Es gibt eine aktuelle REalität und ein Ziel. In wie weit das Ziel eine Illusion ist, hängt nicht von mir ab. Ich halte es da gerne mit dem Spatzen des Dichters Rumi. Auch wenn ich diese Antwort bereits einige Male hier gegeben habe, schadet es nicht, daran zu erinnern:
"Ein Spatz sah, dass der große Prophet Abraham (a.) von Nimrod ins Feuer geworfen wurde und flog sofort zu einer Wasserstelle, nahm den Schnabel voll mit Wasser und flog zur Feuerstelle, um das Wasser dort abzulassen. Leider war sein Schnabel nur so klein, dass nur wenige Tropfen darin Platz hatten, und so flog er unermüdlich immer wieder hin und her und ließ seine wenigen Tropfen über dem großen Feuer ab, während das Feuer größer und größer wurde. Als ein anderer Vogel das sah, sprach er den Spatz an und fragte: "Weißt Du denn nicht, dass Du mit Deinen mickrigen wenigen Tropfen nichts gegen dieses riesige Feuer ausrichten kannst?"
Der Spatz antwortete: "Ich weiß, dass meine Tropfen nichts ausrichten. Aber wenn der Tag des Gerichtes kommt und ich gefragt werde, was hast Du getan, als der große Prophet ins Feuer geworfen wurde, da will ich nicht verschämt dastehen. Ich tue, was ich kann. Und wenn hunderttausende Vögel solche mickrigen Tropfen über dem Feuer abwerfen würden, dann könnten wir es löschen. Ich aber bin nur verantwortlich für mich!"
Letztendlich stellt sich die Frage, wenn unsere Seele diesen Körper verlassen hat, was ist der Erfolg? Ist es ein Erfolg, dass ein gewünschtes Ziel eingetreten ist, oder ist es ein Erfolg, dass wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten bemüht haben? Was nützt es, wenn Gott seinen Plan verwirklicht, ich aber außen vor bin? Und was schadet es, wenn ich persönlich die Verwirklichung von Gottes Plan nicht miterlebe, aber mich mein Leben lang im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten dafür eingesetzt habe?