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Was haben die Konflikte um Sudan und Westsahara gemeinsam?

#1 von Yavuz Özoguz , 02.11.2025 13:57

Was haben die Konflikte um Sudan und Westsahara gemeinsam?

Aktuelle westliche Geschichtsschreibung oder das, was von den Hofschreibern voller Presstuierter wiedergegeben wird, beginnt in der Regel mit einem Datum, das die Geschichte des westlichen Kolonialismus völlig ausblendet. Das wohl bekannteste Beispiel ist Palästina. Aber auch der Konflikt um den Sudan und Westsahara sind Fortsetzungen einer brutalen westlichen Kolonialpolitik, die nie wirklich aufgehört hat, sondern lediglich in anderen Gewändern fortgesetzt wurde und wird. So lange der westlich imperialistische Raubtierkapitalismus ungehindert in der Welt wüten kann, wird es keinen Frieden für die Menschen geben, nicht einmal in der Westlichen Welt selbst.



Schaut man sich die Landkarte des Sudan und Westsaharas an, so wundert man sich darüber, wie viele Linealstriche in die Landschaft gesetzt worden sind, um irgendwelche „Nationalgrenzen“ zu definieren.

Westsahara ist durch sage und schreibe mindestens sechs Linealstriche von Mauretanien getrennt worden. Fünf der sechs Linealstriche sind einfach gerade auf die Landkarte gesetzt worden. Allein das Konstrukt „Westsahara“ ist ein Produkt des „Teile-und-Herrsche-Kolonialismus“ der Westlichen Welt mit Tausenden und Abertausenden ermordeter unschuldiger Zivilisten, wofür die Mördersysteme bis heute nicht bestraft worden sind. Im Sudan sind es nicht ganz so viele Linien, aber Sudan war einst Teil von Ägypten. Nach der Abspaltung von Ägypten war es immer noch zu groß und wurde in Sudan und Südsudan aufgeteilt. Doch auch das genügte den Neo-Kolonialisten nicht.

Der aktuelle Konflikt im Sudan wird als ein Krieg zwischen zwischen der regulären Armee und der Paramiliz Rapid Support Forces (RSF) dargestellt. Der Konflikt – oder die Fortsetzung des kolonialen Machtanspruchs in dieser Phase – begann im April 2023, als sich die Rivalität zwischen der regulären Armee (Sudanese Armed Forces SAF) unter Führung von Abdel Fattah al Burhan und der RSF unter Mohamed Hamdan Dagalo („Hemedti“) offen entlud. Der Krieg hat sich rasch über die Hauptstadt Khartum hinaus auf Regionen wie Darfur, Kordofan und den Nil-Staaten ausgeweitet. Die Folge war eine katastrophale humanitäre Lage mit Millionen Binnenvertriebenen, Hungers¬krisen und eine zerfallene Infrastruktur, die ohnehin kaum vorhanden war.

Ein zentraler Faktor des Konflikts liegt darin begründet, dass externe Akteure den Krieg beeinflussen und verlängern. Laut Berichten werden Waffen, Drohnen und andere militärische Güter von Staaten und globalen Akteuren geliefert, was den Konflikt verstärkt und den Sudan noch abhängiger von externen Kräften macht. Damit wird der Sudan nicht nur Objekt interner Machtkämpfe, sondern Teil eines größeren globalen Systems von Waffenhandel, geopolitischen Interessen und Einflussprojekten. Doch wer sind jene Akteure?

Um das beantworten zu können, bedarf es eines Blicks auf die Ressourcen des Landes und die strategische Lage. Der Sudan liegt geostrategisch günstig und ermöglicht einen Zugang zum Roten Meer. Er verfügt über reichliche noch nicht erschlossene Bodenschätze. Die stets für das aktuelle Unheil der Menschheit mitverantwortlichen Mächte, die an den Marionettenseilen von Rockefeller, Rotschild und BlackRock hängen, versuchen, unter dem Deckmantel „Stabilisierung“ oder „Friedenssicherung“ ihre wirtschaftlichen und strategischen Ziele auf Kosten der lokalen Bevölkerung und Souveränität des Landes zu verfolgen. Keine der Kriegsführenden Parteien könnte den Krieg fortsetzen ohne beständige Waffenlieferungen aus dem Westen, die in diesem Fall sogar beide Seiten beliefern. Dabei missbrauchen Neo-Kolonialisten lokale Machtfragen, ethnische Spannungen, historische Verwundungen und andere spalterische Momente und verstärken diese zudem durch ihre Agenten in Medien und auf dem Schlachtfeld.

