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Wie Imperialisten Sunniten gegen Schiiten aufhetzen und morden

#1 von Yavuz Özoguz , 14.03.2012 11:40

Wie Imperialisten Sunniten gegen Schiiten aufhetzen und morden

Das imperialistische Kriegsprojekt Syrien hat die Westliche Welt bisher nicht gewonnen, aber an der Propagandafront haben sie einige Scheinerfolge erzielt, auch wegen der Ignoranz einiger Muslime!

Vor zwei Tagen ist – zumindest nach unserer Kenntnis – erstmalig ein schiitischer Geistlicher Opfer eines Terroranschlages in Europa geworden. Das Opfer hieß Abdullah Dadou.

Abdullah Dadou war Gründer und Leiter der Imam Ridha Moschee in Brüssel. Er entstammt einer Familie mit marokkanischem Migrationshintergrund und ist 1965 in Brüssel geboren. Im Laufe seiner Beschäftigung mit der islamischen Theologie in seiner Jugend hat er sich intensiv mit den Quellen auseinandergesetzt und bekannte sich dann zur Schia. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Imam Ridha Moschee in Brüssel und kümmerte sich insbesondere um die Jugend, die er mit seinen exzellenten Französischkenntnissen gut erreichte.

Um seine eigene theologische Ausbildung weiterzuentwickeln, verließ er Belgien und studierte fast 10 Jahre mit Unterbrechungen an den Theologischen Seminaren in Qum (Iran). Nach der Ausbildung zum Hudschat-ul-Islam kehrte er nach Brüssel zurück und übernahm die Leitung der Imam Ridha Moschee und etablierte auch das Freitagsgebet in der Moschee, die sich zur bedeutendsten Moschee der Schiiten in der Region entwickelte. Neben Französisch sprach er Arabisch und Persisch und war insbesondere bei der Jugend sehr beliebt. Alle diejenigen, die ihn kennen, haben auf seinen friedlichen Charakter hingewiesen, dass ihm viel Respekt eingebracht hat.

Am Abend des 12.3.2012 wurde ein Brandanschlag auf die Imam Ridha Moschee verübt. Abdullah Dadou befand sich in der Moschee und konnte sich nicht mehr befreien, nachdem er versucht hatte, die anderen Anwesenden zu schützen. Als Einziger starb er an Rauchgasvergiftungen. Zwei andere wurden verletzt, konnten aber gerettet werden. Die Moschee wurde von Innen vollständig zerstört.

Abdulah Dadou hinterließ seine Ehefrau und vier Kinder im Alter zwischen fünf und 17 Jahren.

Die Identität des Mannes, der das Attentat auf die Moschee ausgeübt hat, ist nach Medienangaben noch unklar. Er soll ca. 30 Jahre alt sein und aus Nordafrika stammen (mutmaßlich Marokko). Er soll angegeben haben, illegal in Belgien gelebt zu haben und er soll drei verschiedene Ausweise vorgelegt haben (was auf einen bestimmten Hintergrund schließen lässt). Der Brand wurde durch ein vom Attentäter verwendeten Molotowcocktail gezündet. Nach Angaben von Anwesenden soll er seinen Anschlag in Zusammenhang mit Syrien gebracht haben.

Wir wissen nicht, ob es sich bei dem Attentäter um einen völlig verblendeten Salafisten, einen von den Geheimdiensten “gelenkten“ Vollidioten oder um beides zusammen handelt, aber die Saat für dieses Verbrechen wurde an anderen Orten gelegt. Obwohl die “Unruhen“ in Syrien unzweifelhaft ausschließlich in grenznahmen Regionen erfolgen, gibt es Muslime, die die alleinige Schuld Assad anlasten wollen. Obwohl nachweislich bei den “Oppositionellen“ schwere Waffen gefunden werden, und obwohl ganze Horden von libyschen Kämpfern festgenommen wurden, gibt es immer noch Muslime, die das nicht glauben wollen, selbst in Führungsetagen deutscher muslimischer Verbände. Obwohl jene “Opposition“ für die eigene Bevölkerung das gleiche Schicksal fordern, das Libyen erlitten hat, gibt es immer noch Muslime die keinerlei Barmherzigkeit für das dann folgende Massaker empfinden. Obwohl die USA und Al-Qaida auf der selben Seite in jenem Konflikt stehen und Westliche “Musterdemokratien“ wie Saudi-Arabien und Katar den Sturz von Assad fordern, verbreiten immer noch gewisse Muslime Hassparolen gegen die Islamische Republik Iran, weil diese angeblich in dem Konflikt für den Tod unschuldiger Muslime schuldig sei. Es ist wirklich erstaunlich, dass jene Muslime keinerlei Hassgefühle gegen die USA, Saudi-Arabien oder Katar verspüren, die die gesamte syrische Bevölkerung zur Geisel genommen hat, während das zionistische Regime einmal mehr palästinensische Zivilisten abschlachtet.

