Zitat
- Es gibt keine Gottheit außer der Ur-Ursache
- Die Ur-Ursache kann nicht abhängig von Raum, Zeit oder irgendetwas anderem sein. Daher ist jegliche Frage über wann, wie, wo über die Ur-Ursache bereits ein Widerspruch in sich.
- Die Ur- Ursache kann kein "Bedürfnis" haben (das würde auch bedeuten, dass die Ur-Ursache die Schöpfung nicht schaffen brauchte!).
- Die Ur-Ursache ist "absolut" in jeder Hinsicht.
- Das ist nur möglich, wenn die Ur-Ursache Eins ist.
- Die Ur-Ursache ist mit nichts vergleichbar. Eine Behauptung wie z.B. die Ur-Ursache wäre männlich oder weiblich ist somit purer Unsinn.
Diese sechs Stichpunkte erscheinen mir fürs Erste 'hinnehmbar' als weitere Diskussionsgrundlage - wobei ich die 'Ur-Ursache' vielleicht lieber durchweg 'das Absolute' nennen würde, wenn wir schon auf den Begriff 'Gott' verzichten wollen/sollen; aber das ist ja nur eine Frage der Wortwahl.
Zu Punkt 2: Wäre es denn aus Sicht der hier Diskutierenden vertretbar - statt von einem 'Bedürfnis zur Schöpfung' seitens der Ur-Ursache auszugehen - diesem 'Absoluten' einfach jede erdenkliche 'Möglichkeit', also ein 'unbegrenztes Potential' zu unterstellen?
Sicher, auch das ist bereits eine nähere 'Definition', die in gewisser Weise also schon unzulässigerweise 'begrenzt' - aber indem diese Art der 'Begrenzung' gerade in der 'Unbegrenztheit' bestünde, könnte man dieses Paradoxon doch vielleicht vorläufig als die ursprüngliche 'List Gottes' durchgehen lassen, um uns Menschen überhaupt eines Tages die Chance geben zu können, uns dem Göttlichen über das Abstrakte/über das Verstehen zu nähern. Dann wäre diese Aussage (dass 'Gott' das 'unendliche Potential' ist) zwar noch immer 'falsch' und man würde statt 'Gott' zunächst nur so etwas wie 'die erste unbegreifliche Emanation' Gottes betrachten - aber man hätte ein erstes kosmisches Verhältnis, das sich in allem weiteren widerspiegelt.
Das könnte uns dann vielleicht zu dem nicht ganz einfachen 'theologischen' Verhältnis führen von 'Allah' zu 'Azazil', und dem Vorgang, wodurch letzterer zum 'Iblis' wird: 'Azazil' als 'erste Emanation Gottes', die an besagtem Paradoxon der 'unbegrenzenden Begrenzung' zum obersten Widersacher wird - denn Azazil gerät in eine 'Zwickmühle', als Gott von ihm verlangt, sich vor dem neu geschaffenen Menschen niederzuwerfen; obwohl doch das höchste Gebot ist, sich NUR vor GOTT niederzuwerfen ...