Während früher derartige Konflikte oft Stellvertreterkriege zwischen Ost und West waren, sind sie heute meist Widerhall einer im Niedergang befindlichen Supermacht mit Alleinherrschaftsanspruch. Ist nur eine Seite des Konfliktes pro-Westen, versuchen die Presstituierten-Apparate alles in ihrer Macht stehende zu tun, um den Gegner zu dämonisieren und den vermeintlichen Freund zu stützen, selbst wenn, wie im Fall Gaza, der vom Westen mitgetragene Völkermord kaum zu vertuschen ist. Stehen aber beide Seiten auf den Gehaltslisten westlicher Akteure, schweigen die Medien, selbst wenn der Konflikt so brutal verläuft wie aktuell im Sudan. Um das zu verstehen, genügt ein einfacher Blick auf die Akteure.

Auf der einen Seiten steht die Sudanesische Armee (SAF) mit General Abdel Fattah al-Burhan. Er wird vor allem unterstützt von Ägyptens faktischer Diktatur. Ägypten ist ein 100% Satellit westlicher Interessen in Afrika. Ohne die täglichen Weizenlieferungen aus den USA könnte Ägypten keine Woche ihre eigene Bevölkerung ernähren. Die SAF steht also für den Westen. Doch auch die RSF („Rapid Support Forces“) ist sehr stark mit westlichen und Golf-interessierten Kräften vernetzt. Die RSF kontrolliert zahlreiche Goldminen in Darfur, was die Handschrift von BlackRock trägt. Über diese Minen wurde Gold an die Vereinigten Arabischen Emirate verkauft, die wiederum als Transitland für Goldexporte nach Europa fungieren. In mehreren westlichen Think-Tanks (z. B. Atlantic Council, Chatham House) wurde die RSF in den Jahren 2021–2023 als „pragmatischer Akteur“ bezeichnet – also als möglicher Gesprächspartner im Gegensatz zu den als „islamistisch-nationalistisch“ geltenden Militärs unter Burhan. Derartige „Informationen“ dienten aber lediglich dafür, westlichen Presstituierten Material zu liefern, um irgendetwas schreiben zu können. Als Zusatz-Infos wurde behauptet, dass von Russland finanzierte Wagner-Milizen die staatliche Armee unterstützt hätten. Und um es zu perfektionieren, wird zudem dem Iran vorgeworfen auch seine Finger im Spiel zu haben, als wenn der Iran nicht hinreichend eigene Konflikte mit dem Westen hätte.

Die beiden Hauptakteure westlicher Verbrechen USA und EU haben offiziell beide Seiten zur Zurückhaltung aufgefordert aber keine Sanktionen gegen RSF-Finanznetzwerke in den Emiraten durchgesetzt. Die RSF wurde nicht auf irgendeine Terrorliste gesetzt und Goldexporte über Dubai laufen weiter. Das Verhalten entspricht genau jener hohen Stufe der Heuchelei, die mit zum Niedergang des westlichen Imperiums korrespondiert.

Die genannte Konstellation ist eines der Hauptgründe dafür, dass westliche Presstituierte kaum über den Krieg im Sudan berichten. Hätten jene Schreiberlinge auch nur einen Minimum Anstand, müssten sie schreiben, dass im Sudan ein Stellvertreterkrieg des Westens gegen den Westen stattfindet, um als lachender Zuschauer die Bondeschätze des Landes auszurauben und Afrika nicht völlig aus der Kontrolle zu verlieren. Das aber wird kein Hofschreiber schreiben, ohne dass er danach seinen Job verliert. Das Schicksal der Zivilisten spielt bei den globalen Erwägungen des imperialistischen Raubtierkapitalismus ohnehin keinerlei Rolle – wie immer!

Noch deutlicher werden die Unterschiede in der Zukunftsausrichtung zwischen dem globalen Westen und dem Rest der Welt bei dem Konflikt um Westsahara. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN-Sicherheitsrat) hat am 31. Oktober 2025 eine Resolution zu Westsahara verabschiedet: Erstmalig wurde ausdrücklich festgestellt, dass eine „echte Autonomie unter marokkanischer Souveränität“ für Westsahara „als die wahrscheinlichste Lösung gelten könnte“. Elf Mitglieder des Sicherheitsrats stimmten dafür. Drei Mitglieder enthielten sich der Stimme: Russland, China und Pakistan. Algerien, das Hauptunterstützer der Unabhängigkeits-bewegung Polisario Front in Westsahara ist, nahm nicht an der Abstimmung teil. Damit kam ein deutlicher Wandel in der Weltpolitik zum Ausdruck. Während Russland und China die strikte Nichteinmischungspolitik in Afrika vorgelebt haben, wollte der westliche Neo-Kolonialismus seine arroganten Herrschaftsansprüche fortsetzen. Nach wie vor möchte der Westen über die jeweiligen betroffenen Bevölkerungen hinweg bestimmen.

