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Mit dem Wuppertaler Türken von Unmenschlichkeit befreien

#1 von Yavuz Özoguz , 29.07.2017 12:50

Mit dem Wuppertaler Türken von Unmenschlichkeit befreien

Der Fall des Wuppertaler Türken eröffnet neue Chancen für die Befreiung sowohl der Türken als auch der Deutschen.



Jetzt hat es also einen „Wuppertaler Türken“ erwischt. Der aus Sicht der Medien tränenrührige Fall beschreibt einen unschuldigen „Familienvater“, der wegen harmloser „Kritik“ an Erdogan in der Türkei verhaftet worden sei, wie es die Bild-Zeitung verbreitet [1]. Etwas seriöser versucht es der Focus darzustellen, indem er schreibt: „Sollten die Vorwürfe gegen den Mann nicht zutreffen, ist die Festnahme eine Farce, die aber ein Schlaglicht auf das derzeitige Klima in der Türkei wirft. Sollten die Vorwürfe gegen ihn zutreffen, muss man sagen: Die Rechtsgrundlage dafür, Präsidentenbeleidigung mit Geld- oder sogar Haftstrafen zu sanktionieren, gibt es in der Türkei.“ [2] Aber auch der Focus bleibt bei „Kritik“, um die es gehen soll. Es wird der Eindruck erweckt, als wenn in der gesamten Türkei niemand mehr Kritik an Erdogan und seiner Politik äußert, oder, falls er es dennoch tut, gleich festgenommen wird. Und es wird der Eindruck erweckt, als wenn es nur in der Türkei Geld- oder sogar Haftstrafe wegen Präsidentenbeleidigung gäbe.

Der Focus weiß dann auch gleich wenige Tage später: „Fall zeigt, dass Erdogan jedes Mittel recht ist“ [3] Während die Springer-Bild in Deutschland verbreitet, dass der Mann wegen „Kritik“ festgenommen wurde, verbreitet die Springer-Hürriyet in der Türkei, dass der Mann wegen schwerer Beleidigung des Staatspräsidenten kurzzeitig in Untersuchungshaft war [4]. Bevor auf die Rolle der pro-zionistischen Springer-Presse eingegangen wird, soll zunächst einmal betrachtet werden, ob jenes Vergehen nur eine türkische Rechtsvariante eines angeblich autoritären Systems im Ausnahmezustand ist oder ob es vergleichbare Dinge auch in Deutschland gibt, wo ja bekanntlich kein Ausnahmezustand herrscht.

Erst wenige Tage zuvor berichtete die Springer-Welt: „Gefängnisstrafe für Hetze auf Facebook gegen Merkel“ [5]. Er soll unter anderem geschrieben haben, man solle Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre Helfer „an die Wand stellen und standrechtlich erschießen wegen Verrat am deutschen Volk“. Das war sicherlich nicht mehr als „Kritik“ zu werten. Und weil er bereits vorbestraft ist, bekam er zwei Jahre und drei Monate, so dass die Haftstrafe nicht zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Der Fall mag zu krass sein, um ihn mit obigem Familienvater zu vergleichen, selbst wenn wir nicht wissen, was der Familienvater geschrieben hat. Daher suchen wir weiter. Eine etwas harsche „Kritik“, dass Merkel öffentlich gesteinigt werden müsse, hat einem anderen Schreiber vor einem Jahr eine Geldstrafe von 2000 Euro eingebracht. [6] Der Polizist Dietmar Gedig hat Bundeskanzlerin Angela Merkel als “wahnsinnig“ und “kriminell“ kritisiert und muss deshalb jetzt mit Konsequenzen rechnen [7]. Im Jahr 2015 hat in Heidenau eine Frau die Kanzlerin als „blöde Schlampe“ bezeichnet, was allerdings erst durch ein YouTube Video deutlich wurde. Daraufhin sei die Polizei gegen sie vorgegangen, selbst wenn das Verfahren später eingestellt wurde [8]. Auch Künstler sind nicht sicher vor Strafe – wohlgemerkt in Deutschland und nicht in der Türkei: Ebenfalls in 2015 hatte Ferhat A. in seinem Gangsterrap-Sprechgesang die Kanzlerin mit den Schimpfwörtern „Hundetochter“ und „Schlampe“ bedacht. Dafür musste er 3500 Euro Strafe zahlen [9]. Ein „Merkel-Hasser“ wurde in diesem Jahr zu einer Strafe von 1560 Euro verdonnert. Er hatte den bekannten Ausspruch „Merkel muss weg“ mit der sehr konkreten Vorstellung verbunden, dass man dafür Kalaschnikow, Panzerfaust und Sprengstoff verwenden solle [10]. Auch im europäischen Ausland kann die Beleidigung der Bundeskanzlerin teuer werden. So berichtet die Springer-Bild geradezu genüsslich wie ein „Merkel-Hetzer“ in Griechenland 25.000 Euro Strafe zahlen muss, weil er als Radio-Journalist die Kanzlerin beschimpft hatte. Wir lernen also daraus, dass in dem Fällen, in denen die Springer-Bild mit der Strafe einverstanden ist, der Kritiker ein Hetzer ist, und in den Fällen, in denen die Springer-Bild mit der – noch nicht einmal verhängten – Strafe nicht einverstanden ist, der mutmaßliche Hetzer ein Kritiker sein kann.

