ein sehr differenzierter Artikel über Syrien, der Ross und Reiter benennt, ohne Assad heilig zu sprechen.
Wie sollte ich zu Syrien stehen?
Diese Frage belastete mich im Laufe des letzten Jahres relativ stark, denn aus meinem islamischen Verständnis heraus ist Bashar al Assad kein islamischer Präsident. Er ist der Präsident eines Landes, das seit mehreren Jahrzehnten erst von seinem Vater Hafiz al Assad und seit dessen Tod im Jahre 2000 von ihm selbst regiert wird. Auch einige andere Aspekte des syrischen Staates und seines Aufbaus stimmen nicht mit meinen Vorstellungen überein, die ich aus meinem islamisch-politischem Verständnis ableite. Andererseits geht es einen Außenstehenden auch nichts an, wenn die Bevölkerung eines Landes sich für ein bestimmtes System entscheidet, und sei es nur in ihren Herzen.
Syrien ist jedoch das einzige arabische Land, das den libanesischen und palästinensischen Widerstand gegen die israelische Besatzungsmacht aktiv unterstützt. Das ist ein mittlerweile mehr oder minder offenes Geheimnis. Hafiz al Assad lehnte es bereits ab und sein Sohn folgt ihm darin irgendwelche Friedensgespräche mit Israel zu führen. Dies tut in dieser Form im Nahen Osten nur der Libanon. Alle anderen durch und durch diktatorischen Regime allen voran Ägypten und Jordanien hatten oder haben im Falle Jordaniens noch diplomatische Beziehung zum zionistischen Regime. Syrien unter Bashar al Assad ist ein vom Westen unabhängiges Land und ließ und lässt sich nicht von der US-Amerikanisch angeführten Staatengemeinschaft einiger weniger Staaten in der Welt unterkriegen. Auch innenpolitisch ging und geht es den Syrern um Weiten besser als den Menschen in Ägypten beispielsweise.
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