuerungen dieser Ströme rechnen.

Das war bei anderen historischen Systemwechseln – etwa von der Bestands- zur Einkommensbesteuerung oder bei der Einführung der gesetzlichen Sozialversicherung – nicht anders. Ohne Frage wäre die Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens ein Systemwechsel. Niemand behauptet, dass er einfach wäre. Aber er ist politisch, rechtlich und auch finanziell möglich. Denn: Im Zuge der „Industrie 4.0“ werden so viele Jobs wegfallen und nur wenige – zumeist für Top-Fachkräfte – neu entstehen, dass wir überhaupt keine andere Wahl haben, als ein BGE einzuführen.

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RE: Grundeinkommen

#3 von Werner Arndt , 21.09.2017 17:42

Zitat
Arbeit und Soziales: Jeder arbeitsfähige Mensch geht einer Beschäftigung nach. In einer Vorphase vor Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) steht das Solidarische Grundeinkommen (SGE): Beim SGE erhalten alle Beschäftigungslosen eine Liste der in ihrer Umgebung tätigen gemeinnützigen Organisationen. Wer Grundeinkommen erhalten will, wählt den künftigen Wirkungskreis aus und nimmt seine Tätigkeit auf – oder setzt mit amtlicher Zustimmung eigene Ideen um. Auch unentgeltliche gemeinnützige Tätigkeiten, wie die Betreuung von Kindern, Alten oder Kranken, sichern das SGE: nach aktuellen Maßstäben 1.200 €.
Nach der Phase des SGE folgt etwa 3 - 5 Jahre später das BGE für alle. Ziel: Sinnvolle Arbeitswelten für alle gemäß ihren Wünschen und Fähigkeiten frei von Existenzproblemen. Dadurch werden Billiglöhne und Schein-Leiharbeit unterbunden. SGE und BGE gibt es nur für deutsche Staatsbürger.

(Deutsche Mitte: Kurzprogramm)

https://deutsche-mitte.de/wp-content/upl...ogramm-2017.pdf

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RE:

#4 von Werner Arndt , 08.10.2019 12:58

Zitat

Einkommenstrend in Deutschland: Die Ungleichheit erreicht neuen Höchststand

… Die Ungleichheit bei den Einkommen in Deutschland hat nach einer aktuellen Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung einen neuen Höchststand erreicht. Trotz der guten Konjunktur und der günstigen Lage auf dem Arbeitsmarkt habe sich die Schere zwischen den Wohlhabenden und den unteren Einkommensgruppen in den vergangenen Jahren noch weiter geöffnet, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Verteilungsbericht des WSI. Dies sei ein "Armutszeugnis für Deutschland".

Lücke zwischen Arm und Reich wächst

Zwar wachse die Ungleichheit aktuell deutlich langsamer als noch zu Beginn des Jahrtausends, betonte die WSI-Expertin Dorothee Spannagel. Und die Entwicklung unterminiere auch nicht mehr so stark die Position der Haushalte mit mittleren Einkommen. Doch die Lücke zwischen den ganz Armen und den ganz Reichen werde immer größer.

"Immer mehr Einkommen konzentriert sich bei den sehr Reichen", heißt es in der Studie. Denn die hohen Einkommensgruppen profitierten von den sprudelnden Kapital- und Unternehmenseinkommen. Dagegen seien die 40 Prozent der Haushalte mit den geringsten Einkommen weiter zurückgefallen - auch im Vergleich zur gesellschaftlichen Mitte, die von der guten Arbeitsmarktlage und spürbaren Lohnsteigerungen profitiert habe.

"Immer mehr Menschen sind von Armut betroffen", heißt es in der Studie. Die Zahl der Haushalte, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung haben und deshalb nach gängiger wissenschaftlicher Definition als arm gelten, sei zwischen 2010 und 2016 von 14,2 auf 16,7 Prozent gewachsen.



https://www.focus.de/finanzen/news/arbei...d_11213767.html


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RE:

#5 von Werner Arndt , 19.08.2020 09:40

Freiwillige gesucht:

Zitat
(19.08.2020)

Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens wird immer wieder diskutiert. Wie wirkt es sich tatsächlich aus, wenn Menschen 1.200 Euro monatlich bekommen, ohne zu arbeiten? Das soll nun eine Studie herausfinden - Forscher suchen nach Freiwilligen.

Wie verändert sich der Alltag von Menschen, wenn diese jeden Monat 1.200 Euro bekommen - bedingungslos, ob bedürftig oder nicht?

Das wollen das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), der Verein "Mein Grundeinkommen" und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern und der Universität zu Köln in einer neuen Langzeitstudie untersuchen. Das Forschungsprojekt wurde am Dienstag mit der Freischaltung einer Bewerbungsseite im Internet gestartet.

Wer mindestens 18 Jahre alt ist und Wohnsitz in Deutschland hat, kann sich bewerben

... 120 Teilnehmer sollen ab Frühjahr 2021 monatlich drei Jahre lang die 1.200 Euro bekommen. Finanziert wird das Projekt über Spenden.

Die Wissenschaftler wollen durch regelmäßige Befragungen der Teilnehmer herausfinden, wie sich ihr Alltag durch das Geld verändert. Der Blick richtet sich dabei unter anderem auf das Arbeitsleben, die Finanzen, den Bereich Familie und Beziehungen, soziale Kontakte oder auch auf mögliche psychische Veränderungen.

Haarproben zur Analyse des Stresslevels

Zur Analyse des Stresslevels würden auch Haarproben ausgewertet, heißt es. "Wir wollen wissen, was es mit Verhalten und Einstellungen macht und ob das Grundeinkommen helfen kann, mit den gegenwärtigen Herausforderungen unserer Gesellschaft umzugehen", sagte Michael Bohmeyer, Initiator des Vereins "Mein Grundeinkommen", am Dienstag in Berlin.

...

https://www.gmx.net/magazine/politik/120...nschen-34999426

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