von
Werner Arndt
, 21.09.2017 17:35
Zitat
Missbrauch in der Katholischen Kirche: Opfer Daniel Pittet veröffentlicht sein Martyrium
… Seit Jahren erschüttern Fälle von Missbrauch und Misshandlungen die katholische Kirche in Deutschland und in anderen Ländern. In den meisten Ländern der Welt würden viele Opfer noch immer nicht die Gerechtigkeit erfahren, die ihnen zustehe, beklagt Hans Zollner, Mitglied der päpstlichen Kinderschutzkommission.
Das liege nicht allein daran, dass es zu wenige kirchliche Strafrechtler gebe und sich die Anzeigen in Rom stapelten. Gegen die Aufarbeitung von Missbrauch gebe es auch "passive Widerstände".
"Keiner würde aktiv leugnen, dass das ein schweres Verbrechen ist, dass das unsägliches Leid über die Menschen bringt", sagt Zollner. Aber viele wollten sich einfach nicht "der Einsamkeit, der Dunkelheit, der Hölle, durch die diese Menschen gehen" stellen.
Wie einsam ein Missbrauchopfer ist und wie dunkel nicht nur die Tage, in denen die Vergewaltigungen passieren, sind, schildert Pittet ohne Scheu - dafür brauchte es 18 Jahre Therapie, Menschen, die ihm endlich glaubten und schließlich auch den Rat des Papstes, seine Geschichte aufzuschreiben. …
Daniel Pittets ist wohl einer der wenigen Fälle, der in Gänze dokumentiert und weitestgehend aufgearbeitet wurde - und das nur, weil Pittet es selbst in Gang setzte. Zollner zufolge sei die Dunkelziffer auch so hoch, weil die Opfer alles noch mal schildern müssen, was sie erlebt haben.
Die Beweislast liege allein bei ihnen, sagt er. Die EU-Kommission schätzt, dass insgesamt zwischen 10 und 20 Prozent der Kinder in Europa Opfer sexuellen Missbrauchs sind. …
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