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Imam Ali (a.) muss heute Abend nicht dahinscheiden!

#1 von Yavuz Özoguz , 26.06.2016 11:01

Imam Ali (a.) muss heute Abend nicht dahinscheiden!

Heute Abend ist die zweite Nacht der Macht, die Nachts des Schicksals der gesamten Menschheit. Vor zwei Tagen wurde Imam Ali (a.) von den Schergen des nimmersatten Wachstumswahns bei der Niederwerfung schwer verletzt. Heute Nacht sagt er „Labbaik, ja Allah“ – Hier bin ich, o mein Schöpfer. Die Zeit dazwischen vergeht für ihn zwischen den Welten. Immer wieder sieht er die Engel, die Propheten und Gottesnahen, wie sie auf ihn warten. Immer wieder sieht er den Propheten der Wahrheit und Liebe, wie er (s.) ihn ruft: „Komm“! Die Anziehungskraft ist so groß, dass er nicht widerstehen kann. Der Falter verglüht im Licht der Kerze, weil er das Licht liebt.

Auf der Erde spielen sich derweil herzergreifende Szenen ab. Die Söhne Imam Alis (a.) versuchen ihre Tränen zurück zu halten, um ihrem Vater den Abschied nicht zu erschweren. Die Töchter Imam Alis (a.) könne das nicht. Die Tränen der Wahrhaftigen fallen auf den blutüberströmten Kopf des Heiligen und reinigen ihn von den Spuren eines Mörders, der im Auftrag der Nimmersatten sein Verbrechen begangen hat. Sein Leben lang hat Imam Ali (a.) an der Seite der Armen, der Unterdrückten, der Waisen gestanden. Jetzt werden seine eigenen Kinder zu Waisen. Es ist die Nacht des Schicksals, in der die Geschichte des Islam einen fürchterlichen Weg einschlägt. In der Folge wird Imam Hasan (a.) vergiftet und Imam Husain (a.) zum Symbol für Martyrium in der Ebene von Kerbela am Tag von Aschura. Acht weitere heilige Imame werden einer nach dem anderen ermordet; alles Menschen, die in der Lage gewesen wären Gerechtigkeit auf der Erde zu etablieren, wenn wir Menschen nur bereit gewesen wären. Sie hätten das Paradies auf Erden zum Leben erweckt, wenn wir Menschen nur mitgemacht hätten. Aber wir Menschen, wir Muslime, wir Schiiten, haben diese heiligen Menschen im Stich gelassen. Denn die historischen Ereignisse sind Ereignisse im Herzen von uns allen. Wir entscheiden in der Nacht des Schicksals, ob der Thorn Gottes in unserem Herzen wirkt, oder nicht. Allah hat uns die Entscheidungsgewalt darüber in der Nacht des Schicksals gegeben.

Als der Prophet uns seine Nachfolge erklärt hat, haben wir ihn verraten! Nur eine Handvoll Treue blieben bei Imam Ali (a.). Bereits damals haben wir das Schwert auf den Kopf des sich vollständig Gott hingebenden Imam Ali (a.) geschlagen. Der Verbrecher, der es Jahre später wirklich tat, hat nur das vollendet, was wir bereits in unseren Herzen vorgelebt hatten! Als Imam Ali (a.) uns aufgefordert hat, ihn, den lebendigen Qur´an zu verteidigen, haben wir lieber einige Qur’an-Fetzen auf den Speeren teuflischer Mächte verteidigt. Wir haben unser Schicksal verkauft und den Zugang zum Qur’an verloren. Als Imam Hasan (a.) allein gelassen worden ist, haben wir uns mehr um unser eigenes Leben und das Leben unserer Familien gekümmert als um das Leben des Imams. Wir haben ihn verloren. Als Imam Husain (a.) in Kerbela ohne Wasser war, hat nicht nur das Volk von Kufa ihn im Stich gelassen. Wir alle waren und sind Volk von Kufa bis heute! Einen reinen Imam nach dem anderen haben wir verloren. Einige waren im Gefängnis, während wir zu Aschura Imam Husain (a.) betrauert haben; was für ein Selbstbetrug auf aller höchstem Niveau? Wir haben Tränen um Imam Husain (a.) vergossen, während sein Enkel im benachbarten Kerker eingesperrt war, wir aber nicht bereit waren, ihn zu befreien!

