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Zwischen Hoffnung und Illusion

#1 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 30.07.2014 14:48

Zwischen Hoffnung und Illusion

Dr.Yavuz Özoguz möchte ich meinen herzlichsten Dank für seinen jüngsten offenen Brief "Mein Recht
als Deutscher- Ich klage die Bundesregierung an für ihren Beistand bei Massakern" abstatten.
Damit hat er wohl jedem noch an Recht und Gerechtigkeit glaubenden Menschen aus der Seele gesprochen.
Allerdings kann ich in diesem Zusammenhang trotzdem nicht umhin, vor Illusionen bezüglich der
Lernfähigkeit unserer Regierung zu warnen. Bekanntlich ist diese "Bundesrepublik Deutschland" seit
ihrer Gründung schon immer aufs engste mit den Interessen des Zionismus verbunden gewesen und hat
sogar- absolut einmalig in zweieinhalb tausend Jahren zivilisierter Menschheitsgeschichte- mit
ihrer Erklärung, die Freundschaft zu Israel sei "deutsche Staatsräson", unsere hiesigen Interessen
untrennbar mit denen eines anderen Staates verknüpft. Dies allein schon macht- leider- jede
Hoffnung auf eine Änderung der hiesigen offiziellen Haltung gegenüber dem zionistischen Gebilde
von vorneherein zunichte. Infolgedessen war, ist und bleibt der aktive Widerstand gegen dessen
permanente Verbrechen eine unbedingte Pflicht für jeden noch an der Menschlichkeit interessiert
gebliebenen Menschen. Die Volksinitiative BDS (=Boykott, Deinvestition und Sanktionen) stellt hier
eine wichtige Basis dar, könnte sie doch, wirklich voll realisiert, dem "Staat" Israel erheblichen
Schaden zufügen.
Genauso wichtig wäre aber zugleich die Beendigung der offenen bzw. verdeckten Kollaboration "is-
lamischer" Staaten vom Schlage Saudi-Arabiens, der Emirate oder Ägyptens mit Israel. Teilweise
schon seit Jahren stattfindend, stellt sie für für mich ein ungeheures Verbrechen am Islam und seinem
Gebot dar, den Glaubensbrüdern und -schwestern unbedingte Solidarität in einem Freiheitskampf zu
erweisen.
Man stelle sich einmal vor, es gelänge tatsächlich eine gemeinsame Abwehrfront des Weltislam gegen
den aggressiven Zionismus zustande zu bringen- dessen Tage wären, trotz etwaiger USA-Nibelungentreue,
endgültig gezählt!
Ein altes deutsches Sprichwort sagt hierzu ebenso trocken wie ermutigend:
"Die Hoffnung stirbt zuletzt!"
Vielleicht gelingt sie also doch noch irgendwann- diese gemeinsame Kampffront gegen den auch
gut gesinnte Juden knechtenden Zionismus.Der Weltfrieden wäre danach in des Wortes buchstäblichster
Bedeutung der Nutznießer davon!


Dr.Josef Haas
zuletzt bearbeitet 30.07.2014 14:49 | Top

RE: Zwischen Hoffnung und Illusion

#2 von Fatima Özoguz , 30.07.2014 16:44

Lieber Herr Dr. Haas,

ich glaube kaum, dass hier irgendjemand noch bezüglich dieser Bundesregierung irgendwelche Illusionen hegt. Aber wir haben die Illusion, oder vielmehr Hoffnung, dass sich Deutschland eines Tages vom US-Vasallentum befreien und Merkel, Steinmeier und alle, die sich demonstrativ auf die Seite Israels gestellt haben, vor ein Tribunal stellen werden. Genauso die zionistischen Schreibtischtäter und Hassprediger vor allem, aber nicht nur von Springer.
Ich würde gern mehr über die BDS- Volksinitiative wissen, leider habe ich noch nichts davon gehört bisher.