Die größte Unverschämtheit und Beleidigung des Islam und der Muslime besteht aber darin, solche Konflikte derart propagandistisch “auszuschmücken“, dass daraus ein Glaubenskrieg entstehen soll. Wer hat den westlichen Medien die Erlaubnis erteilt, die abtrünnigen Salafisten als “Sunniten“ zu bezeichnen? Welcher sunnitischen Rechtsschule gehören denn jene von den USA gezüchteten Fanatiker an?

Imam Chamene’i hat sich sehr eindeutig zu jenen Salafisten geäußert: „Wenn der Salafismus die Rückkehr zu den Ursprüngen des Qur´an und der Sunnah bedeutet und das Festhalten an den ursprünglichen Werten, den Kampf gegen Aberglauben und Abweichungen, die Belebung des islamischen Gesetzes und Ablehnung von Verwestlichung, dann seid alle Salafisten. Doch wenn er Fanatismus bedeutet, Versteinerung, Schroffheit in den Beziehungen zwischen den Religionsgemeinschaften und den islamischen Rechtsschulen, dann harmoniert er nicht mit dem Geist der Erneuerung, Toleranz und Vernunft, die zu den Grundpfeilern des islamischen Denkens und Zivilisation gehören, sondern er würde zum Propagandisten des Zirkulierens von (haltlosem) Laizismus werden und die Religion aufgeben.“ Bis heute hat sich weltweit keine einzige salafistische Organisation von jenem Verbrechen in Brüssel distanziert oder zumindest dem Opfer und seiner Familie kondoliert. Hingegen haben sich alle Sunniten in Belgien von dem Verbrechen distanziert und stehen Seite an Seite mit ihren schiitischen Glaubensgeschwistern.

Wir leben in einer Zeit, in der die Westliche Welt nur noch vom Wahnsinn angetrieben wird. Die größte Schuldenkriese der Westlichen Welt wird versucht durch noch mehr Schulden in Rekordhöhe zu lösen. Mehrere verlorene Kriege hintereinander, wobei Millionen von Zivilisten ermordet wurden, sollen dadurch gelöst werden, dass man noch viel schlimmere Kriege androht. Die unaufhörliche Besatzung des zionistischen Regimes soll dadurch gelöst werden, dass man den Besatzern noch mehr Freiheiten zur Besatzung gibt. Das alles kann nicht funktionieren und wird es auch nicht!

In dieser Zeit folgt eine verbrecherische Verzweiflungstat der anderen. Der Krieg in Syrien ist eine Verzweiflungstat des Zionismus und der USA. Der Mord in Brüssel ist die Folge davon.

Wer Frieden auf Erden wünscht, muss sich mit friedlichen Mitteln dafür einsetzen. Die Westliche Welt hat auf allen Ebenen und Dimensionen das Maß verloren. Aber die Befreiungstheologie, die von der Islamischen Republik Iran ausgeht, ist eine Kraft, die Frieden auf Erden bringen kann. Der Geistliche in Brüssel hat jene Befreiungstheologie vorgelebt. Dafür ist er Märtyrer geworden! Es gibt Menschen, die glauben solch einen Menschen “auslöschen“ zu können. Aber sie können es nicht. Der Märtyrer lebt weiter! Und jeder Tropfen Blut, der aus dem Leib eines friedliebendes Opfers auf dem Weg für wahren Frieden, wahre Freiheit und wahre Gerechtigkeit geflossen ist, belebt die Menschen, und bringt sie der Wahrheit näher.

Abdullah Dadou war ein Anhänger Allahs, Seines Propheten, Imam Alis, Imam Hasans und Imam Husains. Er war Anhänger von Fatima und Zainab. Er war ein Anhänger des achten Imams, Imam Ridha, dem er die von ihm gegründete Moschee gewidmet hat. Er war ein Anhänger Imam Chamene’is dessen Befreiungstheologie und Friedfertigkeit er versucht hat vorzuleben. Wir kondolieren seinen Nachkommen und Verwandten und seiner Gemeinde! Und wir verbinden uns mit allen Muslimen und allen friedliebenden Menschen, die sich für Frieden auf Erden einsetzen.

Yavuz Özoguz  
Yavuz Özoguz
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Brandanschlag auf schiitische Moschee in Brüssel - Imam tot!

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