Der letzte der Imame (a.) konnte nicht geschützt werden. Zu stark war die Macht der Nimmersatten auf Erden und zu schwach unsere Bereitschaft, ihn zu verteidigen. Er hätte sich selbst verteidigen können, genau so wie Imam Husain (a.) in Kerbela die Engel zur Hilfe hätte rufen können. Aber das ist nicht ihre Aufgabe! Sie wollen sich nicht selbst befreien! Ihr Wunsch ist die Heimkehr zu ihrem Herrn. Wenn sie dennoch bleiben, dann nur, um uns zu befreien. Doch wenn wir nicht befreit werden wollen, dann zwingen sie uns die Freiheit nicht auf, weil das unmöglich ist!

Der letzte Imam musste in die Verborgenheit entschwinden. Ein ganzes Jahrtausend haben wir um Imam Husain (a.) geweint. Ein ganzes Jahrtausend haben wir in der Nacht des Schicksal Tränen vergossen um das Schwert, das Imam Alis (a.) Kopf getroffen hat. Und noch mehr haben wir geweint, als er zwei Tage später zu Gott zurückgekehrt ist in der Nacht des Schicksals. Ein Jahrtausend lang hat sich unsere Lage Jahr für Jahr verschlechtert. Die Nimmersatten haben die Welt übernommen. Die Pharaonen haben sogar den Islam übernommen. Nur noch ein totes Gerippe trug eine völlig zerfetzte und vergammelte Flagge, in denen Fragmente eines reinen Monotheismus zu erahnen waren. Warum? Weil wir die Nacht des Schicksals zugeschaut haben. Weil wir in der ersten Nacht nicht dazwischen gegangen sind. Hätte das Schwert doch uns getroffen und den Imam verschont! Weil wir die Zeit zwischen den Nächten nicht genutzt haben, den Imam zu retten mit all unserem Einsatz. Doch falls jener Imam gehen musste, dann hatten wir doch seinen Nachfolger bei uns. In der Nacht des Schicksals hätten wir einen untrennbaren und vor Treue überfließenden Liebeschwur leisten können. Aber wir haben es nicht getan. Hätten wir es getan, dann wäre Imam Alis (a.) Geist bei uns. Er hätte in Imam Hasan (a.) weitergelebt für uns, und die Welt würde heute anders aussehen. Wir haben es nicht getan, und daher haben wir alles verloren.

Heute Nacht stehen wir erneut vor der gleichen Situation. Wir können Imam Ali (a.) retten oder weiter alles verlieren. Im Jahr 1979 hat ein Mann es vorgemacht, was es heißt in der Nacht des Schicksals sich dem Schwert Ibn Muldschams in den Weg zu stellen. Er hat so viele Schläge auf sein Kopf ertragen müssen, die alle gegen Imam Ali (a.) und damit gegen den Propheten der Wahrheit (s.) gerichtet waren. Er hat sie ertragen um Gottes Willen. Und er hat sie nicht allein ertragen. Ein ganzes Volk hat ihn unterstützt. Doch die Mehrheit von uns hat ihn im Stich gelassen. Deshalb können bis heute die Schiiten nicht alle Früchte genießen, die allen Menschen zustehen würden, wenn wir gemeinsam uns den Nimmersatten in den Weg stellen würden. Imam Chomeini ist von uns gegangen. Sein Wirken ist die Basis dafür, dass dieser Text heute in Deutschland geschrieben werden kann und so viele ihn verstehen werden. Vor 40 Jahren wäre das undenkbar! Er hat uns einen Nachfolger hinterlassen, der uns wieder unsere Nacht des Schicksals vor Augen führt. Wollen wir ihn verteidigen? Wollen wir uns zwischen ihm und jedes Schwert werfen, dass ihn hinterrücks beim Gebet erschlagen will?

Die schlimmsten Schwerter kommen aus den Reihen mancher Turbanträger, die als Schiiten auftreten! Wollen wir uns dazwischen werfen? Wollen wir unseren Imam schützen? Oder wollen wir wie die Feiglinge an der Seite Imam Alis (a.) uns vor den Speeren beugen, auf denen Qur’an-Fetzen befestigt worden sind? Schützen wir einen beliebigen Turban, selbst wenn er ihm von den Nimmersatten aufgesetzt worden ist, oder schützen wir den Kopf darunter, der den Turban mit Licht erfüllt?

