Zitat
'Muss es solch einen "zu seiner Zeit bestmöglichen" Menschen zu jeder Zeit geben bzw. gegeben haben, oder nur zu einer Zeit?'
... weder noch, sowohl als auch?!
Die Antwort ist sehr aufschlussreich. Tatsächlich muss theologisch betrachtet in jedem Neugeborenen das Potential schlummern, dass er "das Beste" erreichen kann, denn sonst hätte er nicht die Freiheit, die höchste Stufe der Liebe zu erlangen. Das Liebeskonzept der Schöpfung setzt das in jedem Neugeborenen voraus. In wie weit das jeder Einzelne erreicht ist zum einen seine Sache und zum anderen nicht immer für jeden anderen ersichtlich. Eine heute an Hunger sterbende Mutteri in Afrika, die ihre letzten Lebensgeister einem fremden Kind gewidmet hat, kann solch eine Frau sein, aber wir würden im Diesseits wohl nie von ihr erfahren.
Meine Frage war aber dahingehend gerichtet, ob es zu jeder Zeit auch einen "erkennbaren" Besten geben müsste nach dem genannten Konzept. Oder anders gefragt, musste es bereits zu Adams Zeiten solch einen Menschen geben, oder hätte es genügt, wenn erst ein späterer Mensch das (sichtbare) Ideal seiner Zeit erreicht hätte? In diesem Zusammenhang sei darauf verweisen, dass der Mensch der Liebesempfänger ist, der dies in Freiheit annehmen soll. Gott bedarf weder des irdischen Lebens des Menschen, um zu wissen, wie er endet (steht Er doch außerhalb von Raum und Zeit), noch um ihn zu belohnen. Es ist das Konzept der höchsten Stufe der liebe Gottes, welche zu der Freiheit (und damit "Herabsendung") geführt hat. Im Rahmen dieses Konzeptes ist die Frage nach dem Besterkennbaren stets eine wichtige Frage. Daran angeknüpft stellt sich auch die Frage, ob der Bestmögliche von Vorgestern genau so sein wird wie der Bestmögliche von Gestern. Zugegenbe, das sind theologische Frage, mit denen sich heutige Christen kuam noch beschäfitgen (und Muslime viel zu wenig), aber es sind wichtige Grundlagen zu Verständnis mancher Dinge.