Wisst, dass wahrlich das diesseitige Leben nur ein Spiel und ein Zeitvertreib ist und ein Prunk und Geprahle unter euch und ein Wettrennen um Vermehrung von Gut und Kindern. Es gleicht dem reichlichen Regen, dessen Pflanzenwuchs den Säern gefällt. Dann verdorrt er, und du siehst ihn vergilben; hierauf wird er brüchig. Und im Jenseits gibt es eine strenge Strafe, aber auch Vergebung von Allāh und Wohlgefallen. Und das diesseitige Leben ist nichts anderes als eine Nutznießung, durch die man sich betören lässt. Wetteifert denn miteinander um die Vergebung eures Herrn und um das Paradies, dessen Größe gleich der Größe des Himmels und der Erde ist. (Es ist für) jene bereitet, die an Allāh und Seine Gesandten glauben. Das ist Allāhs Huld; Er gewährt sie, wem Er will. Und Allāh verfügt über die große Huld. (Koran 57:20-21)
Segensreich ist Der, in Dessen Hand die Herrschaft ruht; und Er hat Macht über alle Dinge, (Er), Der den Tod erschaffen hat und das Leben, auf dass Er euch prüfe, wer von euch die besseren Taten verrichte; und Er ist der Erhabene, der Allvergebende (Koran 67:1-2)
Zitat
[67:2]
Sowohl der Tod als auch das Leben sind von den Polytheisten personifiziert und vergöttert worden. Im Islam sind sie nichts weiter als etwas Geschaffenes wie alles andere. (Daryabadi)
In diesem kurzen Satz wird auf eine Reihe von Wahrheiten angespielt: 1. Daß Leben und Tod von Allah verliehen sind und kein anderer sie geben oder nehmen kann. 2. Weder das Leben noch der Tod eines Geschöpfes wie des Menschen, dem die Macht gegeben wurde, Gutes und Böses zu tun, ist völlig sinnlos; der Schöpfer hat ihn zum Zwecke der Prüfung in diese Welt gesetzt; das Leben ist die Prüfungszeit und der Tod bedeutet, daß die Prüfung beendet ist. 3. Gerade zu dieser Prüfung hat der Schöpfer jedem Menschen Gelegenheit zum Handeln gegeben, so daß er in der Welt Gutes oder Böses tut und damit praktisch zeigt, welche Art Mensch er ist. ... Er vergibt den Reumütigen, die sich vom Bösen fernhalten und Ihn um Vergebung bitten. (Mawdudi)
All dies ist möglich, weil Allah in Seiner Macht so erhaben ist, daß Er Seinen Willen und Plan verwirklichen kann, und Sein Plan ist Liebe, Barmherzigkeit und Güte gegenüber Seinen Geschöpfen. (Yusuf Ali)
Die Bedeutung des Korans, SKD Bavaria Verlag München, 2. Auflage, 1998, Band 5, S. 2764