Heut Nacht haben wir einmal mehr die Chance unser Treue mit der wahrhaftigen Führung zu erneuern. Alle warten wir sehnsüchtig auf die Rückkehr des Erlösers, möge er bald erscheinen. Und es gibt nur einen Erlöser! Viele heilige Menschen, ja selbst ein Prophet, werden ihn begleiten, aber es gibt nur einen Erlöser. Und so lange er nicht da ist, so lange wir keinen direkten Zugang zu ihm haben, gibt es auch nur eine einzige Führung für uns. Eine Umma kann nur einem Imam haben. Jedes Gemeinschaftsgebet kann nur einen Imam haben. Wollen wir denn nicht alle zusammen beten? Wer behauptet, dass jener Imam nur der erwartete Erlöser sein kann und darf, der will uns den Nimmersatten hilflos und ohne Führung aussetzen. ER will nicht, dass wir heute weltweit zusammen beten! Er will, dass die Nimmersatten widerstandslos unsere Ressourcen plündern können, die wir eigentlich für den Erlöser vorbereiten sollten. Er will das einzige System schwächen, dass sich den Nimmersatten in den Weg stellt. Er behauptet, dass der Erlöser mit seinen Wundern die Welt befreien wird und wir das nicht vorbereiten bräuchten. Wenn das so wäre, dann hätte auch Ima Husain (a.) die Engel zu Hilfe rufen können! Er behauptet, dass wir den wahren Islamischen Staat nicht unterstützten sollten, weder gegen die IS der Nimmersatten, noch gegen die Angriffe aus der ganzen Welt. Er sagt, der Erlöser hätte keinen Vertreter, damit wir niemanden so behandeln, wie den Erlöser. Dabei wird der Erlöser erst dann kommen, wenn wir ihm beweisen, dass wir ihn schützen werden. Und wie sollten wir es anders beweisen, indem wir seinen vorgesandten Muslim ibn Aqil schützen? Hätte das Volk von Kufa Ibn Aqil nicht verraten und verkauft, dann wäre Imam Husain (a.) gekommen. Gekaufte Turbanträger wollen die Reihen der Muslime schwächen durch Zwiespalt. Und sie werfen jedem vor, Zwiespalt zu erzeugen, der zur einheitlichen islamischen Führung aufruft. Das ist seit Muawiya die perfideste Methode an der Seite der Nimmersatten dieser Welt gegen die Befreiungstheologie aufzuhetzen.

Heute Nacht erhalten wir einmal mehr die Chance, den vor über 1000 Jahren geschlagenen mörderischen Angriff auf das Haupt des vollkommenen Menschen unwirksam zu machen. Wir können das Schicksal der Menschheit ändern. Wir können der Nacht des Schicksals neben der so bedeutsamen individuellen Note die kollektive Befreiungsnote geben. Die Nacht des Schicksals ist die Nacht, in der wir das Schicksal der Menschheit ändern können, angefangen von unserem eigenen Leben. Wir können beim heutigen Gemeinschaftsgebet hinter jemanden beten, der sich wiederum hinter jemanden stellet, der hinter der einheitlichen erreichbaren Führung steht. So verwirklichen wir das weltweite Gemeinschaftsgebet.

An dieser Stelle wird oft die Frage gestellt, was ich den vor allem in meinem eigenen Leben ändern kann. Die großen Gelehrten weisen darauf hin, dass der erhabene Schöpfer von uns gar nicht so viel verlangt. Zumeist müssen wir gar nicht fragen, was wir alles tun sollen, sondern, was wir unterlassen sollten. Wir müssen uns von der Sünde trennen. Wenn uns das immer besser gelingt, dann können wir das Schicksal der Menschheit, angefangen von unserem eigene Herzen nachhaltig ändern. Denn dann wird der Thron Gottes Wirkung entfalten.

Meine lieben Geschwister im Islam, lasst uns alle Meinungsunterschiede der letzten Wochen begraben und lasst uns heute Abend gemeinsam unseren Treueschwur zum amtierenden Imam, Imam Sayyid Ali Chamene’i auffrischen oder neu leisten, um das Schicksal der Nacht zu ändern. Lasst uns beten, dass er die Flagge der Wahrheit schon bald demjenigen übergeben darf, dem sie gehört und wir dabei sein dürfen.

Das Schicksal dieser Nacht bestand darin, dass es der Menschheit über ein Jahrtausend lang nicht helfen konnte, obwohl viel Macht in der Nacht steckt. Lasst uns Hand in Hand das Schicksal der Nacht in eine wahre Nacht des Schicksals wandeln, damit wir dann am bevorstehenden Quds-Tag uns dafür einsetzten können, dass schon bald kein Quds-Tag mehr nötig sein wird inschaallah.

Ich wünsche allen Geschwistern eine gesegnete zweite Nacht der Macht und des Schicksals, in dem unsere Herzen erleuchtet werden mögen inschaallah.

Yavuz Özoguz  
Yavuz Özoguz
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