Der Leser kann sich vorstellen, dass obige Auflistung von Strafen in Deutschland für Beleidigung von Regierungsmitgliedern zu einem dicken Buch vervollständigt werden kann. Mein Lieblingsfall ist aber ein noch nicht abgeschlossenes Ermittlungsverfahren. Es handelt sich um ein Ermittlungsverfahren aus dem Jahr 2006 (!) gegen meine Wenigkeit. Ich hatte damals in einer flammenden Fürsprache für das friedliche Miteinander in der Welt und auch in Deutschland in der Beschreibung des damaligen Ausgangszustandes folgenden Satz geschrieben: „Das Blut von Millionen von Menschen klebt an den Händen von Olmert, Bush und Blair. Und neuerdings versucht Merkel jene Hände zu reinigen und merkt nicht, wie ihre eigenen Hände dabei blutverschmierter werden. Das ist die Lage der Welt.“ Es kam zu einem Ermittlungsverfahren wegen „Verunglimpfung eines Staatsorgans“. Das Ermittlungsverfahren wurde bis heute (also 11 Jahre danach) nie abgeschlossen, bzw. ich wurde nie über einen möglichen Abschluss des Ermittlungsverfahrens informiert, da ich ja sonst meine damaligen Anwaltskosten dem Staat hätte aufdrücken können.

Das also ist die Realität in Deutschland, in einem Deutschland, in dem kein Ausnahmezustand herrscht, in dem man ausländische Staatsoberhäupter unter dem Deckmantel der Kunst als Ziegenficker bezeichnen darf, und in einem Deutschland, in dem allein die Kritik am Missbrauch des Holocaust um jedes Verbrechen Israels zu kaschieren bereits zur Straftat umgedeutet werden kann.

Es geht mir hier nicht darum, mögliches Unrecht in der Türkei mit möglichem Unrecht in Deutschland zu rechtfertigen. Jedes Jahr fahren Millionen von Auslandstürken in die Türkei und ein einziger dieser Bürger ist beschuldigt eine Straftat begangen zu haben, woraus eine weitere Türkei-Hetze der Springer-Presse entstanden ist, die ich nicht tatenlos mit ansehen kann. Ich weiß nicht, was der Mann getan hat. Ich weiß aber, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist, wie es manche in Deutschland und der Türkei vermuten und dementsprechend unbedacht handeln.

