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Mit Sayyeda Fatima gegen den Kapitalismus!

#1 von Fatima Özoguz , 24.03.2015 20:13

Mit Sayyeda Fatima gegen den Kapitalismus!

Wir befinden uns jetzt in den Fatimiyya-Tagen, in denen wir des Märtyrertodes der Fürstin der Frauen im Paradies gedacht. Da es verschiedene Überlieferungen gibt, wann sie Märtyrerin wurde, dauern diese Fatimiyya-Tage rund eine Woche.

Wir erinnern uns an eine großartige Frau, wie es auf der Welt keine zweite gab und nicht mehr geben wird. Sie war die Tochter des Propheten und dessen Frau Chadidscha, und die Ehefrau des Amir al Mu´ minin, des Befehlshabers der Gläubigen, Ali ibn Abi Talib. Sie trug viele Titel, einer davon ist Sayyedat-un-nisa al-alamin, die Fürstin der Frauen der Universen.

Es ist der Feindseligkeit gewisser Personen in der islamischen Geschichte gegenüber ihrem Mann Imam Ali (a.s.) geschuldet, dass sie nur ein sehr kurzes Leben hatte. Kurz nach dem Ableben ihres Vaters wurde sie vom amtierenden Kalifen Abu Bakr auf Betreiben Omars enteignet, der ihr Fadak wegnahm und der Ahl al- Bait damit die Existenzgrundlage entzog. Man versuchte ihr Haus anzuzünden, und als ihr Haus gestürmt wurde und sie versuchte, die Angreifer von ihrem Mann abzuhalten, erlitt sie Peitschenschläge, Rippenbrüche und eine Fehlgeburt, Verletzungen, denen sie schließlich erlag. Sie gab also ihr Leben für ihren Mann, den sie auch als ihren Imam ansah.

Sie war nicht nur eine vorbildliche Tochter, Ehefrau und Mutter, sondern auch ein lebendiges Beispiel und Lehrerin, vor allem für die Frauen. Tag und Nacht stellte sie ihre Zeit neben der harten Hausarbeit und Kindererziehung den Frauen zur Verfügung, um sie in der Religion zu unterrichten. Auch auf den Schlachtfeldern hinter der Front half sie, die Verletzten zu versorgen.