Es sei daran erinnert, dass Westsahara bis 1975 eine spanische Kolonie war. Nach dem Abzug Spaniens beanspruchte Marokko das Gebiet und besetzte große Teile davon. Der marokkanische König war der einzige muslimische Staatschef weltweit, der sich im von Zionisten verübten Völkermord im Gaza, wie es viele Sachkundige beschreiben, unverblümt auf die Seite Israels gestellt hat, obwohl das nicht der Meinung seines eigenen unterdrückten Volkes entspricht. Jetzt soll er offensichtlich für seine West-Treue belohnt werden. Das von der Polisario-Front eingeforderte Selbstbestimmungsrecht für die einheimische Bevölkerung der Sahrauis ist beim Machtpoker der BlackRocks nur eine Nebenbemerkung wert.

Westsahara ist rohstoffreich und besitzt mehrere Ressourcen, die für westliche Industrien und Energiepolitik von großem Interesse sind. Als wichtigster Schatz gelten die Phosphatvorkommen. Westsahara verfügt über die größten Phosphat-Abbaugebiete der Welt. Anders als allgemein bekannt, sind die Phosphatreserven der Welt sehr begrenzt, so dass es im Westen schon die kuriosesten und kostenintensivsten Forschungsprojekte gibt, wie z.B. der Phosphatrückgewinn aus Abwasser. Der Phosphatabbau in Westsahara wird von der OCP Group (Office Chérifien des Phosphates), einem marokkanischen Staatskonzern, kontrolliert, obwohl es sich dabei völkerrechtlich um Raubgut handeln könnte. Von dem Abbaugebieten führt ein 100 km langes Förderband direkt zum Atlantik, das auf Satellitenbildern deutlich sichtbar ist. Es handelt sich um eines der längsten Förderbänder der Erde. Phosphat ist ein zentraler Rohstoff für Düngemittelproduktion – damit für die globale Ernährungssicherheit strategisch bedeutsam. Derzeit die die Phosphatpreise auf den westlichen Märkten kritisch, denn ein anderer Lieferant – Russland – wird zum Schaden der eigenen Wirtschaft boykottiert. Länder wie Deutschland, Spanien, Indien und Brasilien importieren Phosphate, die teilweise aus den von Marokko besetzen Gebieten der Westsahara stammen. Der Handel ist völkerrechtlich umstritten, da die Vereinten Nationen das Gebiet als „nicht-selbstverwaltetes Territorium“ einstufen. Solcherlei rechtliche „Einstufungen“ interessieren in der vom Westen definierten regelbasierten Ordnung nur dann, wenn es dem Wohl des Westens und zur Unterdrückung von Gegnern des Westens dient.

Der westliche Kolonialismus hat dem ärmeren Teil der Welt ein System hinterlassen, das es heute noch viel besser ausbeuten kann als zur Zeit des offenen Kolonialismus. Leidtragende sind Millionen von unschuldigen Zivilisten! Das Leid so vieler Menschen löst aber keinerlei Gefühle bei Machthabern aus, die freiwillig in ihren von Gelscheinen überfluteten Blutseen schwimmen und zusammen mit ihren pädophilen Epstein-Agenten jeder Steigerung ihrer Dopamin-Ausschüttung hinterherjagen, koste es was es wolle. Und so wird eine Welt, in der es hinreichend Ressourcen gibt, um allen Menschen ein Paradies auf Erden zu gewähren, eine Hölle für die Mehrheit der Menschheit. Das ist das Spiegelbild der westlichen Demokratie, die Mehrheiten nur so lange zulässt, so lange es die Kontrolle darüber hat, wer Mehrheit sein darf. Mehrheit darf sein, wer Rockefellers, Rotschilds, Black-Rocks usw. wirken lässt und lediglich die Marionetten namens Regierungen austauschen will durch neue Marionetten.

Doch es gibt eine Kraft und Macht, welche von allen Rockefellers, Rotschilds, Black-Rocks usw. niemals besiegt werden kann, selbst wenn sie sich alle zusammenschließen! Jene Macht heißt Gerechtigkeit, vorgelebt von Menschen, die ihre Menschlichkeit nicht verloren haben. Die Vervollkommnung von Gerechtigkeit heißt Glaube, die Vervollkommnung von Glauben ist Hoffnung und die Vervollkommnung von Hoffnung ist Liebe. Weder hat es die unschlagbar scheinende Übermacht von Kerbela geschafft die Liebe von und zu Imam Husain zu schwächen, noch werden ist die heutigen dunklen Mächte, die an ihre eigene Allmacht glauben, schaffen die Liebe zu zerstören. Der „Liebende“ ist ein Name des Allmächtigen und Namen dienen dazu, den Benannten zu suchen, näher zu kommen und zu finden.

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