Grüße


Fatima Özoguz  
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RE: Zwischen Hoffnung und Illusion

#3 von Cengiz Tuna , 31.07.2014 10:10

Lieber Herr Haas,

Sanktionen und Boykotte sind schon richtige Maßnahmen, und natürlich zu unterstüzen, aber auch hier sollte man sich keine Illusionen machen, dass man Israel damit wirklich in die Schranken weisen könnte. Zu groß ist die Unterstützung, und zu stark die Lobbys. Es gäbe immer genug Firmen, die schon aus ideologischer Sicht zu Israel halten würden.

Leider kennt Israel nur die Politik der eisernen Faust. Deswegen bleibt dem Widerstand nicht viele Optionen.

@Schwester Fatima

http://www.bdsmovement.net/

Oder auch in Deutschland:

http://www.bds-kampagne.de/

Bei der BDS wollte ich mich auch mal aktiv beteiligen. So wurde ich damals zu den Gesprächrunden in Neukölln eingeladen. Das erste was ich in den Räumlichkeiten bemerkt hatte, war ein großes Portrait von Arafat. Weiß nicht, ob das Zufall war, oder ob die Organisation mit der Fatah sympathisiert. Was mir auch noch auffiel war, dass die meisten auf die Hamas nicht gut zu sprechen waren. (neutral bemerkt, ohne jetzt die Hamas zu verteidigen)

Was mich an den Friedensaktivisten dort aber störte, war die Hetze gegen den Iran. Ich habe mich dem entgegengestellt und den Iran verteidigt. Dann meinten sie natürlich, ja die Menschen im Iran sind in Ordnung, aber die Regierung würde das Volk unterdrücken und wäre schlecht. Als ich dann auch die Regierung in Schutz nahm, gab es Gegenwind. Aber richtig. Das war`s dann mit meiner Zusammenarbeit mit den "Friedensaktivisten".

Nebenbei bemerkt. Tesco, die größte Supermarktkette Englands, hat angekündigt, Waren aus den besetzten Gebieten in Palästina zu boykottieren.

http://www.redressonline.com/2014/07/bri...pied-west-bank/


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zuletzt bearbeitet 31.07.2014 | Top

RE: Zwischen Hoffnung und Illusion

#4 von Fatima Özoguz , 31.07.2014 10:32

Ich habe auch eine Menge Kritik an der Hamas, aber das darf uns nicht abhalten, die Palästinenser zu unterstützen. Wenn allerdings gegen den einzigen Staat gehetzt wird, der wirklich was für Palästina tut und außerdem für die Befreiungstheologie des Islam steht, ist Vorsicht geboten.


Fatima Özoguz  
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RE: Zwischen Hoffnung und Illusion

#5 von Dr.Josef Haas ( gelöscht ) , 01.08.2014 18:11

Liebe Frau Özoguz,

ich danke Ihnen für die Hervorhebung der iranischen Position bei diesem so mörderischen
Gaza-Drama. In diesem Zusammenhang entstand bekanntlich nach dem Ausscheiden des von mir sehr
verehrten Staatspräsidenten Dr.Mahmoud Ahmadinedschad eine gewisse Unsicherheit bezüglich
der künftigen Einstellung des Iran gegenüber der Hamas.
Es wurde und wird ja dabei immer wieder behauptet, Teheran würde diese wegen ihrer Haltung
im syrischen Bürgerkrieg nicht mehr fördern.
Der Prediger des heutigen Teheraner Freitagsgebetes, Ayatollah Mohammad Ali Mowahedi Kermanai
hat hier allerdings wie erst unlängst das Revolutionsoberhaupt Ayatollah Ali Khamenei die
Notwendigkeit einer uneingeschränkten Unterstützung des palästinensischen Widerstandes
bekräftigt. Dies beruhigt mich,war,ist und bleibt doch die Hamas dessen legitimer Träger!

Dr.Josef Haas

RE: Zwischen Hoffnung und Illusion

#6 von Fatima Özoguz , 02.08.2014 10:52

Lieber Herr Dr. Haas,

ich war auch nicht glücklich über diese Wahl, aber der iranische Souverän hat eben entschieden. Hamas hat Fehler gemacht in bezug auf Syrien, ja. Aber das darf uns nicht von der solidarität mit dem palästinensischen Widerstand abhalten. Jetzt ist mehr denn je Einigkeit gefordert.


Fatima Özoguz  
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