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Widerliche Doppelmoral
Die Springer-Presse überschlägt sich derzeit wieder einmal in ihrer alle Grenzen der
Vernunft überschreitenden Israel-Hörigkeit. Anlass ist das Video, das die in der Gewalt
des Islamischen Dschihad sich befindende Geisel Evyatar David zeigt.
Deren Schicksal ist selbstverständlich in jeder Hinsicht schlimm und sie müsste infolgedessen
sofort freigelassen werden. Demgegenüber interessiert das Leiden der palästinensischen
Bevölkerung in Gaza und dem Westjordanland aber unsere hiesigen Israel-Freunde nicht im geringsten.
Hier wären, der Deutlichkeit halber, Ausdrücke am Platz, die schon die Nähe zum Vulgären auf-
weisen würden. Daher spare ich sie mir auch.
Der Sachverhalt ist und bleibt trotzdem klar: Israel hat hierzulande- und dies bereits seit langem-
eine Generalabsolution eingeräumt bekommen, a l l e s, und selbst die furchtbarsten Verbrechen,
zu begehen. Es steht in der Realität über jedem Völkerrecht.
Der vollkommenste Rassismus findet statt und wird auch bereitwilligst toleriert.
Tote Israelis werden betrauert, demgegenüber schweigt man zu den von Israel umgebrachten Palästinensern,
deren Zahl mittlerweile 70.OOO weit überschritten haben dürfte.
Die Menschen in Gaza sind und bleiben einem planmäßig herbeigeführten Hungertod ausgeliefert. Sie
laufen noch dazu Gefahr, wenn sie beim von den USA und Israel eingesetzten Unternehmen "Gaza Humanitarian
Foundation" um Lebensmitteln betteln müssen, erschossen zu werden. Rund 1.4OO sind so den israelischen
Mördern bereits zum Opfer gefallen.
Hierzulande gibt es zu all dem, wenn überhaupt, papierene Proteste, welche Israel kaum zur Kenntnis nehmen
dürfte. Aber selbst die gefallen einem Roderich Kiesewetter, Obmann der CDU/CSU im Auswärtigen Ausschuss des
Bundestages, nicht, der stattdessen die "vorbehaltlose Unterstützung Israels" verlangt. Im bayerischen
Ministerpräsidenten Markus Söder findet er darin einen vorbehaltlosen Alliierten.
Kein Wort aus deren Mündern zu den perversen israelischen Plänen, die palästinensische Bevölkerung in ihrer
Gesamtheit aus den von Israel okkupierten Gebieten zu vertreiben.
Kanzler Merz kritisiert dies zwar gelegentlich, die Waffenlieferungen für den Zionisten-Staat laufen aber trotzdem
weiter.
Fazit: Wir leben in einer Zeit der unvorstellbar großen Heuchelei und Verlogenheit, wo jedweder Rassismus gestattet
zu sein scheint, wenn er nur Israel von Nutzen ist.
Es ist dem französischen Präsidenten Macron für seine Forderung nach einem Palästinenser-Staat zwar zu danken- gleich-
zeitig ist aber durch das Wüten der israelischen Siedler im Westjordanland von vorneherein dessen Territorium bereits
geraubt worden. Auch ein Beispiel permanenter Täuschung.
Ich habe im hier behandelten Zusammenhang immer wieder auf die Chancen einer wirklich diesen Namen verdienenden
islamischen Solidarität für Palästina hingewiesen. Sie könnte den dortigen Menschen wirklich helfen und ihnen auch das
zustehende Selbstbestimmungsrecht verschaffen.
Wenn wirklich a l l e Muslime auf dieser Welt- man kann in diesem Kontext von etwa einer Milliarde Menschen ausgehen-
sich dem Ruf nach tatsächlicher Solidarität mit ihren palästinensischen Schwestern und Brüdern anschließen würden, käme
all das Genannte auch zustande.
Leider ist und bleibt aber all dies eine Illusion. Damit nähert sich leider der Islam dem Christentum an, wo sich ebenfalls
viele Beispiele eines eklatanten Widerspruches zwischen schön klingenden Worten und ihnen völlig widersprechender
Wirklichkeit finden lassen.
Traurig, aber leider wahr!