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Religion & Politik im Islam

RE: Wer die Liebe verliert – Essay eines deutschen Muslims für weniger religiöse Mitmenschen

 von Cengiz Tuna , 06.09.2015 11:29

In einem sind wir uns einig. Den Menschen muss geholfen werden, egal ob hier oder in den Krisengebieten. Das habe ich oft genug wiederholt. Die Ungerechtigkeit in der Welt kann so nicht weitergehen. Es geht nur darum, was da politisch geschieht.

Wenn ich an einer Grenze wäre, und hätte zu entscheiden, ob die Flüchtlinge hereindürfen oder nicht, dann würde ich sie reinlassen. Ganz sicher.

Es kann nur nicht sein, dass du Menschen, die sich gegen diese massive Einschleusung von Flüchtlingen durch das System, in dieser Größenordnung und Umständen, wehren, als „weniger religiös“, diejenigen die „Liebe verlieren“ und als Hassdeutsche bezeichnest.

Genauso kann man die ganze Problematik nicht mit Kerbela vergleichen. Mir fällt es schwer da einen Zusammenhang zu finden. Das mit Imam Hussein war ja etwas ganz anderes. Da gab es keine andere Wahl. Die Fronten standen fest und es war eindeutig. Damals wäre ich auf der Seite von Imam Hussein (a.s) gewesen, so wie ich heute auf der Seite seines Enkels stehe.

Selbstverständlich liegt alles in der Hand Gottes, nur haben wir auch eine Verantwortung, mit dem wir unser Schicksal bestimmen. Wenn wir nicht aufpassen, dann erleiden wir noch mehr Probleme, obwohl wir helfen möchten. Mit dieser Logik müssten wir alles mit uns geschehen lassen. Dann bräuchten wir uns überhaupt nicht zu verteidigen. Wir bräuchten keine Polizei, kein Militär und keine Justiz. Dann bräuchte der Iran seine Verteidigungskraft nicht ausbauen. Liegt ja sowieso in Gottes Hand. Nein, das überzeugt mich nicht.

Zitat
Die Heimat schützen vor was und wofür? Deutschland ist auch meine Heimat und auch meine Wenigkeit will Detuschland schützen.


Vor Kriminalität, vor Unruhen und Gewalt. Vor brennenden Moscheen. Vor brennenden Asylheimen. Vor Verdrängung der Schwachen. Vor noch mehr Arbeitslosigkeit. Vor noch mehr Obdachlosigkeit und Pfandflaschensucher. Vor noch schlechteren Bildungschancen. Vor einer noch größeren Ellenbogengesellschaft. Vor Dreck und Drogen. Davor dass wir bald Zustände wie in den Ghettos der USA bekommen, wie es in einigen Teilen Deutschlands schon vorhersehbar ist. Vor einer Dreiklassengesellschaft etc.

Und was ist mit den Armen in Deutschland? Knapp 400.000 (!) Menschen sind in Deutschland obdachlos, davon 30.000 Kinder. Tendenz steigend. Hat man hier nicht genug zu tun? Werden die Flüchtlinge die Lage verbessern oder verschlechtern?

Wenn wir nicht mal in der Lage sind, unsere eigenen Probleme zu bewältigen, nicht mal in der lange sind, die Flüchtlinge die hier schon sind zu unterstützen, so das die meisten hier herumgammeln, keine Perspektive haben und in Parks Drogen verkaufen, dann frage ich ich mich, wie wird es erst beim zigfachen sein? Ist das eine unbegründete Sorge? Hat man dann weniger Liebe und ist weniger religiös?

Cengiz Tuna
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