Sie half den Armen, wo sie nur konnte.
Wie aber kann man Fatima (as.) als Vorbild für die HEUTIGE Frau sehen?
Viele Frauen gehen gerne einkaufen, auf Neudeutsch „shoppen“ genannt. Schön billig soll es außerdem sein. Viele Mädchen vor allem im Teeniealter und leider auch Muslime darunter, schleppen kiloweise Einweg-Kleidung aus Billigketten wie „Primark“ oder „Kik“. Die Frauen und Mädchen, also unsere Schwestern in Bangladesh , Pakistan oder Indien und anderen Ländern stellen diese Kleidung für einen Hungerlohn und unter entsetzlichen Arbeitsbedingungen her. Es fällt außerdem eine Menge Textilmüll an, der dort die Umwelt verseucht.
Leider gilt das nicht allein für diese Billigketten, sondern auch andere lassen unter diesen schlechten Bedingungen produzieren. Dann sollte man lieber weniger kaufen, das höhere Qualität hat und teurer ist, das aber auch länger hält als die „Einwegtextilien“ der Billigketten.
Von Sayyeda Fatima (a.s.) ist überliefert, dass sie nur ein einziges Kleid hatte. Sicherlich hatte sie eine Sonderstellung, und das wird auch nicht von uns gewöhnlichen Frauen verlangt. Aber wir können uns schon mal fragen, ob wirklich alles notwendig ist, was uns in den Boutiquen oder auf dem Grabbeltisch so herumliegt, und das, obwohl unsere Kleiderschränke meistens voll sind. Damit will ich nicht sagen, dass man gar nichts mehr kaufen soll, aber nicht alles, was man haben möchte, ist unbedingt notwendig.
Der wichtigste antikapitalistische Aspekt aber ist der Hijab. Der Hijab ist die Hauptzielscheibe der Islamgegner in dieser Gesellschaft. Eine Frau mit Hijab ist nach deren „Logik“ entweder unterdrückt, oder arrogant, also jemand, der sich als etwas Besseres fühlt als Frauen ohne Hijab, oder eine gefährliche Terroristin. Warum aber wird der Hijab so attackiert? Warum versucht man mit allen Mitteln, vom Berufsverbot bis Mobbing und Ausgrenzung, sie zum Ablegen des Hijab zu bewegen? Was ist am Hijab so gefährlich, dass er so bekämpft wird? Das vom Bundesverfassungsgericht kürzlich gefällte Urteil, dass ein pauschales Kopftuchverbot für Lehrerinnen nicht rechtens sei, hatte in der Presse , vor allem in der Springerpresse, geradezu hysterische Reaktionen zur Folge, die sich fast schon mit der Panik des weißen Bürgertums in Amerika in den Sechziger Jahren vergleichen lässt, als die Rassentrennung in Amerika abgeschafft wurde.
Warum aber dieser Hass auf den Hijab? Er signalisiert zunächst für Männer, dass diese Frau nicht verfügbar ist. Schon das können viele nicht ertragen, dass ihnen da etwas vorenthalten wird, und das in einer Gesellschaft, in der man nur so von Werbung mit knapp bekleideten Frauenkörpern bombardiert wird.
Die Muslima verleugnet ihre Weiblichkeit nicht, wie es beispielsweise eine christliche Nonne tut, sondern zeigt sie nur einem ausgewählten Persoenkreis, d.h.ihrem Ehemann oder Männern, die so eng mit ihr verwandt sind, dass sie sie auch theoretisch nicht heiraten kann, wie Vater , Bruder, Onkel, Großvater, Söhne ihrer Brüder oder ihrer Schwestern, auch Stiefväter und -söhne gehören dazu. Vor allen anderen aber bedeckt sie sich, und wenn sie in die Öffentlichkeit tritt.
Sie lässt sich nicht auf ihr Äußeres reduzieren, sie will nicht mit speziell weiblichen Attributen auftreten, sondern als Persönlichkeit. Der Tschador oder irakische Abaya erfüllen diesen Zweck am besten, aber es gibt auch die Meinung, dass man in Deutschland damit zu sehr auffällt. Eine einfache Abaya oder weiter Mantel in gedeckten Farben und ein dazu passendes Kopftuch tun es durchaus auch. Was aber weniger den Zweck des Hijab erfüllt, ist enge, auffällige Kleidung und noch dazu Make-up, daran ändert auch ein Kopftuch nichts. Es ist ein völlig natürlicher Wunsch jeder Frau, sich schön zu fühlen, aber sie sollte sich – auch nicht mit Kopftuch – in der Öffentlichkeit „aufbrezeln“. Was man in manchen Moscheen sieht, ist leider das Gegenteil. Viele junge Schwestern blockieren in den Waschräumen stundenlang die Spiegel, um sich anzumalen. Was sie genau damit bezwecken, müssen sie selber beantworten.

Der Hijab schützt auch die Familie, die in der kapitalistischen Welt zahlreichen Angriffen ausgesetzt ist. Wenn die Frauen ihre Schönheit offen zeigen und die Männer auch hinschauen, dann ist das ein ständiger Angriff auf Ehen und Familien. Es gibt jede Menge Eifersuchtsszenen, die dem Familienleben sicherlich nicht förderlich sind.
Eine tugendhafte, bedeckte Ehefrau dagegen genießt das Vertrauen ihres Ehemannes, im Normalfall jedenfalls.
Das kapitalistische System, setzt alles daran , dass junge Mütter möglichst bald nach der Geburt ihres Babys wieder dem Arbeitgeber vollständig zur Verfügung stehen, falls sie sich überhaupt noch trauen, Mutter zu werden.
Mutter aber ist ein Vollzeitjob. Leider ist es heute so, dass Frauen, die sich ausschließlich um ihre Familie kümmern wollen, belächelt werden. Eine Mutter erzieht die künftigen Mitglieder der Gesellschaft, daher darf man diese Aufgabe nicht unterschätzen oder glauben, das könne man neben Job und dem Haushalt mal eben nebenbei bewältigen.
Der Kapitalismus fürchtet nichts so wie furnktionierende, harmonische Familien, sondern er möchte eine atomisierte, vereinzelte Gesellschaft voller willfähriger Roboter, die ihm am besten rund um die Uhr zur Verfügung stehen. In der Familie hat es die Frau weitgehend in der Hand, wie sie sie zusammenhält.
Funktionierende Familien sind daher anti-kapitalistische Widerstandsnester, die es zu hegen und zu pflegen gilt. Wie, das hat uns Sayyeda Fatima vorgemacht.

Wir beten und hoffen, dass wir der Fursprache dieser heiligen Frau würdig sein werden.


Fatima Özoguz  
Fatima Özoguz
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zuletzt bearbeitet 25.03.2015 | Top

   

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