Vielleicht existiert ja überhaupt gar nichts, außer Allah - und 'wir Menschen' (die wir also eigentlich gar nicht existieren) haben uns lediglich 'selbständig' (im Rahmen unserer bloßen Illusion) dazu entschlossen, 'von Allah geschaffen zu sein' und dadurch haben 'wir' (quasi 'aus Versehen') dann auch die aus menschlicher Sicht nicht ohne weiteres zu überwindende Illusion erzeugt, die wir 'Gesamtheit der Schöpfung' nennen können, die nämlich das notwendige 'Andere' um uns herum ist, durch dessen angenommene Existenz 'wir' überhaupt erst uns selbst erfahrbar werden als ein Definierbares/'Abgrenzbares' dieser 'Schöpfung' gegenüber. Alles außer Allah also ist ILLUSION, sowohl 'Schöpfung', als auch 'Mensch', als auch alle möglichen anderen 'Wesen' (Dschinn, Engel, etc.).
Dann wäre diese 'Schöpfung', von der wir Menschen ja letztlich ein bloßer Bestandteil sind (man könnte allerdings auch umgekehrt sagen: die 'Schöpfung' ist selbst Bestandteil des ursprünglichen Menschen) - trotz ihres illusorischen Wesens, solange dieses als solches nicht erkannt ist - zunächst logischerweise ein Widerspruch zur Absolutheit Allahs; faktisch sind 'wir' (mitsamt der Schöpfung) also zwar zunächst klar getrennt von IHM (indem wir sein Gegensatz, ein gänzlich Relatives sind), aber gerade durch dieses Verhältnis der inhärenten Widersprüchlichkeit ('Alles außer Allah ist Illusion - für 'wen' sollte man also auf diese Tatsache hinweisen?') bleiben wir dennoch zwangsläufig 'indirekt' mit IHM verbunden.
Insofern ist 'unsere' Beziehung als 'Mensch' zu Allah von vornerein, dass wir IHM etwas (nämlich 'uns' samt 'Schöpfung') BEIGESELLT haben - und das 'Leben' des Menschen ist im Wesentlichen das Abtragen der Schuld (oder wenigstens die Gelegenheit hierzu), die sich aus der Sünde dieser ursprünglichen 'Beigesellung' ergibt.
Bei alledem wäre Allah also nicht an sich 'Handelnder', man müsste IHM keinerlei 'Willen' unterstellen, keine Geteiltheit, kein 'Zeugen' oder 'Gebären'; seine 'Absolutheit' bliebe unangetastet - denn alles, was diese Absolutheit im Rahmen der oben skizzierten 'Kosmogonie' beschränken (und damit aufheben) würde, ist ja 'nur' Illusion, die sich allein aus der unendlichen und noch völlig uneingeschränkten MÖGLICHKEIT ergibt, die Allah IM RAHMEN DER ILLUSION (vonseiten einzelner innerer Aspekte dieser Illusion selbst, nämlich von 'uns Menschen') ohne jede logische Begründung zugesprochen wird.
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... und weil ich es nicht übers Herz bringe, ein Posting so gaaaanz in abstrakten Worten und ohne jegliche mythische Bilder abzuschicken ;) ... noch folgende Ergänzung:
Vor obigem Hintergrund wäre dann der 'Sündenfall' des Azazil, der ihn zum Iblis, zum 'Enttäuschten' werden lässt, das Ur-Symbol für unser eigenes Dilemma: Wir 'missverstehen' (in jedem Moment, in dem wir als Individuum zu existieren glauben) die Absolutheit Allahs, um überhaupt (wenigstens scheinbar) existieren zu KÖNNEN - wie Azazil es missversteht, als er 'Adam'/'den Menschen' anbeten soll und denkt, dadurch würde er etwas anderes anbeten, als Allah, und sich deshalb weigert es zu tun. Aus dieser Täuschung (dass es also etwas 'neben' dem einzig anbetenswürdigen Absoluten gibt) kann Azazil nur befreit werden, indem er selbst zum ENT-Täuschten wird, zum 'Iblis'.
Um also als heutiger Mensch nicht den Fehler Azazils immer und immer wieder nachzumachen, muss der Mensch zunächst verstehen, WAS Azazil denn hätte tun MÜSSEN, um nicht zum 'Iblis' zu werden, als er in besagter 'Zwickmühle' war: Er hätte sich natürlich vor Adam niederwerfen müssen, UM sich auf diese Weise allein vor ALLAH niederzuwerfen - denn gerade in der stolzen Weigerung sich vor Adam niederzuwerfen, 'weil man sich ja ALLEIN vor Allah niederwerfen solle', legt Iblis seine eigene Verblendung (indem er denkt, er könnte Allah einen 'Widerspruch'/eine 'Ungerechtigkeit' vorwerfen) und seine eigene SELBSTanbetung offen (auch, wenn sie ihm selbst nicht bewusst zu sein scheint; aber er hält eben sein eigenes 'Feuerwesen' für 'besser' als Adams 'Erdenwesen').
Iblis ist deshalb in etwa wie ein Mensch auf Erden, der sich über seine Menschenbrüder erheben will, weil er sich 'besser' oder sonstwie 'hochstehender' fühlt - anstatt sein etwaiges 'Höherstehen' in mancherlei Beziehung lieber richtigerweise als eine unverdiente Gnade Gottes zu verstehen, die somit auch ein Mehr an Verantwortung gegenüber den Mitmenschen mit sich bringt.
Oder andrer Vergleich: Iblis ist wie ein Wissenschaftler, der meint, er könnte das Universum erklären, ohne das menschliche Bewusstsein als Faktum anzuerkennen und in die Erklärung miteinzubeziehen ... obwohl doch GERADE das menschliche Bewusstsein erst zur Möglichkeit geführt hat, dass besagter Wissenschaftler sich auch nur IRGENDEINE Frage stellen kann ...