Vorreiter bei diesem erneuten Türkei-Bashing ist die Springer-Presse in Deutschland. Obwohl weder in der Türkei noch in Deutschland irgendein Journalist genau weiß, was jener Wuppertaler Türke geschrieben haben soll, wissen deutsche Springer-Presstituierte der Bild-Zeitung, dass es „Kritik“ war und türkische Springer-Presstituierte der Hürriyet wissen, dass es schwere Beleidigung war. Die Leser der Bild und der Hürriyet wissen aber nicht, dass es beiden Zeitungen weder um das Wohl der Türkei noch um das Wohl Deutschlands geht, sondern um das Wohl Israels, das nur so lange als verbrecherischer Apartheidsstaat existieren kann, so lange alle anderen sich von der Ideologie des Teilens und Herrschens kampflos unterjochen lassen. So lange wir das nicht wissen oder wissen wollen, werden die Mächtigen dieser Welt uns weiterhin spalten.

Auch ich kenne den Fall des „Wuppertaler Türken“ nicht. Ich weiß nicht, was ihm konkret vorgeworfen und wie das Gericht entscheiden wird. Ich weiß aber, dass deutschstämmige und türkischstämmige Bürger in Deutschland zusammenhalten und gegen die Springer-Bild Widerstand leisten müssen! Erst wenn die Springer-Presse enteignet sein wird, hat Deutschland eine Chance zur wahren Freiheit und wahren Frieden in Gerechtigkeit. Dann werden auch die Beziehungen Deutschlands und der Türkei wieder besser werden und der letzte verbliebene verbrecherische Apartheidsstaat wird dann von allen boykottiert werden. Wer die Bild (oder Hürriyet) kauft, unterstützt jene, die die Menschheit teilen wollen, um sie zu beherrschen. Doch niemand ist gezwungen zum Kauf jener Blätter, selbst wenn manche tierische Triebe in einem dazu drängen. Wir sind aber keine Tiere sondern Menschen!

[1] http://www.bild.de/politik/ausland/recep...92162.bild.html
[2] http://www.focus.de/politik/ausland/fami...id_7411872.html
[3] http://www.focus.de/politik/ausland/fami...id_7411872.html
[4] http://www.hurriyet.com.tr/tatilci-turk-...alindi-40534434
[5] https://www.welt.de/politik/deutschland/...gen-Merkel.html
[6] http://www.express.de/news/panorama/boch...zahlen-23832142
[7] http://www.focus.de/politik/videos/krimi...id_6298704.html
[8] http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...-a-1050458.html
[9] http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt...g-der-Kanzlerin
[10] https://www.morgenpost.de/berlin/article...verurteilt.html


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RE: Mit dem Wuppertaler Türken von Unmenschlichkeit befreien

#2 von Yavuz Özoguz , 29.07.2017 14:10

Kurz nach Veröffentlichung des Artikels wurde in Facebook auf den Orignalartikel verwiesen, der zur Strafanzeige geführt haben soll. Ein Schreiber schrieb:

"Darum soll es gehen, was der Typ geschrieben hat. Habe es auf Google gefunden. https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1515451575167339&set=p.1515451575167339&type=3&theater

Darauf habe ich geantwortet: "Ich bin in der Übersetzung von derartigen Kraftausdrücken nicht besonders geübt, aber dort steht, falls ich es richtig verstehe: "Zuhälter Sohn eines Zuhälters, windet sich wie eine Windmühle dieser Köter Sohn eines Köters". Zugegeben, die türkischen Schimpfwörter sind grundsätzlich eine Nummer härter als deutsche Fäkalausdrucke, aber warum die Eltern immer gleich mitbeleidigt werden müssen in der türkischen Sprache, habe ich nie verstanden. Wenn das echt ist und wenn das wirklich der Vorwurf ist, dann könnte das teuer werden. Ein Mitarbeiter der Bild-Zeitung könnte ja das gleiche einmal gegen Frau Merkel von sich geben, um zu beweisen, wie "freiheitlich" Deutschland ist. Die Strafe kann dann ja die Bild-Zeitung aus der Porto-Kasse zahlen."

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